Forschung- Untergang oder Segen?

morgenroth

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Habe gerade Galilei gelesen und stelle mir plötzlich und unerwartet die Frage, ob es nicht doch besser gewesen wäre, wenn die Kirche ( oder eine andere Institution ) die Verbreitung von Forschungsergebnissen verhindert hätte.
Natürlich ist es ein Verbrechen an der Menscheit die Leute dumm zu halten- aber wohin hat uns das immer tiefer bohrende Forschen gebracht?
Mal ganz abgesehen von der atomaren Bedrohung, ist es doch so, dass wir, bei allem was wir tun, die Grundlage unserer Existenz schädigen - die Natur.
Mir ist klar, dass das forschen ein menschlicher Trieb ist - aber ich werde das Gefühl nicht los, dass wirklich alle Erfindungen der Menschheit in irgendeiner Art die Natur ein bisschen mehr zerstören?

Wie denkt Ihr dazu?

Gruß, morgenroth (Atheist)
 

FreeBird

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Naja, immerhin hat uns der menschliche Forschungsdrang das Internet beschert, welches es z.B. Dir ermöglicht, solche Fragen an Dir völlig unbekannte Menschen zu stellen, und zwar Weltweit :)

Und so allgemein zu behaupten, daß ALLE Forschungen/Erfindungen die Natur schädigen halte ich für *etwas* übertrieben. Nutzen und Schaden halten sich wohl eher die Waage, denn ich glaube, daß dieser Planet ziemlich robust ist. Und wenns ihm mal wirklich zuviel wird, dann halt Ciao Menschheit. So what.

MfG
Bird

PS. nicht auszudenken, wenn z.B. in der Vergangenheit niemand mit dem Bierbrauen experimentiert hätte UND die süffigen Ergebnisse dann auch veröffentlicht hätte. In diesem Sinne: Cheers an alle Hopfen und Malz Forscher! :D
 

asamandra

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FreeBird schrieb:
Nutzen und Schaden halten sich wohl eher die Waage, denn ich glaube, daß dieser Planet ziemlich robust ist.


So war's vielleicht vor hundert Jahren. Mittlerweile sieht die Welt ein bisschen anders aus. Mittlerweile überwiegt nämlich der Schaden und ob die Welt das noch so lange mitmacht? Ich weiß nicht...
 

Vondenburg

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asamandra schrieb:
So war's vielleicht vor hundert Jahren. Mittlerweile sieht die Welt ein bisschen anders aus. Mittlerweile überwiegt nämlich der Schaden und ob die Welt das noch so lange mitmacht? Ich weiß nicht...
Ich gebe Dir dazu folgende (leicht zynische) Gedankenkette zu bedenken:
Atomkraft -> Atombombe -> Friedensbewegung

Ich sehe ehrlich gesagt nicht, ob wir hier von Schaden reden können Eher glaube ich dass der Begriff "Veränderung" vollkommen ausreicht....
 

NiE

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die wissenschaft wurde tatsächlich von der kirche zurückgehalten. alles neue wurde verboten. wissenschaftler wurden zum teil verfolgt und gemeuchelt.
haben wir vor kurzem in geschichte durchgenommen. das erstreckte sich über eine periode von 200-250 jahre in dem jahre 1300
 

_Dark_

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naja, ich denke nicht, dass es besser gewesen wäre, wenn manche dinge zurückgehalten worden wären; die meisten erfindungen dienen den menschen, nicht dem krieg...
man denke da nur an fortschritte in medizin uä...
die kriege gabe es schon immer, auch ohne neue erfindungen..

also: alles was der mensch machen kann, das wird er auch machen
 

FreeBird

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Sicherlich wurde früher einiges zurückgehalten. Aber manchmal werden auch Potentiale falsch eingeschätzt. Die bekannten Beispiele:

Charles H. Duell, ehemaliger Leiter der US-Patentbehörde, verkündete 1899 stolz, dass alles, was zu erfinden wäre, schon erfunden worden sei.

Thomas Watson, einstiger Verwaltungsratsvorsitzender der IBM, glaubte 1943, dass es weltweit nur für etwa fünf Computer einen Markt geben werde.

Die Zeitschrift Popular Mechanics sagte 1949 den unaufhaltsamen Fortschritt der Wissenschaft folgendermassen voraus: «Computer werden in Zukunft nicht mehr als 1,5 Tonnen wiegen.»

Der Chef des US-Verlages Prentice Hall gab 1957 folgende Prognose ab: «Ich habe dieses Land kreuz und quer bereist und mit vielen Leuten geredet. Ich kann Ihnen versichern, Datenverarbeitung ist eine Modetorheit, die nächstes Jahr schon wieder überholt sein wird.»

Ein Ingenieur der Computer-Abteilung von IBM hielt 1968 zum Microchip diesen Kommentar bereit: «...und wofür soll der gut sein?»

