Umgang mit Kinderschändern ....

Malakim

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... die lange gesuchte Verbesserung durch eine mögliche Islamisierung?

http://www.stern.de/panorama/saudi-arabien-kinderschaender-enthauptet-und-gekreuzigt-1527517.html

Jedenfalls wissen DIE wie man Zeichen setzt. Die Internet Zensur von Zensursula steht dem jedenfalls etwas schwächelnd gegenüber würde ich sagen.

Da meine Meinung zum Umgang mit Kinderschändern GANZ SICHER nicht geeignet ist für einen kategorsichen Imperativ sag ich da mal nichts weiter dazu.

Was meint Ihr ist der Westen zu Lasch und kann so ein Urteil nicht doch besser abschrecken als unsere Zensur?
 

Simple Man

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Kurze, knappe Antwort: nö ...

Ausführlicher: ich halte solch archaische Strafen prinzipiell für falsch und glaube auch nicht, dass sie bei Pädophilen eine abschreckende Wirkung haben. Die, die wissen, dass sie krank sind, vergehen sich entweder nicht an Kinder oder, wenn sie es tun, denken sie in einem solchen Moment nicht weiter als über den Augenblick hinaus ... wenn sie nicht wissen, dass sie krank sind, halten sie ihre Taten nicht für falsch und haben dementsprechend auch kein Unrechtsbewusstsein oder gehen nicht davon aus, erwischt zu werden ... also greifen auch da keine höheren Strafen ...

Ich meine, in Saudi-Arabien gibt es diese Strafen - hat das den Typen davon abgehalten, sich an Kindern zu vergehen und sie zu ermorden?
 

Goatboy

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Abgesehen davon, dass das Prinzip der Abschreckung in Hinblick auf Verbrechen noch nie etwas gebracht hat und von all den moralischen Zwickmühlen ("Wer hängt den Henker?") fällt es mir schwer, an eine für Verbrecher dieser Art "zu harte" Strafe zu denken. Schließlich geht es auch nicht nur um Abschreckung, sondern auch um Strafe.

Und, ganz kalt und pragmatisch betrachtet, wenn jemand Lust hat: Therapie ist fast wirkungslos, über 90% der Therapierten werden wieder straffällig. Jemanden lebenslang im Knast zu versorgen (zumal in den deutschen Hotels mit Mauer drumherum) ist verdammt teuer.

Tatsächlich ist Todesstrafe heute in Europa aus verschiedenen Gründen sicherlich nicht mehr machbar. Solche Berichte lassen einen vielleicht Ausnahmeregelungen wünschen...
 

Ein_Liberaler

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Das Prinzip Abschreckung soll recht wirksam sein, sofern die Starfe hinreichend grausam ist und mit hinreichender Wahrscheinlichkeit auf dem Fuße folgt. Levitt geht z.B. in Freakonomics davon aus, daß der Kuklux-Klan die Schwarzen Anfang des 20. Jahrhunderts recht erfolgreich von der Wahrnehmung ihrer Bürgerrechte abgeschreckt hat und dabei zunehmend weniger Fememorde verüben mußte.

Einen Hungernden vom Diebstahl oder einen sexuell Abartigen von der sexuellen Abartigkeit abhalten zu wollen, wird natürlich weit weniger von Erfolg gekrönt sein, wie grausam man auch vogehen mag.
 

haruc

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Nun, ich denke, dass die angemessene Behandlung von Kinderschändern durchaus ein Problem darstellt, denn man kann sie nicht mit gewöhnlichen Kriminellen vergleichen, die zb. aus verwirrten weltanschaulichen Gründen Autos anzünden. Ich glaube vielmehr, dass Pädophile das Pech haben, eine sexuelle Vorliebe entwickelt zu haben, die unzweifelhaft nicht vereinbar mit unseren Werten und unserer Kultur ist.

