Die Frau von Heute

Ist der Titel "Frau von Heute" im weitesten Sinne frauenfeindlich?

  • Ja

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  • Nein

    Stimmen: 0 0,0%

  • Umfrageteilnehmer
    0

Mr. Anderson

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OK, das kommt jetzt sehr unvermittelt. Ich würde Euch (besonders die weiblichen User) aber dennoch bitten, eine Frage zu beantworten, die mich plötzlich interessiert: was denkt Ihr, wenn Ihr den Titel von so einer Frauenzeitschrift seht? Ich hatte vorhin eine Frau mit dieser Zeitschrift an einer S-Bahn-Haltestelle gesehen, und der Titel provozierte ein Wort in mein Bewußtsein: "antifeministisch".
Impliziert der Titel nicht klar, daß es ein bestimmtes Bild gibt, das Euch zu befolgen nahegelegt wird?
Überspitzt betrachtet könnte man auch eine Politische Zeitschrift (für's Volk) herausbringen mit dem Titel "Der Staatsbürger von heute". Ich wäre wenig begeistert.
 

_Dark_

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ich finde das absolut nicht diskriminierend. es gibt ja auch der mann von heute, was auch ein ganz normaler ausdruck ist..
ist eben im gegensatz zu den alten rollenbildern usw gemeint

:arrow: ich stimme mit nein
 

OTO

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In manchen dingen sollte sich die Frau von heute wieder auf die Frau von gestern berufen.

Ich finde das nicht Frauenfeindlich. Kann das aber nicht wirklich beantworten, da ich ja keine bin.

Edit: Vielleicht impliziren ja Frauen damit ein "muss" irgendeinen Idialbild zu entsprechen.
Was sie leider oftmals versuchen.
 

Mr. Anderson

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So normal finde ich den Ausdruck gar nicht. Ich bin schon ein wenig empört, auch wenn ich keine Frau bin. Vielleicht denke ich aber auch nur zu politisierend.
Um Mißverständnisse zu vermeiden: der Inhalt der Zeitschrift ist mir nicht bekannt, ich beziehe mich auf den Titel.
 

Laurin

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mh....ehrlich gesagt hab 9ch mir diese frage bis dato noch nie gestellt, obwohl der begriff einem ja doch hier und da zufliegt....ergo: er scheint mich nicht weiter berührt zu haben.



auch bei weiterem betrachten fällt mir nicht sonderlich negatives ein...im gegenteil...das man immer noch frau ist, sagt der begriff ja, das von heute steht ja dann für eine art von fortschrittlichkeit....also eher positiv.....


und im direkten negativ vergleich zu: die frau von gestern kommen wir doch verflucht gut weg, da wir (also frauen) doch alle optionen offen haben...wir sind nicht mehr nur die mamas und nciht mehr nur die heimchen....können es aber sein, wenn es uns danach verlangt ( denn verpönt is ja weder das eine noch das andere)....na und karriere ist ja auch bei einem großteil usus.



nun----fazit: ich hab da gar kein problem mit.


Laurin
 

Jay-Ti

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"Frau von Heute"
Das ist nicht irgendwas.. da stehen keine Benimmregeln drin, keine guten Ratschläge, wie der Mann die Frau möglichst gut erziehen kann.. wie mann richtig Füttert; kein SecondHand Shop mit Spielzeugs für des Mannes besten Freund im Anhang.
Nicht vergleichbar mit "Ein Herz für Tiere", "Die Zuchtstation" oder "Pferde heute", auch wenn es dem Interessierten Leser erst einmal so erscheinen mag.
"Frau von Heute", das kollektive Bewußtsein des bewußten Frauenkollektivs ansprechend und dies auf Allgemeiner Ebene. Nicht so wie spezialisierende Namen wie "Brigitte", "Monika" oder "Wendy", nein, für alle Frauen soll das zugänglichsein. Auch wenn sich der emanzipierte Leser im Hinterkopf behalten sollte, dass es die Frau als standartisierte Fassung nicht mehr gibt, und so wird auch diese Zeitschrift sich vornehmlich bei alternden Exemplaren einfinden, da der Rezepteteil gerade gut genug sein wird, einen Kauf zu rechtfertigen, und schließlich wollen die täglich eintrudelnden Frührenter mit lecker, lecker Kuchen versorgt sein.
Naja. "Frau von heute", antifeministisch ist das nicht, im gewissen Sinne überflüssig schon. Denn die "Frau von morgen" braucht keine "Frau von heute"

Ich werd sie trotzdem lesen: Auf ein nächstes mal in der Arztpraxis meines Vertrauens.
 