1977 meinte DEC-Gründervater Ken Olsen wissend: «Es gibt keinen Grund dafür, dass jemals irgendjemand einen Computer wird zu Hause haben wollen.»

Last but not least soll Microsoft-Boss Bill Gates 1981 – knapp und prägnant – gesagt haben: «Niemand braucht mehr als 640 K.»

Tja, und heute kaufen die Leute einen 2 GHZ rechner mit 256 RAM im Supermarkt (!) und hängen per DSL am Netz. So schnell kanns gehen. Ich schätze uns stehen technologisch noch einige heftige Dinge ins Haus, die aber NICHT zwangsläufig auf Kosten der Natur gehen.

MfG
Bird
 

morgenroth

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Sorry- aber ich denke schon das die industrielle Herstellung, auch eines Computers, zu lasten der Natur geht.


Irgendwo ist auch das Argument mit der Medizien gefallen. Ich glaube aber der Fortschritt macht uns erst krank und "hilft" uns dann mit Medizien, die uns aber auch nicht wirklich gesund macht.

Tiere können nicht anders als mit der Natur leben, der Mensch kann nicht anders als gegen die Natur zuleben- eben wegen seines Forschungsdrang.

Ich glaube wir Menschen (besonders in der "westlichen Welt") haben gar keine Chance mehr mit der Natur zu leben. Dafür sind wir schon viel zu weit gegangen. Ich möchte ja nicht schwarz malen, aber so ein menschlicher Tag fängt von Anfang an naturbelastent an.

- der morgentliche Kaffee hat Tonnen an Treibstoff verbraucht ehe er auf dem Frühstückstisch stand.

- die Fahrt zur Arbeit ist nicht gerade das non plus ultra für die Natur

Ich brauche gar nicht weiter aufzuzählen, denn ich merke gerade, dass nichts, aber auch wirklich gar nichts, was die Forschung je erfunden hätte zum Vorteil für die Natur gewesen wäre.


ODER?
 

MirEgal

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Forschung? Ein Segen, für uns.

Wenn wir das Ökosystem des Planeten erstmal zerstört haben, können wir uns durch die Forschung mittels Raumschiffen auf den nächsten Planeten retten.

Der natürliche Kreislauf der Natur ist das Wachsen und Vergehen. Aus Zerstörung erwächst neues. Schert sich die Natur darum ob eine Art ausstirbt? Der Mensch ist Teil der Natur. Wie kann er da der Natur schaden? Ihre Vielfalt wird eingedämmt, aber sie existiert weiter, auch mit uns.
 

FreeBird

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Menschen sind Teil der Natur. Der Forschungsdrang ist Teil des Menschen. Also ist der Forschungsdrang Teil der Natur, nur bei der nennt man es Evolution. Überleg Dir mal, was die liebe Natur im Laufe der Jahrmillionen schon so alles zerstört hat, ganz ohne menschliche Beteiligung. Wieviele kleine, knuddelige pelzige Wesen haben die Eiszeit nicht überlebt? Welche absonderlichen Kreuzungen hat SIE wohl ermöglicht, die es dann leider doch nicht gepackt haben, weil das Design eben nix getaugt hat? Wieviele blühende, friedliche Landschaften hat SIE mit gigantischen Lavamassen geflutet? So läuft nunmal des alte Gaia Spiel: Trial and Error.

Und jetzt liegts an Dir, ob Du den Menschen eher als hoffnungsvollen Versuch ansiehst oder als grausamen Fehler. Ich glaube, wir haben es absolut selbst in der Hand, ob unsere Spezies überlebt. Aber die Natur überlebt den Homo Sapiens ganz sicher, don´t worry :wink:

MfG
Bird

[edit] Oops, da war MirEgal ein bisschen schneller, Mist. Jetzt sieht mein Text richtig abgekupfert aus :oops:. Isser aber nicht :p
 

Godot

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wurde nicht die Atombombe zuerst entwickelt, bevor man die Atomenergie
friedlich zu nutzen begann?!?

Forschung ansich is ja nicht verkehrt, nur brauchen wir Menschen wohl jemanden, der uns sagt, wie man damit umzugehen hat.
 

Trasher

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Wir forschen hier an schnellen Bildverarbeitungssystemen, die vornehmlich zur Qualitätssicherung in der Produktion dienen sollen.
Die Idee dazu kommt jedoch auch aus dem militärischen Bereich, die Technik wird dort benutzt, um Lenkflugkörpern ein autonomes Target-Tracking-System zu geben und die Satellitenaufklärung entscheidend zu beschleunigen.

Ein großes Problem ist, dass die militärischen Entwicklungsdokumente natürlich unter Verluss liegen und dass das Rad daher öfters zweimal erfunden werden muss.

