Gibt es hier Berufsschreiber?

seven

Geselle
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...jemand hier, der mit dem Schreiben Geld macht? Zum Beispiel als Redakteur oder Journalist oder Reporter für die Lokalzeitung, oder gar als Buchautor?

An alle die habe ich die Frage, wie das bezahlt wird. Gibt es Zeilenpreise, Pauschalpreise, sonstiges? Wo liegen die in ungefähr?

Der Grund meiner Frage ist reines Eigeninteresse... ich würde gerne mit dem Schreiben Geld machen, muss gar nicht viel sein, nur wäre es gut, größenordnungsmäßig zu wissen, was so üblich ist in den verschiedenen Nischen. Für Recherchen im Internet fehlten mir die passenden Suchbegriffe, und da sich hier so viele Hobbyschreiber tummeln, ist die Chance ja gar nicht mal so gering, dass der eine oder die andere auch Profipraxiserfahrung hat.

Seven
für alle Tip(p)s dankbar
 

aemilia

Geselle
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Hi,

wenn du wissen willst, wie das bezahlt wird, dann rufe am besten einfach bei der Zeitung an für die du gerne was schreiben würdest und erkundige dich. Dann kannst du ja auch direkt nachfragen, ob die überhaupt Bedarf haben. Denn immerhin gibt es in Deutschland fast 70.000 Journalisten, wenn du also nichts vorweisen kannst, müsstest du es wahrscheinlich erstmal bei einer Lokalzeitung versuchen. Allerdings bezahlen die nicht wirklich toll, doch man kann Referenzen sammeln.

Schönen Abend noch
aemilia
 

seven

Geselle
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Danke Aemilia für die Antwort... nur fände ich es beruhigender, in der anderen Reihenfolge vorzugehen: anrufen und schon wissen, was Dumpingpreise sind und was im Rahmen liegt. Anhaltspunkte reichen... und mir ist auch klar, dass jede solche Bezahlung von ganz vielen individuellen Gesichtspunkten abhängt, aber die Größenordnung und die übliche Abrechnungsweise zu kennen wäre doch ganz fein.

Hat hier keiner Erfahrung?! 8O *kann ich gar nicht glauben* :wink:
 

nicolecarina

Erleuchteter
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doch. bin seit 12 jahren freie journalistin und fotografin und habe die erfahrung gemacht, dass es auch heut noch tageszeitungen gibt, die 15 cent auf die zeile bezahlen, während sich bei anderen regional- und tageszeitungen für freie mindestens 50 durchgesetzt haben. die honorare sind so vielfältig wie die themen und kaum ein freier kommt umhin, sich fast immer weit unter preis zu verkaufen, was sicher auch an kollegen liegt, die sich noch für umme den finger wundschreiben.

mehr infos findest du bei den journalistenverbänden z.b. djv
http://www.djv.de/ oder in communities wie jungejournalisten.de
http://www.jungejournalisten.de/

der spiegel hat auch mal eine gehaltserhebung veröffentlicht
http://www.spiegel.de/unispiegel/geld/0,1518,321531,00.html
 

Elbee

Großmeister
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28. September 2002
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Ergänzend zu den Angaben von nic:

Die VG Wort ist die GEMA der Autoren, also Mitglied werden. Neben dem Zeilenhonorar, das je nach Branche schwanken kann und auch mal EUR 1,50 beträgt, werden auch Festhonorare bezahlt. Werbefreie Special Interest Produkte machen das, Ertrag ist meist gering, und Fachmagazine ebenfalls, dann ist der Ertrag teils deutlich höher als Zeilenhonorar und deckt gerne Spesen ab, die dann nicht extra abgerechnet werden. Für Bücher gibt´s verrechenbare Vorschüsse in unterschiedlichster Größenordnung, liegt an den Verkaufserwartungen, und beginnt bei etwa EUR 500 bis 2000, fällig bei Manuskriptabgabe/Vertragszeichnung. Autorentexte sind durchweg exklusiv. Seine Qualität beweist man bei Aquise mit einer Referenzmappe oder als Einsteiger mit den besten Texten, die man jemals geschrieben hat. Motiv 1 muss sein: Den Leser dafür interessieren. Motiv 2 muss sein: Ordentliche Sekundärtugenden besitzen. Motiv 3 sollte auch sein: Für seine gute Arbeit selbstbewusst das angemessene Honorar verlangen und auf pünktliche Buchung bestehen. Abzuraten ist von schwarzen Schafen, die auf schreibende Hausfrauen abonniert sind und lächerliches Geld bezahlen. Das ist z.B. bei den Groschenromanen so. Manchmal erteilt man besser eine Absage. Wenn man übrige Zeit hat, schreibt man in die Schublade und hat im passenden Moment evtl. einen gewünschten Text oder Themenstrang auf Knopfdruck lieferbar, das kann jobentscheidend sein.
 

seven

Geselle
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21. Februar 2004
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Danke für die Infos! Das ist doch mal was! :)
Habe auch noch anderweitig nach Größenordnungen gesucht und schließlich festgestellt, dass die mir zugesagten 50 Cent pro Zeile für "Plaudertexte" wohl ziemlich im Rahmen liegen. So nahm meine Schreiberkarriere denn ihren Anfang...
Fortsetzung folgt. :lol:

Seven der Sekundärtugendbold *g
 

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