Vorschläge für unser Bildungsministerium

Sile

Großmeister
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Also Hiermit möchte ich an meinen mittelweilen alten thread anschlieesen
http://www.weltverschwoerung.de/mod...5abb62ce809e2dc
Damals war ich noch ein bissl hitzköpfig öcht ich mal vorsichtig ausdrücken.
Trotzdem kam ein recht erstaunliches Umfrage ergebnis herraus.
Nun ja in diesem Thread geht es mir darum, dass wir erst einmal Mißtstände in unserem Bildungssystem Formulieren und zu einer gemeinsamen Liste kommen, und diese dann in diesem oder einem weiteren Thread versuchen durch Verbesserungsvorschläge zu lösen.

Also bitte erstmal keine Verbesserungsvorschläge ;)
Hier meine erster Ansatz:

Der Lehrplan:

welcher Lehrer, kann sich darüber freuen sich an ihn richten zu müssen ?
Wie oft habe ich schon von Lehrern gehört, dass sie das was sie gerade unterrichten würden, gar nicht so liegt und das sie lieber etwas anderes machen müssten, aber das vom Lehrplan vorgeschieben sei. Der Lehrplan kann nicht auf die Bedürfnisse von Klassen eingehen. Mit ihm werden freie, und damit meine ich wirklich sinnvolle kreative Projekte im Unterrricht unterbunden, bzw. zu einem für Lehrer und Schüler zu aufwendigen Job, da Projekte in der Freizeit gemacht werden müssen. Außerdem muss mancher Stoff für manche Klassen zu schnell oder zu oberflächlich behandelt werden, um das geforderte Lehrziel zu erreichen. Und zu guter Letzt werden Lehrer, denen der Stoff nicht "liegt", oder "gefällt", nicht mit dem möglichen enthusiasmus lehren, wie sie das bei anderen Lehrinhalten könnten.


Unterrrichtszeit:

8 Uhr Beginn ist zu früh. Von Wissenschaftlichen Studien weiss man seit langem her, dass von 8-10 ein enormer Leistungsabfall gegenüber denn zeiten danach zu bemerken ist. In der Wirtschaft ist es standart wichtige meetings keinesfalls vor 10 Uhr zu legen, warum werden solche Erkenntnisse ignoriert ?

Lehrer:

Viel zu sagen fange ich mit einem an. Lehrer müssen zu absoluten Experten ihres Faches und der Didaktik werden. Das heisst, dass sie regelmässig an Qualifizierten Lehrerweiterbildungen teilnehmen müssen, und das eventuell auch ihr Wissensstand immer wieder kontrolliert werden muss.

Benotung:

Das System ist absolut uneffizient, unpräzise und wie schon gesagt veraltet. Benotung ist atm eine Sache die stark von der subjektiven einschätzung des Lehrers seinen Symphatien etc. abhängt. Dies wird in Zukunft dazu führen, dass Firmen sich nicht mehr auf die Noten verlassen können( Spruch eines Lehrers über seine eigene Benotung:"Ihr wisst das Noten nie gerecht sein können, von 4 verschiedenen Lehrern würdet ihr 5 verschiedene Noten bekommen"). Auch führt es zu Leistungsdruck/ Versagensängsten/Konkurrenzdenken. Im Prinzip wird in der Schule nicht das Lernen gefordert, sondern besonders gute Noten zu bekommen, auf welchen Weg auch immer.

Nun ja gibts viel mehr ;)
Ich hoffe auf ein möglichst erfolgreiches Zusammentragen :D
 

Sile

Großmeister
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oder nicht ?
Ich nehm einfach mal dreist an, dass das Thema gepusht werden muss :D
*push*
 

Gaara

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Das Schulsystem ist wirklich recht veraltet. Aber wir kommen ja sowieso nicht hier auf einen grünen Zweig, weil wir hier alle ja aus verschiedenen Ländern kommen.

Naja. Was mir jedenfalls aufgefallen ist neulich :
In Biologiearbeiten könnte der Lehrer statt den Aufgaben auch einfach "Zeichne das Bild von S. 9 nach" und "Schreibe den Text aus Seite 3 auf" fragen. Denken muss man dazu absolut nicht. Auch der Aufschrieb sieht meistens ähnlich aus :
Affendrüse : Ist für Bananen zuständig
Oder ein schematisches Bild. Dieser ganze Unterricht ist einfach nur grotesk imo.