Magna

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Hallö!
Hier mal'n bisschen was feministisch angehauchtes dazu:
Beinahe jede Frauenzeitschrift verkauft doch ein Bild davon, wie die Leserin idealerweise sein könnte. Es ist aber tatsächlich so, dass nicht eine Frau, die ohnehin erfolgreich, schön und verheiratet ist die Elle kauft sondern eine Frau die das gern wäre.
Das simpelste Marketing-Konzept der Welt.
Was für Bilder wir von uns entwerfen hängt
a) von unserer Sozialisation usw. ab und
b) von den Vorstellungen, die wir von aussen vermittelt bekommen.
Für mich ist "Frau von Heute" nicht feministischer oder antifeministischer als die Glamour, Jolie oder Cosmopolitan, um mal einige ganz üble Beispiele zu nennen.
Liebe Grüße,
Magna
 

Jay-Ti

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Bei Männern ist das ja auch so.. ich sage nur mal Autozeitschriften. Wer hätte sie nicht gerne, diese Autos? Doch die wenigsten werden sie sich je leisten können.
 

sillyLilly

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ich finde den Begriff "Frau von heute" nicht frauenfeindlich.

Allerdings wird dieser Begriff in der Werbung und auch ansonsten in den Medien bewußt genutzt um Bilder mit diesem Begriff zu verketten.
Diese Assoziationen sind von der WErbung natürlich sehr verzerrt.
z.b. ... die Frau von heute ist karrierebewußt, unabhängig, schlank, schön, ....blablabla .... liest dieses, ernährt sich soundso, trägt jenes, hat einen sauberen haushalt ... obowohl sie den ganzen Tag arbeitet,
als Mutter schafft sie es immer, lachende Kinder um sich zu haben (trotz Arbeit und Haushalt ;) ) ...
Bilder von jungen Frauen, denen es weder an Geld, noch Freunden, noch irgendetwas anderem mangelt prägen das Bild der neuen Frau von heute ...

Ist das frauenfeindlich? Oder ist es feindlich gegen einen selber, wenn man sich zum Abziehbild dieser Bilder machen möchte?

mein Fazit zu deiner Frage:
Der Begriff ist nicht frauenfeinlich.
Der weitere Sinn ..... der in der Art der Nutzung dieses Begriffes liegt, ist subtiler und kann vielleicht als Frauenfeinlich angesehen werden. Aber da er sich nicht speziell gegen Frauen richtet, würde ich das nicht unbedingt sagen.
Das Bild das über "die Frau von heute" in den Köpfen produziert wurde .... das kann man vielleicht als frauenfeinlich ansehen. :gruebel:

Namaste
Lilly
 

Magna

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@ Jay-Ti: Es ist ein Unterschied, ob es drum geht, was für'n Auto ich habe, oder darum, wie ich aussehen oder was ich anziehen muss, geschwiege denn in welchem Alter ich zu heiraten und Kinder zu kriegen habe. Allerdings gibt es in letzter Zeit ganz langsam durchaus vergleichbare Männerzeitschriften.

Zu Lilly: Ich-Feindlich... Wodurch wird denn das ausgelöst? Gibt es Menschen, die sich ganz automatisch von Natur aus scheisse finden? Entsteht das nicht erst durch ein Bild davon, wie man sein könnte/sollte? Wenn ich nicht vorgesetzt bekomme, wie mein Hintern auszusehen hat, kann ich ihn kaum vergleichen. Und Tatsache ist, dass man bei jedem Vergleich mit einer realen Person, die direkt neben einem steht besser wegkommt als mit computerbearbeiteten Models. Tatsache ist auch, ich kann inzwischen 50 verschiedene Zeitschriften kaufen, die mir genau erklären, wie ich diesem Bild ein bisschen näher komme und wie erstrebenswert das doch ist.

Liebe Grüße,
Magna
 

sillyLilly

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Magna schrieb:
Zu Lilly: Ich-Feindlich... Wodurch wird denn das ausgelöst? Gibt es Menschen, die sich ganz automatisch von Natur aus scheisse finden? Entsteht das nicht erst durch ein Bild davon, wie man sein könnte/sollte?
Ich weiß nicht, ob ich das "von natur aus scheiße finden" nennen würde, aber einem Mann/einer Frau der/die sich selber vorbehaltlos OK so findet wie er/sie ist ..... wird so ein Bild sicher nicht in ernsthafte Selbstzweifel stürzen.
Ich will damit nicht sagen, dass ich so ein Mensch wäre.
Aber es macht doch deutlich, dass der Begriff an sich nicht Frauenfreindlich ist, sondern eher die "Belegung" des Wortes.

Tatsache ist auch, ich kann inzwischen 50 verschiedene Zeitschriften kaufen, die mir genau erklären, wie ich diesem Bild ein bisschen näher komme und wie erstrebenswert das doch ist.
Jepp .... aber liegt das an dem Begriff "die Frau von heute" ?
oder liegt es an den Bildern die damit assoziert werden?

