Späte Saat

neun

Lehrling
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18. April 2006
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Späte Saat

In meiner Tiefe toben die Gefühle
Erschreckend stark sind sie
und ungewusst
Sie schleudern sich
einem Geysir gleich
ins Bewusstsein mir

Wo und wie sind sie gewachsen
Man vergaß in meinem Kind
das Feld für sie zu richten
Auch sah der Boden nie ihre Saat
So hat ein Wunder sie vorgebracht
Und dieses Wunder bist also du

In fast verdorrter Erde
brachtest du die späte Saat
das Urvertrauen ein
und benetzt sie mit allen Gefühlen
deiner tränenverhangenen Augen
die kein Lidschlag schloss solang
sie Wache hielten sonnengleich
bis zur Ernte

Den besorgten Schleier
von deinen Augen küss ich dir
damit du schauen kannst dein Werk
Und schwelgen sollst du
in den Früchten
die das Paradies hervorgebracht

Von nun an hallt in meinen Tiefen
der Urknall - die Schöpfung nach
Hebamme meiner Seelenfreude
lass uns laden alle die da sind
mit uns zu feiern und zu preisen
das Heiligtum der späten Saat

schio – 30.09.04
 
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