Wie Greenpeace Geschäfte mit Lidl macht

Lord Grendel

Meister
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Seit einem knappen Jahr hat Lidl das relativ teure Greenpeace-Magazin (4,90 Euro) im Sortiment. Zwar sind die Hefte offenbar echte Ladenhüter, trotzdem ist der Deal für die Umweltschützer ein lukratives Geschäft. Dabei gibt es noch mehr Merkwürdigkeiten, wie stern TV aufgedeckt hat.

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Er freut sich über den "schönen" Auflagenrausch. Laut Manager-Magazin lieferte Greenpeace 2006 seit dem Sommer pro Ausgabe 150.000 Exemplare an Lidl - alle vom Discounter bezahlt. Das wäre mehr als die Hälfte der Gesamtauflage der Zeitschrift. Betrug die Druckauflage Anfang 2006 ca. 120.000 Stück, waren es im letzten Quartal des Jahres über 260.000 - ein bemerkenswerter Aufstieg.

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Lidl nun Musterknabe in Greenpeace-Studien
Bemerkenswert finden kritische Köpfe auch den Aufstieg Lidls in den Pestizid-Studien der Umweltschützer. 2005 war der Discounter klares Schlusslicht: Kein anderer getesteter Supermarkt hatte mehr belastetes Obst und Gemüse im Sortiment. 2007 hat sich das Blatt komplett gewendet: Lidl geht als Vorbild aus der Pestizid-Untersuchung von Greenpeace hervor - mit dem am wenigsten verseuchten Obst und Gemüse. Auch stern TV berichtete darüber.

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Sogar Lidl-Angestellte sind über gute Ergebnisse verwundert

© stern TV
Jochen Schildt, Chefredakteur des Greenpeace-Magazins: "Recycling von Recyclingpapier ist keine Sünde"

Von einer Kooperation mit Lidl könne keine Rede sein, sagt Greenpeace-Sprecherin Svenja Koch. Die guten Ergebnisse Lidls in der letzten Studie führt die Umweltschutzorganisation auf die "Pestizidbremse" zurück, die der Discounter gezogen habe. Die Prüfung der Supermarkt-Proben jedenfalls würde unabhängig in einem Labor vorgenommen. In die Live-Sendung zu Günther Jauch wollte kein Vertreter von Greenpeace oder Lidl kommen.

Lidl-Mitarbeiter indes wundert selber der Aufstieg ihres Arbeitgebers in den Greenpeace-Studien. "Plötzlich sind wir supertoll", sagt eine Angestellte zu stern TV. "Warum haben wir jetzt das beste Obst? Wir haben unsere Zulieferer nicht gewechselt."

http://www.stern.de/tv/sterntv/: sternTV-Bericht -Was-Greenpeace-Lidl/590945.html

und sowas kommt von greenpeace :roll:
 

erik

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Ich hab den Bericht bei Stern TV auch gesehen und fand ihn extrem tendenziös.

Es sollte doch ein Leichtes sein, die Testmethoden zu durchleuchten.
Bei welchem Institut wird getestet?
Werden die Gemüseproben anonymisiert?
Und was es da dergleichen an Maßstäben noch gibt...

Statt dessen wird nur über das seltsame Zeitungsgeschäft spekuliert und eine Schlußfolgerung in den Raum gestellt, für die es aber keine Belege gibt.

Kein guter Journalismus....
 

Shishachilla

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naja,
das Offensichtliche wird dargestellt, jetzt liegt es an Lidl bzw. Greenpeace, gewisse Dinge offen zu legen!
 

erik

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Was gibt es denn da offen zu legen?

Die Auflagenzahlen des Magazins liegen offen.
Die haben sich verdoppelt.

Der Ankauf der Magazine sowie der schlechte Absatz liegt offen.

Was ebenfalls (angeblich) offen liegt, ist der neue Pestizidtest.

Und hier gibt es jetzt Fragenbedarf.

Und da ist der einzige Punkt, der genannt wird eine Aussage von einer Lidl Filialleiterin, das Obst und gemüse komme vom selben Hersteller.