Ich glaube allerdings auch, dass eine ausreichend starke Willenskraft es ermöglicht, diesen Drang unter Kontrolle zu bringen. Auf der anderen Seite entsteht dann das Problem, dass dieser "Druck" kompensiert werden muss. Nur wo?

Wäre es vertretbar extra für Pädophile gewisse Sexspielzeuge anzubieten - ganz anonym übers internet - wenn damit eine Anzahl von Kindesmissbräuchen verhindert werden könnte? Anonyme Selbsthilfegruppen?

Ich glaube jedenfalls nicht dass man durch so hinterwäldlerische Methoden wie Kopfabhacken und Kreuzigen das Problem sinnvoll lösen kann. Pädophile sind vielleicht unheilbar "krank".
Solche rückschrittlichen Methoden zeugen eher von einer krassen Überforderung der Gesellschaft als davon, dem Problem Herr zu werden.
 

Ein_Liberaler

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Vielleicht sind die in demselben Sinne "krank" wie Homosexuelle und haben nur nicht dieselben legalen (und legitimen) Möglichkeiten.

Ausreichend starke Willenskraft... Die hat schlicht nur ein Teil der Leute.
 

haruc

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Vielleicht sind die in demselben Sinne "krank" wie Homosexuelle und haben nur nicht dieselben legalen (und legitimen) Möglichkeiten.

Joa wie gesagt, die leute haben meiner Meinung nach einfach nur Pech. Hätten ja auch Schwule oder Schuhfetischisten werden können. (Wohlgemerkt ich glaube dass sich das niemand aussucht! Genausowenig wie seine Hautfarbe oder Leibesfülle)

Ausreichend starke Willenskraft... Die hat schlicht nur ein Teil der Leute.

Das liegt nur daran dass man in unserer heutigen Zeit keinen Schneid mehr hat und dass gewisse Bartfrisuren, wie zb. die die unser letzter Kaiser hatte, nichtmehr en vogue sind!
 

Malakim

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tjaja, das ist meiner Meinung nach ein sehr schweres Thema. Vor allem die Frage:

Was macht man denn sinnvoller Weise mit einem Menschen der Kinder vergewaltigt und ggf. auch mal zum elenden Verdursten in der Wüste aussetzt?

Als Vater wie gesagt bin ich da nicht der richtige um gerecht zu richten, das ist mir wohl bewußt (@Simple), aber was ist denn da sinnvoll oder gar gerecht?
 

NoToM

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Malakim schrieb:
Was macht man denn sinnvoller Weise mit einem Menschen der Kinder vergewaltigt und ggf. auch mal zum elenden Verdursten in der Wüste aussetzt?

Mir dreht sich ebenfalls der Magen um, wenn ich das lese. Wenn das mein Kind gewesen wäre... 8O

Bevor man aber über die Strafe nachdenkt, möchte ich auch noch zu bedenken geben, dass in solchen Systemen auch schnell Unschuldige am Galgen hängen, da Augenzeugen bewiesenermassen nicht sehr verlässlich sind...und schon gar keine 3 Jährigen...

Der Täter könnte in irgendeiner Form zur Wiedergutmachung gezwungen werden, falls dies überhaupt möglich ist. Der Täter müsste gezwungen werden, sein leben lang seine durch Arbeit verdiente Einkünfte einem Kinderkrankenhaus zu spenden oder anonym oder in Namen seiner Opfer finanzielle Patenschaften für Weisen, arme oder kranke Kinder zu übernehmen. Mit seinem Geld könnten damit vielleicht wenigstens andere Leben gerettet werden. Solange er weiterhin eine Gefahr für Andere darstellt, müsste er natürlich ensprechend verwart werden.

Zu wissen, dass er tot ist oder ihn mit eigenen Händen zu foltern, ich weiss nicht, ich glaube, ich würde mich danach nicht besser fühlen. Die Gewissheit zu haben, dass der Täter keine weiteren Schaden anrichten kann, sicherlich schon.
 

