Verschwörung im privaten Bereich? Falsche Beschuldigungen..

Heidi26

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Hallo!

Im letzten Jahr ist meinem Freund folgendes passiert und ich muss leider sagen, wir verstehen die Welt nicht mehr. Vielleicht könnt Ihr mir ja helfen, eine Erklärung zu finden.

Letztes Jahr war mein Freund mit einem bis dahin guten Freund in der Disco. Wie das so ist, Männer unter sich, es wurde einiges getrunken. Irgendwann bekam dann sein Freund Streit mit ein paar Typen und mit denen wollte er dann eine Schlägerei anzetteln. Also hat er meinen Freund um „Unterstützung“ gebeten, der hatte aber absolut keine Lust sich zu prügeln und ist dann nach Hause gegangen (er hat sein Auto wegen seines Alkoholpegels auf dem Parkplatz der Disco stehen gelassen und ist zu Fuß gegangen). Ca. 1 Woche später flatterte eine Anzeige ins Haus, in der mein Freund beschuldigt wurde, eine gefährliche Körperverletzung begangen zu haben. Sein Freund war an jenem Abend noch in eine Schlägerei verwickelt, war dabei verletzt worden und hatte nun meinen Freund als Täter angegeben!

Es kommt aber noch besser! Bei der Polizei hat dieser sogenannte Freund folgende Geschichte zu Protokoll gegeben: mein Freund wäre mit ihm zu seinem Auto (also dem Auto des „Opfers“) gegangen, weil angeblich der Hausschlüssel meines Freundes in diesem Wagen gelegen hätte. Nachdem er den Hausschlüssel an sich genommen hat, hätte er ohne Vorwarnung zugeschlagen und den anderen dabei mit einem spitzen Gegenstand verletzt.
Bei seinem Anwalt hat er dann angegeben, dass er mit einem Stein geschlagen worden sei.
Insgesamt ist das alles nicht sonderlich logisch, weil beide jeweils mit ihrem eigenen Auto da waren und warum sollte mein Freund dann seinen Schlüssel in einem „fremden“ Wagen deponieren? Macht nun gar keinen Sinn, denn wenn der sog. Freund einfach früher gegangen wäre, wäre mein Freund ja gar nicht mehr an seinen Hausschlüssel gekommen...
Vermutlich hat er deshalb aber auch bei seinem Anwalt eine andere Version erzählt, ihm ist die Unlogik vielleicht aufgefallen und schon wurde aus dem spitzen Gegenstand ein Stein, schließlich liegen auf dem Parkplatz Kieselsteine...

Ein paar Wochen später hat sich dann auch eine Zeugin gemeldet, die wiederum folgendes gesehen hat: sie hat zwei Männer, einen kleineren und einen größeren, zusammen gesehen und der kleiner Mann hat dem größeren „eine“ gehauen, woraufhin der Größere zu Boden gegangen ist. Der Kleinere ist daraufhin wieder in die Disco gegangen. Zum Aussehen des Schlägers konnte sie nicht viel sagen, es war dunkel und sie war gut 70m entfernt und hat nur erkennen können, dass der Kleinere braune Haare hatte.

Mein Freund hat natürlich einen Anwalt eingeschaltet, über diesen seine Aussage gemacht (zum Vorfall selber konnte er ja nichts sagen, er war ja nicht dabei!) und lt. der Beweislage wäre der Fall damit erledigt gewesen, nur leider hat die Staatsanwaltschaft bzw. der Richter das anders gesehen und eine Verhandlung angesetzt.

Bei dieser Verhandlung ist der ehemalige Freund trotz Vorladung gar nicht erst erschienen und hat somit gar keine Aussage gemacht. Die Zeugin hat das geschildert, was sie gesehen hat, sie hat meinen Freund aber nicht als den Schläger identifiziert. Mein Freund hat ausgesagt, dass er bei dieser Schlägerei nicht anwesend war und er nicht wüsste, warum der andere ihn beschuldigt hätte. Da der andere nicht gekommen war, musste das Verfahren vertagt werden, eine Einstellung war deshalb nicht möglich, es sei denn, mein Freund hätte die Schuld anerkannt.