Mal abgesehen davon, daß ich nicht glaube daß eine Lidl Filialleiterin eine Ahnung hat, wo das Zeug produziert und eingekauft wird, wäre es doch ein leichtes gewesen, die (vermeintlichen) neuen Meßergebnisse von Greenpeace zu überprüfen und so entweder zu widerlegen (großer Skandal) oder zu untermauern (peinliche journalistische Luftnummer)

So, und jetzt überlegt mal warum nichts davon passiert ist.
 

hives

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Brigitte Behrens:
[...] Die Ergebnisse der Labors wurden mit Hilfe von externen Rückstandsspezialisten, Softwarefachleuten und Statistikern ausgewertet. Dabei wurde auf eine Absicherung und die Gewähr der neutralen Auswertung der Daten größter Wert gelegt. Greenpeace hat die Untersuchungsergebnisse vollständig publiziert, so dass sie auch von den betroffenen Unternehmen überprüfbar sind. [...]

Einen derart tendenziösen und journalistisch unsauberen Bericht haben wir der Redaktion nicht zugetraut, weil die Faktenlage dagegen spricht. Wir hätten die Einladung ins Studio annehmen sollen, um Klartext aufgrund von Fakten sprechen zu können. [...]

Online-Redaktion:
Wie kommt es, dass Lidl im zweiten Pestizidtest so gut abschneidet?

Brigitte Behrens:
Lidl hat ein Programm zum Reduzieren von Pestiziden bei Obst und Gemüse gestartet. Unsere Ergebnisse zeigen, dass dies offenbar funktioniert. Die gute Platzierung beim Test basiert auf einer verbesserten Qualitätskontrolle und sorgfältigerer Auswahl der Erzeuger. Mittlerweile haben alle getesteten Supermarkt-Ketten und Discounter angekündigt, ebenfalls Pestizid-Reduktionsprogramme zu starten. Das ist ein großer Erfolg unserer Arbeit.


http://www.fruchtportal.de/index.php?pid=1&action=read&id=3429
 

Hosea

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Es ist so wie Hives/Greenpeace gesagt hat und Stern Tv muß etwas zurückrudern.

Die Redaktion hat Obst und Gemüse in drei Städten bei Lidl, Aldi und Kaisers/Tengelmann eingekauft und zur Analyse an die Lebensmittelversuchsanstalt (LVA) in Wien geschickt.

Das Ergebnis: Auch im stern TV-Test schneidet Lidl diesmal am besten ab.

http://www.stern.de/tv/sterntv/591986.html?nv=cp_L2_

Wenn man wirklich auf Ergebnisse gezielt hätte, hätte man den Test gleich selbst gemacht, aber so ist das eben. Darüber könnte Stern Tv mal berichten, ist 2006/07 nicht anders.

Lg Hosea
 

Darwins_Law

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Ich stelle meinerseits in diesem Zusammenhang mal einfach die Frage wo gibt es noch guten Journalismus ? Wo wird möglichst neutral Bericht erstattet anstatt Meinungsmache zu betreiben ?

Ich kenne da nicht viele Medien lasse mich aber sehr gern eines besseren belehren.

vg
 

holo

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Die Historie ist ganz einfach:

LIDL hatte einst richtig mies abgeschnitten - gleich hinter METRO.
LIDL hat - gegen die übliche Art - diese Hefte gekauft.

Greenpeace hat noch einmal getestet und dabei LIDL als Testsieger festgestellt und Tengelmann wie ALDI auf die Reservebank geschickt.

Es wurde festgestellt, dass LIDL den Lieferanten nicht gewechselt hat.

Greenpeace hatte allerdings bei Tengelmann und ALDI zusätzlich Weintrauben in der Testberechnung - LIDL hatte keine Tafeltrauben im Sortiment. Das geht auf Hinweise aus der Bevölkerung zurück.

