Das politische Kulturmagazin «Die Gazette»

Aladin

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Samstag 13. März 2004, 09:03 Uhr

Linksliberal und textlastig - Das politische Kulturmagazin «Die Gazette» erscheint im gleichnamigen Münchner Verlag erstmals als Pri


München (ddp-bay). Zum Start ins Print-Dasein verspricht die linksliberale Kulturzeitschrift «Die Gazette» gleich eine «kleine Sensation»: Veröffentlicht wird dort das handgeschriebene Gründungsprotokoll der NSDAP. In der ersten Druck-Ausgabe befindet sich außerdem ein Ausschnitt aus dem Liebesroman «Vorüber und vorbei» des ehemaligen französischen Staatspräsidenten V. Giscard d'Estaing. Mehr Details zu den Themen gibt im Heft: Am Montag erscheint «Die Gazette» aus dem gleichnamigen Münchner Verlag mit einer Startauflage von 5000 Stück. Das Magazin wurde vor sechs Jahren als Internet-Ausgabe gegründet.

Jetzt auch in gedruckter Form werden dem Leser künftig nach Angaben von Verlagschef und Herausgeber Fritz Glunk «Inhalte zum Kauen» geboten. In den «texthaltigen» Essays und Reportagen des politischen Magazins soll es nicht nur um «oberflächliche Reize» gehen. Vielmehr sollten sich die Leser noch lange an das Gelesene erinnern. Die gewünschte Zielgruppe definiert der 66 Jahre alte Autor und Journalist als «erwachsene, gebildete und am öffentlichen Leben interessierte Mitteleuropäer». Auf keinen Fall wolle die Zeitschrift ein «Amusement-Blatt» sein. Das Vergnügen soll vielmehr «in der intellektuellen Horizonterweiterung» bestehen. Mit dem Vorwurf, eine «Bleiwüste» anzubieten, rechnet der Münchner Verleger nicht. Schließlich würde dies auch niemand von einem guten Buch behaupten.

116 Seiten dick ist die erste Print-Ausgabe der «Gazette». Der Leser findet darin neben den NSDAP-Dokumenten und den Liebesbekundungen des Ex-Präsidenten unter anderem ein Interview mit der Philosophie-Professorin Susan Neiman, eine Reportage «Berlusconi bürstet die Straße gegen den Strich» und ein Essay über das «Neue Selbstbewusstsein für das Alte Europa». Glunk setzt in seinem Magazin, für das neben ihm vier Redakteure arbeiten, auf Beiträge von Gastautoren. Schließlich vermisse er genau diese in den Feuilletons der deutschen Zeitungen immer mehr. In seinem Magazin wolle er die Tradition wieder aufleben lassen.

In Glunks «Gazette» sollen gegenwartsbezogene Reportagen, Texte und Essays erscheinen, deren Aktualität allerdings über den Tag hinausgeht. «Über die 'Gazette'-Texte sollte man auch noch in acht Wochen reden können», betont der Verleger. Zunächst erscheint das Magazin vierteljährlich, geplant ist eine monatliche Ausgabe. Zu haben ist «Die Gazette» vorerst nur im Abonnement: Vier Hefte pro Jahr kosten 30 Euro. Glunk kündigte an, dass das Heft aber bald auch «in ausgewählten Buchhandlungen» zu erwerben sei.

Glunk und seine Redaktion sind zuversichtlich, dass das Print-Projekt Erfolg haben wird. Drei Ausgaben werde man auf jeden Fall machen können. Das «Gazette»-Team hofft auf «rund 2000 bis 3000 Abonnenten» im ersten halben Jahr. «Sonst packen wir das nicht», betont Glunk. Eine finanzielle und die seiner Ansicht nach damit verbundene ideologische Abhängigkeit von irgendeinem Unternehmen lehnt Glunk strikt ab: «Lieber gehen wir anschließend wieder ins Internet zurück.»

(Glunk stellt die erste Print-Ausgabe der «Gazette» am Montag um 11.00 Uhr im Münchner Literaturhaus vor. Kostproben zur Ausgabe bietet www.gazette.de)
 

semball

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Klingt nach richtig leckerem Lesefutter.

Für mich als Linken und Sozi ist allein schon der Beitrag über die "Diktatur der Weltwirtschaft" ( http://www.gazette.de/Brandner11.html ) interessant.

Sehr seriös und realitätsbezogen scheint die "Gazette" ebenfalls zu sein, freut mich. Werd´s mal antesten.

semball
 

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