Eine Woche später war der nächste Termin (sogar mit einem anderen Staatsanwalt), wo das „Opfer“ dann anwesend war. Er hat auch wieder behauptet, mein Freund hätte ihn geschlagen und mit einem spitzen Gegenstand verletzt, er hat aber weder ein Gutachten noch ein Attest vorgelegt, lediglich zwei Fotos, auf denen eine Verletzung zu erkennen war. Der Richter (der ihn kannte) hat alles geglaubt und meinen Freund mit der Begründung verurteilt, dass er keinen Grund sehen würde, warum der andere ihn fälschlicherweise beschuldigen würde, also müsste die Geschichte ja stimmen. Und für ihn (den Richter) hätten die Aussagen plausibel geklungen...
Natürlich hat mein Freund das Urteil angefochten, denn auch sein Anwalt meinte, dass dieses Urteil einfach nur skandalös und nicht gerechtfertigt sei. Auch deshalb, weil das „Opfer“ vorbestraft ist und vor Gericht schon mal eine Falschaussage gemacht hat. Allerdings wissen wir nicht, ob er deshalb auch verurteilt wurde oder nur gerügt wurde...

Wir fragen uns jetzt seitdem, aus welchem Grund man einen anderen fälschlicherweise beschuldigen würde und uns fällt da langsam nichts mehr zu ein. Vielleicht hat ja ein kluger Kopf von Euch noch eine Idee, was dahinter stecken könnte... Vielleicht weiß auch jemand, wie man in Erfahrung bringen kann, ob der Typ schon mal wegen Falschaussage belangt wurde...

Wir wären für jede Hilfe dankbar!!

Heidi26
 

Er4z3r

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8O
Das ist so passiert?
Das ganze währe komplett skandallös!
Vor allem der parteiische Richter...
Irgendwie kann ich diese komplette Geschichte nicht glauben, das ist einfach unglaublich!
 

Smartnes

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Mmmm...

ich weiß nicht, was wir dazu sagen können. Wir kennen ja Deinen Freund und den "Falschausager" nicht. Wenn nun Dein Freund nicht gelogen hat und ihm keine verpasst hat, dann kann man nur spekulieren:

- vielleicht war er sauer, dass ihm Dein Freund nicht geholfen hat ?
- vielleicht steckt eine andere Frau dahinter ?
- vielleicht gings um Geld ?
- vielleicht war er auch sauer, weil er ihn nicht nach Hause gefahren hat ?
- vielleicht ist er ein Außerirdischer ?
- vielleicht war Samstag ?
- vielleicht auch nicht ?!

wer weiß....
 

Danie

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Re: Verschwörung im privaten Bereich? Falsche Beschuldigung

Heidi26 schrieb:
Wir fragen uns jetzt seitdem, aus welchem Grund man einen anderen fälschlicherweise beschuldigen würde und uns fällt da langsam nichts mehr zu ein.
Vielleicht war er sauer das dein Freund nach Hause gegangen ist und ihm nicht bei der Prügellei geholfen hat.
Das der Richter so entschieden hat enttäuscht mich irgendwie.
Wie läuft's denn in der Berufung?
 

Gilgamesh

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:roll: :lol: :roll:

Gute Unterhaltung!
Mal schauen, welche Eigendynamik diese Geschichte entwickelt!
Auch ich bin auf die Kommentare gespannt und möchte diese erstmal abwarten, bevor ich meine Senf dazu gebe... :wink:

:arrow: Gilgamesh
 

Er4z3r

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Das der Richter so entschieden hat enttäuscht mich irgendwie.

Das enttäuscht dich nur?
Der Typ hat ja anscheinend aus Sympathie für das "Opfer" für ihn entschieden, obwohl alles dagegen sprach... Das ist, als würde eine Kassiererin das Zigaretten-Regal an der Kasse ausräumen (Naja, natürlich in einem weitaus größeren Ausmaß...).
 