SternTV rechnete bei Tengelmann und ALDI die Tafeltraubenergebnisse heraus und verglich die Datenerhebung von Greenpeace ohne Tafeltrauben.
Ergebnis: ALDI und Tengelmann schnitten gut ab - LIDL blieb auf dem 1. Platz.

Nach Aussage des Lebensmittelchemikers verfälschen solche Trauben das Ergebnis, da diese als schwer kultivierbare Frucht geltende Tafeltraube meistens belastet ist.
Dazu kommt, dass das Pestizidergebnis immer eine Frage der Saison ist, in der Proben generell gemessen werden.

Im letzten Test auf Initiative von Stern-TV steht LIDL immer noch an der Spitze. 2. Platz Tengelmann, dicht gefolgt von ALDI.

Fazit: LIDL hat sich sehr verbessert aber auch mit den Greenpeace-Heftchen eine echte Fehlinvestition getätigt.
Vermutlich hatte sich in diesen Heften das Testergebnis von Greenpeace befunden - umso verständlicher, dass LIDL diese Hefte im Regal sehen wollte.
LIDL muss nicht den Lieferanten wechseln, wenn der Lieferant für bessere Ware sorgt.

Greenpeace hat bewiesen, dass sie Äpfel mit Birnen verglichen und so sämtliche Testergebnisse verfälschten.

In obigem Link von Stern-TV wurden Äpfel als besonders belastet genannt. Tafeltrauben gehören im Hinblick auf die gesamten Erkenntnisse dazu.

Gruß
Holo
 

Wolters

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Das Problem ist:

ich mag Lidl, Greenpeace kann ich nicht leiden. Was also tun?
 

Lazarus

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Ich bin zwar kein Greenpeace-Anhänger - aber meinst du ohne Greenpeace & Co könntest du heute zB nen Fuß in den Rhein halten ohne dir die Haut zu verätzen? :wink:

Lidl hat noch nichts für unsere Umwelt getan wenn nicht zwingend nötig.... :roll:
 

Wolters

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Greenpeace hat den Rhein gerettet, aha...

dann schon eher "& Co", ne?

Lidl ist in seinem Feld ehrlicher als Greenpeace in seinem. Lidl will nicht die Welt retten. Dafür steht Lidl zu seiner Umtausch-Garantie.

Greenpeace erzählt so manches, macht aber oft ganz was anderes. Und ganz abgesehen davon hängt mir die Selbstbeweihräucherung von Greenpeace schon lange zum Hals raus.
 

erik

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Ich habe nach den ganzen Berichten weder ein Problem mit Greenpeace noch eins mit Lidl, sondern ein echtes Problem mit stern TV.

Eine Frechheit, so einen Schlampig recherchierten Bericht zum Thema für drei Wochen zu machen, wo man das ganze, wenn man im Zuge der Recherche bereits eine Ergebniskontrolle gemacht hätte, besser schnell wieder in die Schublade geapckt hätte aus der man es gekramt hat.

Eigentlich ist eine ordentliche Entschuldigung von Jauch fällig.

Für mich zählt stern tv ob sofort auf alle Fälle zu den Krawall Enthüllungsjournalismus Magazinen alle "Akte 0815 deckt auf"
 

antimagnet

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vielleicht macht stern tv ja geschäfte mit lidl...

erst die leut auf nen skandal anfixen, und dann entwarnung - lidl ist doch echt gut. is doch prima für lidl.

:wink:
 

Darwins_Law

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Aber aber........hatte da nicht vor Monaten jemand von einem Journalistenverband versucht die Öffentlichkeit genau darüber zu informieren das zunehmend Journalisten in ihren Artikeln Produkt-Placement betreiben ?

Nun ......hat vermutlich keiner mehr im Kopf aber als Ersatz habe ich mal diesen Link hier

http://www.presserat.de/Pressekodex.pressekodex.0.html

schöne Worte die mit der tagtäglichen Wirklichkeit nichts mehr zu tun hat.
 

Ein_Liberaler

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antimagnet, vielleicht versucht auch LIDL, Greenpeace durch Umarmung zu diskreditieren.
 

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