Goatboy

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haruc schrieb:
Joa wie gesagt, die leute haben meiner Meinung nach einfach nur Pech. Hätten ja auch Schwule oder Schuhfetischisten werden können.
Damit habe ich ein Problem. In meinen Augen ist das ein zwar sehr häufig gehörtes, aber trotzdem völlig falsches Argument; Verständnis, das viel zu weit geht. Die Schuld besteht ja nicht darin, dass der Täter Kinder mehr "liebt" als gut wäre, sondern dass er sie vergewaltigt und tötet (worin ich persönlich übrigens nicht allzuviel Liebe sehe, aber das ist nur meine Meinung). Wenn ein Schwuler einem Gleichgeschlechtlichen ebensolches antut oder ein Heterosexueller einer Frau, ist er genauso schuldig und hätte deiner Ansicht nach wohl nicht einfach Pech gehabt. Auch die 08/15-Ferndiagnose auf Stammtischniveau, der Täter sei halt einfach krank, sehe ich kritisch. Zunächst drängt sich mir die Frage auf, was das denn bitte für eine Krankheit sein soll. Pädophilie? Nun gut, diese hat erst einmal nichts mit Gewalt zu tun. Erkrankungen, bei denen eine sexuelle Enthemmung in Zusammenhang mit Aggressivität besteht, haben meines Wissens in den allermeisten Fällen ein morphologisches Korrelat und ließen sich somit relativ zweifelsfrei objektivieren; außerdem sind sie selten. Falls jemand mehr weiß und eine passende Krankheit kennt, würde mich das interessieren. Übrigens sind die allerwenigsten Straftäter, die in den Medien als pädophil bezeichnet werden, tatsächlich pädophil.
Aber davon mal ganz abgesehen: Was ist, wenn jemand nicht auf Frauen, Männer oder Kinder steht, sondern auf... nun... sagen wir Geld und aus dieser ebenso niveauvoll zu diagnostizierenden Krankheit heraus Steuern hinterzieht, wer von euch würde dann sagen, er habe halt einfach Pech, der Arme?
 

Ein_Liberaler

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Nach allem, was man liest, kann man z.B. kleptoman sein. Das soll eine Krankheit sein. Ob es das ist, keine Ahnung.
 

Goatboy

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Kleptomanie hat nichts mit Geld zu tun, dabei besteht kein Bereicherungswille.
 

Ein_Liberaler

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Aber doch wohl Aneignungswille. Analog könnte krankhaftes Steuerhinterziehen auch nichts mit Bereicherung, sondern mit einem nicht loslassen können zu tun haben.

In meinen Augen ist das ein zwar sehr häufig gehörtes, aber trotzdem völlig falsches Argument; Verständnis, das viel zu weit geht.

Ich hatte nicht den Eindruck, daß das ein Argument für irgendetwas sein sollte.

Die Schuld besteht ja nicht darin, dass der Täter Kinder mehr "liebt" als gut wäre, sondern dass er sie vergewaltigt und tötet (worin ich persönlich übrigens nicht allzuviel Liebe sehe, aber das ist nur meine Meinung)

Ja, wie bei den 175ern. Deren Schuld bestand nicht darin, daß sie schwul waren, sondern darin, daß sie entsprechend handelten. Lassen wir Vergewaltigung und Mord mal beiseite, wir bestrafen ja auch "einvernehmlichen" Geschlechtsverkehr mit Kindern, weil wir die Einwilligung des Kindes nicht anerkennen.

Und dann haben wir noch all die vermindert schuldfähigen Vergewaltiger und Lustmörder, ganze Kliniken voll von denen. Bitte, ich will mir keine Meinung anmaßen, aber es scheint doch Konsens zu sein, daß die krank sind.
 
G

Guest

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Goatboy schrieb:
--- sondern dass er sie vergewaltigt und tötet

Allerdings muß man sich fragen ob das mit dem Vergewaltigen und Töten ebenfalls zu seiner Sexuellen Ausrichtung gehört, oder ob das nur geschieht, weil a) das Kind keinen Bock hat und er b) er Angst davor hat von ihm verpetzt zu werden.