Heidi26

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Also das ist wirklich so gelaufen, wie ich es geschrieben habe. Der Richter hat auch noch einige andere Klöpse gebracht, so hat er das "Opfer" bei der ersten Verhandlung mit einem Zwangsgeld belegt (wegen Nichterscheinens) und hat das dann bei der zweiten Verhandlung wieder zurückgenommen, weil der Typ frech weg behauptet hat, er hätte die Vorladung erst zu spät bekommen... somit war er entschuldigt, obwohl es eigentlich sogar so ist, daß u.U. noch nicht mal ein gelber Schein vom Arzt einen von der Pflicht des Erscheinens vor Gericht entbindet.

Skandalös ist es allemal, denn mit so einem Urteil reicht es aus, irgendwo hinzufallen und dann zu behaupten, irgendeinanderer hätte einen gestoßen, geschlagen oder sonst was.

Die Berufungsverhandlung ist im Juli, deshalb kann ich dazu noch nichts sagen. Nur halt, daß man sich schon Gedanken macht und es belastet halt. Und es ist ja auch kein sonderlich angenehmes Gefühl, verurteilt und vorbestraft zu sein.
 

JimmyBond

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tja dumme sache wenn der freund vom vater vielleicht der richter ist 8O

was ich aber wirklich unter aller sau finde.....der freund von heidi haut einfach ab wehrend sein kumpel ihn wirklich braucht. eigentlich hat er es sogar verdient das er jetzt auf der anklage bank sitzt.

ich hasse verraeter!!!!! :evil:

ach noch was. sollte es nicht eher ins forum Sie, Er und Es gehen?
 

Nightmare

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@Jimmy: So wie sie beschrieben hat, wollte der ExFreund eine Schlägerei "anzetteln" und da muss man ja wohl nicht unbedingt mitmachen oder?!
 
G

Guest

Guest
[quote="JimmyBond"Jwas ich aber wirklich unter aller sau finde.....der freund von heidi haut einfach ab wehrend sein kumpel ihn wirklich braucht. eigentlich hat er es sogar verdient das er jetzt auf der anklage bank sitzt.

ich hasse verraeter!!!!! :evil:

[/quote]

ich glaube du hast hier was missverstanden. Ein Verräter wäre er, wenn er ihm versprochen hätte zur Prügelei zu kommen und dann nicht hingeht. Er sagte aber von vorneherein, dass er bei sowas nicht dabei ist, selbst Schuld, wenn er dann alleine hingeht und eine auf die mütze kriegt.

Und zu dem Richter: Das ist wirklich ein Skandal, wenn das wirklich passiert ist, allerdings hört sich die Story für mich ein bisschen nach Barbara Salesch und Konsorten an... obwohl, wer schonmal bei einigen "echten" Verhandlungen dabei saß, weiss dass es da z.T. wirklich so krass abläuft.

Z
 

orbital

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soweit ich informiert bin wird bei einer anzeige z.b. wegen nötigung ähnlich geurteilt.
aussage gegen aussage, und das "opfer" bekommt recht. es wird damit begründet, dass das opfer nicht ohne grund eine anzeige macht und der täter in solchen fällen bestraft werden sollte.

also so verwundert bin ich über das urteil nicht! den so viel dreistigkeit wie der 2freund" hatte ihn anzuzeigen ist selten und mit so einer handhabe soll z. b. sichergestellt werden das in meinem bsp der nötigung z. b.b der drängler auf der autobahn einen denkzettel verpasst bekommt, da es in solchen fällen keine zeugen gibt.
deshalb habe ich kein problem mit dieser rechtsprechnung, das problem ist dieser freund wenn man den so nennen kann.
 