Namaste
Lilly
 

antimagnet

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ich glaube ja, dass jungs genau so mit rollenvorschriften bombardiert werden. irgendwie kommts mir vor, als würden die vermeintlichen anforderungen der erwachsenenwelt bei den mädchen auto-aggression und bei den jungs aggression auslösen... die mädchen hungern einem falschen schönheitsideal nach, und jungs lösen die forderung nach erfolg, selbstbewusstsein, durchsetzungsvermögen und autorität mit prügeln ein... natürlich gilt das auch vice versa, aber ich denke, das andere kommt häufiger vor...

gilt logesch auch nich für jede(n)...
 

sillyLilly

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ich glaube ja, dass jungs genau so mit rollenvorschriften bombardiert werden. irgendwie kommts mir vor, als würden die vermeintlichen anforderungen der erwachsenenwelt bei den mädchen auto-aggression und bei den jungs aggression auslösen

Die Signale von AutoAgressionen und Agressionen ... die in einem erschreckendem Ausmaß von Jugendlichen gegeben werden, sind den Signalen von Missbrauchsopfern so verdammt ähnlich. :?
Genauer betrachtet ist es mE auch so etwas wie Missbrauch, der duch diese Bilder, denen Jugendliche sich nur schwer entziehen können, stattfindet.

Namaste
Lilly
 

Magna

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@ Lilly: Ja, du hast schon recht, der Titel an sich ist nicht antifeministisch.
Wichtiger ist, was dahinter steht.

Leider steht dahinter meist ein stereotypes Rollenbild, dem viele sich einfach anpassen. Rollen gibt es für Männer und Frauen sicherlich gleich viele, allerdings werden oder wurden Frauen bisher vielmehr auf Optik festgelegt als Männer. Inzwischen sind es zunehmend auch Männer die immer stärker auf Äusserlichkeiten festgelegt werden.
Vielleicht bringt das mit der Zeit ja tatsächlich die erhoffte Emanzipation aller, weil sich vll. irgendwann beide Geschlechter gleich stark mit dieser Thematik auseinandersetzen müssen.
Liebe Grüße,
Magna
 

Laurin

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Magna schrieb:
Wichtiger ist, was dahinter steht.


ja. genau. und das was unserer meinung nach dahinter steht, prägt sich in unseren köpfen...durch die informationen, die ich bekomme.



wenn ich nun eine frauenzeitschrift nach der anderen "verschling", kann es sein,d ass ich den begriff entsprechend adaptiere.


In meinem fall ist es anders....ich kenne den begriff nur neutral- nicht wertend und da ich in meinem umfeld auch nur leute kenne, die nicht dieses hochstilisierte bild der frau von heute proklamieren....kann ich nur sagen, dass ich damit nichts negatives verbinde. das is aber auch ne erfahrungssache. wie eben viele wörter im allg. sprachgebrauch.

Laurin
 

caltrask

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Mich nerven diese Begrifflichkeiten- Frau von gestern, Frau von heute, Frau von morgen. Führt die Wahl dieser Begrifflichkeiten nicht wieder zum von mir so geliebten Schubladendenken (Achtung!Ironie!)?? Brauchen wir sowas? Und wenn, wer bitte? Ich bin eine FRAU :!: - modern, eigenständig, selbständig aber auch mit Verbundenheit zu gewissen Aspekten der "klassischen" Rollenverteilung!
Meiner Meinung nach ist daran nix antifeministisch zu sehen, denn die Begrifflichkeit an sich hat im Ursprung nix mit feminin zu tun.
Insgesamt wieder ein guter Slogan für entsprechende Zielgruppe- mich würde eher interessieren, welche "echte" Frau sowas liest :?: :?:
 

Laurin

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ääää


hab ich was verpasst oder gehen plötzlich alle davon aus, dass "frau von heute" ein printmedium ist???


darum gehts doch aber nciht, oder?!?!?!?!?

Laurin
 

Paradewohlstandskind

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Ästthetisch gesehen finde ich ihn frauenfeindlich.

Argumentativ gesehen finde ich ihn nicht frauenfeindlich, da sich die Entwicklung der Rolle der Frau zumindest in der westlichen Welt zum poitiven hin entwickelt hat und hoffentlich auch weiter tut.
 

struppo_gong

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Sind nicht alle Konsumbegriffe, die sich die Kulturindustrie ausdenkt irgendwie degradierend, verallgemeinernd und deshalb menschenfeindlich?
Ich hab mich schon als Kind ueber den Begriff "Kids" geaergert, weil sich irgendwer ausdenkt, wir waeren uniforme Konsumenten mit den selben Vorlieben. Heutzutage sind doch alle Menschen mehr oder weniger Objekte in einer Masse die es zu analysieren, auf einen Nenner zu bringen, und irgendwie handzuhaben gilt.
 

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