Sprich, hätte der Pädophile die Möglichkeit seine Vorlieben straffrei auszuleben, würde er dann vergewaltigen und töten?

Wenn dem so wäre hätte
er tatsächlich das Pech nicht in einer Gesellschaft zu leben wo Kinderficken gerade en Vouge ist - wie z.b. im alten Grichenland.

Was Strafen betrifft, ist klar, daß die Todesstrafe nicht angetreten wird weil sich der Deliquent im Moment des Vollzuges derselben durch spontanes Ableben entzieht. Oder in a nutshell: Er hat nix davon.

Zudem klar ist, daß Strafen noch niemanden abgeschreckt haben, denn dann dürfte es keine Gesetzesverstöße geben.

Die Strafe benötigt also eine zweite Komponente, die Warscheinlichkeit des Erwischtwerdens. Und nur diese Kombination ist abschreckend, wobei - wie Liberaler schon richtig sagte - die Grausamkeit der Strafe die Abschreckung erhöht.
 

Goatboy

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Zwischen wem besteht Konsens? Zwischen RTL und Sat1 oder zwischen den behandelnden Psychiatern? Lieber Liberaler, meiner Kenntnis nach gehört zum Adjektiv krank das Substantiv Krankheit. Das eine hört man in diesem Zusammenhang ständig, auf das andere wird aber äußerst selten präzisiert. Ich will hier nicht polemisch sein, darum geht es mir nicht, ich kann nur das abwägen, was ich weiß und ich bin nicht allwissend. Wenn du mir eine entsprechende Krankheit nennst, können wir uns sehr gerne darüber unterhalten. Hörensagen, Spekulation und Bauchgefühl halte ich hier für ein etwas dünnes Fundament.

Den Vergleich mit den 175ern kann ich nicht ganz nachvollziehen. Was früher als gesetzeswidrig galt, ist heute legitim. Vergewaltigung und Mord waren und sind strafbar. Und das ist es ja, was ich meinte: von mir aus kann jemand Kinder oder Erwachsene so sehr lieben oder hassen wie er will, solange er sich nicht an ihnen vergeht.

Was ich vorhin schrieb, bezog sich auf den Artikel, auf den im Eingangspost verlinkt wurde. Einvernehmlicher Geschlechtsverkehr mit Kindern ist ein anderes Thema, das habe ich nicht gemeint.
 

Malakim

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Sind nicht gerade psychische Erkrankungen schwierig unter dem Begriff Krankheit zu Fassen?
Welche Krankheit hat ein Borderliner?

Welche Krankheit mit welchen Krankheitserregern hat ein Schizoider?
Schizophrenie ist ja auch nicht sowas wie Grippe.

Andererseits finde ich es auch etwas vereinfacht zu sagen "Hey wer Leute oder gar Kinder umbringt ist Krank"

:roll:
 

jones

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Wie würdest du dnn psychische Erkrankungen sonst bezeichnen, wenn nicht als Krankheit?

Und als was würdest du denn dann Menschen mit einer psychosomatischen Krankheit bezeichnen?

Man könnte auch auf deine Frage einfach sagen, der Krankheitserreger einer psychischen/psychosomytischen Krankheit ist die Psyche bzw. das Gehirn des Erkrankten.
 

Malakim

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Ich wollte darauf hinweisen, das es nicht gar so einfach ist zu sagen:
Psychisches Symptom = diese und jene Krankheit.

Es gibt ganz viele verschiede psychische Erkrankungen die eben nicht so einfach und eindeutig einer Krankheit zugeordnet werden können die diesen und jenen verlauf hat. Eigentlich ist da jeder Fall ein Einzelfall.

DAS wollte ich sagen.
 

jones

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Ok, dann hatte ich deinen Post einfach falsch verstanden.

Es gibt nämlich auch Leute, die jemandem mit einem Burn-Out oder einer Depression sagen er solle sich doch gefälligst zusammenreißen.
 

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