Gruss, Gaara
 

dkR

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Tja, in Naturwissenschaften muß man halt erstmal jede Menge auswendig lernen, bevor man da mit dem Denken anfangen kann.
1) weniger ausfallender Unterricht
2) Wiedereinführung des Samstagunterrichtes, dafür abbau von Unterricht
nachmittags oder späterer Schulbeginn.
3) Bayerischer Lehrplan überall. :p
4) Weniger Religion, dafür mehr Mathe und Deutsch
5) Leistungbewertung der Lehrer, Leistungkontrolle und Kündbarkeit
selbiger
6) Gruppenarbeit ist volliger Unsinn, einer der Gruppe arbeitet, der Rest
lanweilt sich. Bei Frontalunterricht bleibt mehr hängen.
7) Jüngerere Lehrer
8 ) Einbindung der Eltern in die Erziehung der lieben kleinen. Kann ja wohl
nicht angehen, das die Schule auch noch grundlegenste
Verhaltensregeln beibringen muß
9) Häufigere Leistungkontrollen, eine Schulaufgabe pro Halbjahr is ja wohl
ein Witz
10) Keine Bücher, die älter sind als der Lehrer
11) Weg mit der Kuschelpädagogig, dann schaffen halt keine 60% eines
Jahrganges das Abitur, sondern bloß 30. Na und.
 

KeepCool

Meister
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1.) Mehr Lehrer
2.) kleinere Klassen
3.) Gruppenarbeiten die verschiedene Klassenstufen zusammenbringen
4.) Fähigkeitsorientierter Stundenplan (um besser auf die stärken und schwächen einzelner Schüler einzugehen)
5.) Weniger Bürokratie
6.) Aktueller Lehrstoff -> z.B. keine Physikbücher die Transistoren mit zwei hintereinander geschalteten Dioden erklären.
7.) ein Verbessertes Notensystem (eines das sich mehr auf das wissen der Schüler stützt als auf den guten willen der Lehrer und dadurch Aussagekräftig ist)
8.) Kostenlose Kurse und Projekte die man neben der Schule besuchen kann (und ich mein mehr als Sport und den Schulchor)
9.) Ständige Kontrolle des Wissensstandes der Lehrer und Sanktionierung bei Nichterfüllung desselben.
10.) späterer Schulbeginn -> dafür mehr Nachmittagsunterricht + Schulpflichtiger Samstag
11.) Sozialpädagogische und Psychologische Unterstützung für Lehrer und Schüler
12.) Einbindung der Eltern in den Lernprozess
13.) Aktivere Gestaltung des Untrerricht - vor allem in den Haupt & Realschulen
14.) Begünstigung und Anregung zu Zusatzarbeiten -> egal welcher art
15.) Effektievere Sanktionmethoden gegen Schulschwänzer

So das wars - fürs erste...
 

Gaara

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Was habt ihr gegen den schönen freien Samstag ? Ich liebe ihn.
Ach ja, man sollte mehr abwählen bzw. überhaupt wählen/sich spezialisieren können.
Gruss, Gaara
 

dkR

Forenlegende
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Sollte man garnicht. Die Schule ist IMO dafür da, so eine Art Allgemeinbildung bereitzustellen. Manche Themen sind wirklich fürn ****,
aber allgemein kann man kein Fach ganz weglassen. Zum Fachidioten kann man auch noch an der Uni werden :wink:

Ich durfte 6 Jahre an einer der beiden letzten Schulen in Bayern mit Samstagunterricht verbringen (leider auch abgeschafft). Das hat mich zwar oft angekotzt, aber dafür hatte ich halt unter der Woche mehr Zeit. Und wenn man Samstags statts um 13 Uhr um 7 Uhr aufsteht hat man sogar noch was vom Tag.
 

_Dark_

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also für samstagsunterricht wäre ich schon mal aus eigeninteresse nicht...
sehe auch nicht, was das bringen soll. wenn man während der woche zweimal bis 15.30 uhr unterricht hat, dann ist das doch voll ok. und später anfangen halte ich nicht für sinnvoll, da die meisten berufe doch auch um 800 angehen..
ich wäre für einen bayerischen lehrplan bundesweit; ich bin jetzt in der k12, schreibe also nächstes jahr mein abi. wenn ich mir anschaue, was ich bis jetzt gelernt habe, dann möchte ich eigentlich auf nix verzichten. dsa war alles ganz ok so wie es ist. die dritte fremdsprache ist zwar etwas stressig, aber die schule ist auch kein kindergarten...
kuschelpädagogik halte ich jedenfalls auch für eine einzige katastrophe, wie soll man denn den kindern dann später auf dem gymnasium was beibringen, wenn sie nur malen und singen kennen. eine schulaufgabe pro halbjahr halte ich für einen witz, zumal da, wenn man sie versaut, es dann keine zweite chance mehr gibt.
 

Gaara

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Ach ja, man sollte Erdkunde etwas erweitern imo und die ganzen Völker tiefgehender durchnehmen. Erdkunde war bei mir zu oberflächlich mit zu wenigen Informationen. Dabei könnte das ein sehr interessantes Fach sein.
 

Hammerhand

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Schaut euch das System englischer Privatschulen an. Davon können wir nur lernen!