Ist aber eigentlich seit langem so, dass im militärischen Bereich die Forschungsgelder lockerer sitzen und zivile Anwendungen einer neuen Technologie erst mit einiger Verspätung folgen.

Gruß, Trasher
 

Vondenburg

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Godot schrieb:
wurde nicht die Atombombe zuerst entwickelt, bevor man die Atomenergie
friedlich zu nutzen begann?!?
Jepp. Die unkontrollierte Energiefreisetzung ist halt wesentlich einfacher als die kontrollierte. Allerdings redete ich von der Atomkraft im allgemeinen, also von der Erkenntnis, dass man jede Menge Energie bei der Atomspaltung bestimmter Atome freisetzen kann... :)
 

morgenroth

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Ich stelle mir gerade die Frage, ob die ganzen Erfindungen unser Leben wirklich vereinfachen und verschönern, so wie es eigendlich gedacht ist,
oder ob sie nicht in Wirklichkeit genau das Gegenteil bewirken.

Dieses High -Tec -Leben ist meiner Meinung nach doch wohl wesentlich komplizierter als ein Leben, das nicht vom Takt der Maschinen und der Uhrzeit bestimmt wird.

Was ist die Triebfeder des Menschen ständig weiterzuforschen- koste es was es wolle?
 

FreeBird

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@morgenroth

so langsam glaube ich, Du bist eine Art Troll. Aber das ist bei Boardies aus Timbuktu oft der Fall. Wir haben ja jetzt alle mitgekriegt, dass Du das ganze Forschungsdingens mächtig in Frage stellst (möglicherweise teilweise zu Recht). Jetzt sag doch zur Abwechslung mal an, was Du, Wir, also die ganze Menschheit denn besser machen könnten? Erst Däumchendrehen, dann Ausdruckstanz und danach in die Sauna? Oder wär das schon wieder zu fortschrittlich? :?
 

Godot

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morgenroth schrieb:
Was ist die Triebfeder des Menschen ständig weiterzuforschen- koste es was es wolle?

Allein durch sein Bewusstsein ist der Mensch dazu verflucht. Er kann es, und deswegen tut er es.

@ freebird
Diese "Machsdochmalbesser" - Phrase find ich immer ziemlich gemein...
...aber Recht haste ja trotzdem damit. :?
 

morgenroth

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@freebird:

Ich kann wohl nicht vielverändern. Ich würde gern - aber ich kann nicht. Ich achte auf die "kleinen Dinge " des Alltags - z.B. werfe ich meine Waschmaschine in den Wald oder fahre kein Auto.

Aber der Grund, warum ich sowas schreibe ist der, dass ich mir Gedanken "philosophischer Natur" mache, was die Menschheit betrifft.
Mir ist klar, dass keiner von uns irgendetwas ändern möchte oder kann- das hält mich aber nicht davon ab, mir Gedanken über die Selbstzerstörung der Menschheit zu machen. Für mich sind solche Gedanken oft ein Ansatz zu einem philosophischem Gespräch - das mir aber nicht dazu dienen soll die Erde auf den Kopf zu stellen, sondern sie zu verstehen.

Wenn ich das Lesen nicht verlernt haben sollte, sind mir irgendwo die Wörter "Philosophie" und "Grundsatzfragen" unter die Augen gekommen.

Wenn dem nicht so ist, informiere mich bitte.

mfg,
morgenroth
 

FreeBird

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morgenroth schrieb:
Ich kann wohl nicht vielverändern. Ich würde gern - aber ich kann nicht. Ich achte auf die "kleinen Dinge " des Alltags - z.B. werfe ich meine Waschmaschine in den Wald oder fahre kein Auto.
Ich trage meine Waschmaschine auch immer zu Fuß in den Wald, bevor ich sie wegwerfe 8)
Ach, du hast natürlich das Wörtchen "nicht" vergessen, klar, Du achtest ja auch auf die kleinen Dinge des Alltags :p

Mir ist klar, dass keiner von uns irgendetwas ändern möchte oder kann...
Also mit einer derart fatalistischen Einstellung wirst Du es noch SEHR schwer im Leben haben. Und schliesse besser nicht pauschal von Dir auf alle anderen Menschen. Ich kenne viele (mich eingeschlossen), die sehr wohl Dinge ändern möchten und es hin und wieder sogar TUN.

Aber hey, ich will Dich hier keinesfalls blöd anmachen. Ich finds immer gut wenn sich Leute Fragen übers Leben, das Universum und den ganzen Rest stellen. Mach ich andauernd.

Peace, Bird

[edit] Und den Troll nehm ich zurück [/edit]
 

Gaara

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Wusstet ihr, dass man nur wegen der Autoabgase Deos benötigt ?
Eine lustige Sache, dachte das passt hier zu :eek:
 

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