Zerch

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was oben schon genannt wurde wären naheliegende möglichkeiten

oder ähnlich , nur mit klitzekleinem unterschied:

vielleicht hat das "opfer" deinen freund angezeigt weil er ihn so wirklich ernsthaft beschuldigt an ihm körperverletzung begangen zu haben weil dein freund ihm nicht geholfen hat und er deshalb überhaupt verletzt wurde.
somit sieht er deinen freund als indirekt verantwortlichen für seine verletzungen.....jetzt ist nur die frage um was für einen streit es sich handelte und ob der grund zur streiterei des "opfers" gerechtfertigt war um solche massnahmen zu treffen. - je nachdem um was es ging , war der zwischenmemschliche vertrauensbruch nicht die anzeige vom "opfer" , sondern das "in stich lassen" deines freundes dem "opfer" gegenüber.

es könnte auch dein freund dich angelogen haben und es war wirklich so wie es das opfer erwähnt.

wenn das opfer schon vorbesraft ist und schonmal vor gericht falsch ausgesagt hat ist das sicherlich ein ordentliches vertrauensdefizit und es liegt nahe dass dein freund nicht lügt , was jedoch in wirklichkeit kein sonderprädikat für der unglaubwürdigkeit des "opfers" in dieser jetztigen situation darstellt. -jeder macht mal fehler , was nicht bedeutet dass er deswegen ein lebenslanger fehlermacher ist ...und jeder der vor dem gesetz unbefleckt erscheint , könnte bisher nur erfolg gehabt haben und ist somit nie aufgefallen. andersherum könnte es sein , dass das "opfer" schon damals bei der vorstrafe als unschuldiger beschuldigt wurde und deshalb vorbestraftft ist.

-doch ist das alles eine sache von unterschiedlichen ansichten , unterschiedlichen moralvorstellungen der menschen , und eine sache des vertrauens.

was auch etwas merkwürdig ist , ist dass eine woche funkstille zwischen den beiden nach dem discobesuch war. vor allem wenn noch eine schlägerei in aussicht war.

das können selbst vor dem discobesuch keine freunde gewesen sein.

-natürlich alles reine annahme und schnell im kopf zusammengeschustert.
 

JimmyBond

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Nightmare schrieb:
@Jimmy: So wie sie beschrieben hat, wollte der ExFreund eine Schlägerei "anzetteln" und da muss man ja wohl nicht unbedingt mitmachen oder?!

wenn er ein wahrer freund von ihm ist, dann schon. wenn man sich schon nicht schlagen will dann muss man zumindest dazwischen gehen. wahre freunde helfen sich untereinander in schwierigen situationen.

alles andere kann man vergessen
 

Heidi26

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Also mein Freund hat erst durch die Anzeige von der Schlägerei erfahren und irgendwie erscheint es mir schon logisch, daß der andere sich nicht mehr gemeldet hat, schließlich hat er ihn ja angezeigt.

Und ich kann nur nochmal wiederholen, daß es wirklich so war und nicht aus einer Gerichtssendung entnommen wurde! Leider gibt es Berufe, in denen sich eine Vorstrafe nicht sonderlich gut macht und zu erheblichen Problemen führen kann, was hier leider der Fall ist.

Und ich denke auch nicht, daß dies mit Drängelei auf Autobahnen zu vergleichen ist, denn wenn man eine Drängelei anzeigt, hat man daraus ja keinen direkten Vorteil, nur bei Körperverletzungen kann ja schon im Falle einer Verurteilung Schadensersatz rausspringen (wie Smartnes ja schon angesprochen hat).

Als Freund bezeichnen wir den Typen aber nicht mehr, und er war es vermutlich auch nie, sonst hätte er das nicht gemacht.
 

Zerch

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ja , deswegen denke ich dass es keine freunde gewesen sein können , denn sonst hätte dein freund von sichaus sicherlich am nächsten tag den anderen angerufen und gefragt ob alles glatt ging oder ob noch eine schlägerei in wallung kam usw.
also nicht er hätte anrufen müssen .... , sondern dein freund , da er ging und scheinbar am nächsten tag nicht wissen wollte wie es seinem "freund" an diesem abend noch erging.