Das brauchen wir:
- Innovativen und Fähigkeitsorientierten Unterricht
- Zentrale Prüfungen am Ende jedes Halbjahres, die nicht vom Lehrkörper bewertet werden
- Nachmittagsangebote; z.B. Sport, AGs, Nachhilfestunden, usw.
- Lehrer, die auch als Sozialarbeiter tätig sind
- Verdienst der Lehrer gemessen an den Leistungen der Schüler (siehe Punkt 2)
- Keine Beamten im Lehrerberuf
- Autonomie der Schulen (Lehrereinstellung, usw.)
- Unterricht ab 9 Uhr, dafür lange Mittagspause und Nachmittags bis 4-5 Uhr Unterricht, AGs, Sport, usw.
- Keinen getrennten Religionsunterricht, sondern für ALLE Konfessionen
- Ethik/Philosophie als Pflichtfach

Das sind mal meine groben Punkte.
 

semball

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@dkr:
Deine Aussage, Gruppenarbeit sei generell Quatsch, ist leider falsch.
(in einer Hinsicht hast du natürlich Recht, in der Schule wird sie oftmals falsch bzw. am falschen Ort eingesetzt)

Auch sonst sind in diesem Thread wohl eher typische Laienvorschläge ;)
Bindende Urteile gestehe ich persönlich nur Professoren der Pädagogik zu.
Die heutige Misere folgt bloß daraus, das deren Meinung den Bildungspolitikern im Grunde relativ scheißegal ist. Es wird immer nur das aus den Vorschlägen herausgepickt, was attraktiv erscheint und die eigentlichen Perlen werden mehr oder minder zu den Säuen gekippt. Traurig, aber wahr. Die betreffenden Fachleute haben schon 10 Jahre vor PISA die Ergebnisse der Studie prognostiziert, die Fehler prognostiziert und Lösungsvorschläge gezeigt (à la Finnland, Schweden etc.). Aber hören wollte im Bildungsministerium keiner und alle waren ganz schrecklich überrascht von den Studienergebnissen und gelobten Besserung. Naja...

Diese Meinung ist übrigens nicht auf meinem eigenen Mist gewachsen, ich beziehe mich direkt auf einen Pädagogikprofessoren.


gruss semball
 

Gurke

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Von der DDR lernen heißt siegen lernen :D .

Gruppenarbeit braucht schon etwas Planung. Gut wenn man einen Dummen findet, der alles allein macht auch ok.
Muß sagen, bin nicht wirklich ein Typ direkte Gruppenarbeit (also alle hängen aufeinander und fuschen was zusammen). Lieber jeder bekommt seine Aufgabe und die werden dann alle zusammengetragen und abgeglichen.
Seis drum, Samstagsschule hab ich als Schüler gehaßt, würd es den jetztigen auch nicht mehr zumuten wollen.

Leistungsloch am Morgen, wissen schon das es das gibt. Soweit ich mir erinnere, gab es zu Mittag noch eins, dann wieder ein kleines Hoch zum Nachmittag und dann kontinuierlicher Abfall. Dann ist das Leistungstief am morgen doch egal, wenn dann eg paar Stunden später das nächste kommt.
Später anfangen generell, mußt ja die Stunden dann irgendwo unterbringen. Hab keinen wirklichen Überblick mehr, hatte früher eh mehr Unterrichtsstunden, als es heutzutage gibt, wir fingen schon um 7 Uhr an und zog sich dann auch bis Nachmittags drei bis vier Uhr, später auch mal bis fünf. Muß sagen, wenn dasWetter gut ist, war das richtig scheisse.
 

Jay-Ti

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Gruppenarbeit ruled. Na klar, es muss einem erstmal richtig beigebracht werden, so dass nicht ein Schüler für alle arbeitet.
In diesem Punkt hatte ich wohl das Glück an einer ausgewählten Prototypen Schule gewesen zu sein:
- verstärkte Gruppenarbeit
- jedes Jahr ein einwöchiges Projekt, welches den Schülern beibrachte richtig zu lernen, mitzuschreiben, Referate zu halten
- ach ja.. viele Referate
- Künstliche Trennung zwischen den Fächern aufheben. Hierzu gab es pro Halbjahr 1-2 Projektwochen, indenen fächerübergreifend gearbeitet wurde + Exkursionen, Laborfoschung etc.
- Das Angebot an AGs umfasste 2 Seiten: abgesehen von diversen Sportarten (auch Baseball, Golf etc.), gab es da die Theater AGs (deutsch, englisch, französisch), man konnte sich um den Schulgarten kümmern, Internet-AG, Poesie, und alles was das Herz begehrt
- erhöhte Einstellung von jungen Lehrern
Und all das nicht mal auf einer Privatschule.. nein.. an einer Gesamtschule! Ich sage es ganz offen, ich bin gerne zur Schule gegangen.

Subjektivitäten seitens der Lehrer gab es natürlich auch hier, mir würde jetzt nicht einfallen, wie man das unterbinden könnte. Zudem muss! es einen Lehrplan geben, will man ein einheitliches Bildungssystem ermöglichen. Ich denke, wenn an allen Schulen obiges Engangement der Lehrer gezeigt werden würde, wären wir einen riesigen Schritt weiter.
 

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