-also ich hätte spätestens im nachhinein ein schlechtes gewissen gehabt oder mir sorgen gemacht , einen freund in einer solchen situation sitzen gelassen zu haben und hätte mich gleich am nächsten tag vergewissern wollen ob alles in ordnung ginge.

er hätte sich ja nicht sich schlägern brauchen...nichtmal dazwischengehen hätte er müssen.....er hätte einfach seinen besagten freund packen müssen und zusammen mit ihm verschwinden. -doch reagiert man in situationen meist doch anderst , das gibt es auch. doch wo ein guter wille war/ist , da ist für gewöhnlich auch ein weg.
 

Angel of Seven

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Ich wette da steckt ein wenig mehr hinter dieser Geschichte! Dein Freund hat Dir die Situation aus seiner Sicht geschildert und du glaubst sie vorbehaltlos. Das kann nur die halbe Wahrheit sein. :lol:


LG


AoS
 
G

Guest

Guest
@Heidi

Habt ihr schon eine Gegenanzeige gemacht? Schliesslich wird eine Straftat unterstellt.

Das Urteil vom Richter kapier ich auch nicht so richtig, schliesslich sind es ja nur Behauptungen von dem vermeindlichen Opfer.

Ich würd Ihn auf jedenfall anzeigen..

Leyle[/u]
 

Gestreift

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Ein solches Verfahren, wenn es denn in Deutschland stattgefunden hat, gehört angefechtet. Der Richter war wohl besoffen, oder was.

Ich habe mich in der Vergangenheit mal literarisch mit Justizirrtümern auseinandergesetzt. Das ist der blanke Hohn, was teilweise vor deutschen Gerichten geschieht.

Nicht umsonst sagt man, dass man sich vor Gericht in Gottes Hand befindet.

Welches Motiv zur Tat hat man denn unterstellt?
 

Elbee

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Das sieht wirklich nach einer schwierigen Situation aus. Bevor das Berufungsverfahren durchgezogen wird, würde ich den bisherigen Anwalt erstmal überprüfen bzw. vor allem seine Arbeit. Falls es zu formalen Fehlern auf der Gegenseite gekommen ist, könnte man verwaltungsgerichtlich ran. Was die Urteilsbegründung der ersten Instanz betrifft, sollte man die auch prüfen lassen, falls es da Löcher gibt hat man Hebelansätze. Richterliche Unabhängigkeit ist gesetzlich abgesichert, über die Hälfte der erstinstanzlichen Verfahren werden angefochten. Also erstmal nichts Ungewöhnliches, was Deinem Freund passiert ist.

Bei Gericht werden Urteile gesprochen, jedoch kein Recht. Das klingt zwar grotesk, ist aber leider so. Dein Freund scheint grundsätzlich motiviert gewesen zu sein, die Wahrheit zu sagen. Man muss wissen, dass die Gerichtsleute mit soviel Lügnern umgehen, dass sie nicht an Leute glauben, die das nicht tun. Insofern muss man sich als Beschuldigter vor allem um Zeugen und Beweise kümmern, die die eigene Unschuld belegen. Das ist das A und O. Gleichzeitig muss die Gegenseite in möglichst allen Punkten entkräftet und gegenbewiesen werden. Vorhalte wie falsche Aussage kann man abhaken, das passiert dort andauernd.

Zuerst würde ich dem eigenen Anwalt Feuer unterm Hintern machen, wenn er dann schräg wird, die Mandantschaft entziehen und schleunigst einen neuen suchen, der Referenzen in einschlägigen Verfahren hat. Dann Zeugen machen soviel es geht, also neue finden, die das Geschehen beobachtet haben. Das Gericht zupflastern mit Beweisen. Versuchen die Beweislast in einzelnen Punkten umzudrehen. Ansonsten kann man dem Gegener ein Verfahren wegen falscher Beschuldigung anhängen, das dann parallel geführt werden muss.
 

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