Die Atomkraft in Deutschland nach den Unglücken in Japan

wintrow

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Hm was wär denn die Alternative für Atomenergie wenn wir jetzt unsere AKW's abschalten? Regenerative Energie kanns net sein, Kohlekraftwerke produzieren Co2. Was soll denn jetzt Energie liefern?
 

erik

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Ein erster Schritt wäre, die Laufzeitverlängerung auszusetzen.
Die braucht niemand, auch braucht niemand die Wortschöpfung "Brückentechnologie".

Der Anteil der Atomenergie am deutschen Energiehaushalt beträgt etwa 14%.
Damit sind wir vom ursprünglichen Drittelmix schon ein gutes Stück weg.

Der Anteil erneuerbarer Energien ist in den letzten Jahren signifikant gestiegen und liegt jetzt bei etwa 8%. Das zeigt also, das hier auch in relativ kurzer Zeit große Potentiale möglich sind. (in der verlinkten Grafik von 2005 noch mit 4,5% angegeben, aber mittlerweile liegt der Anteil höher.)

Die 14% Atomenergie durch andere Technologien zu ersetzen sollte für ein Hochtechnologieland mit innovativen Energien, das so gerne Exportweltmeister war, eigentlich eine Herausforderung darstellen die zu meistern ist, wenn der politische Wille dazu da ist.

Also, packen wirs an.
http://www.bundesregierung.de/Conte.../2007-01-09-energie,layoutVariant=Poster.html
 

erik

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1) Es sind nicht "meine" Ängste, sondern die der Mehrheit der Bevölkerung
2) Es sind nicht "irrationale" Ängste, sondern begründete
3) Es sind auch keine "Ängste", sondern rationale Überlegungen

4) Die Milliarden von denen du sprichst, sind übrigens nicht das Geld von einem fiktiven Deutschland, sondern das Geld von den Menschen in diesem Land. Und die werden schon an der Wahlurne darüber entscheiden, was sie von der Verwendung ihrer Gelder durch Schwarz-Gelb halten.

5) Warum soll Deutschland Milliarden in eine Technologie pulvern, die mehrfach bewiesen hat, dass sie weder umweltfreundlich noch nachhaltig ist, sondern nur 2 Dinge kann:

a) große Profite für private Betreiber abzuwerfen
b) ungelöste Entsorgungsprobleme schaffen

Weg damit!

Ich kann auch nicht verstehen, wie ein offenbar gebildeter Mensch (deine Postings erwecken ja nicht dein Eindruck, dass du dumm bist) ganz offensichtlichen, rational nachvollziehbaren und logischen Argumenten nicht zugänglich sein kann.
Es sei denn du siehst Menschen als Zahlenmaterila und Einzelfälle als statistische Ausreisser, aber in dem Fall möchte ich auch gar nicht weiter diskutieren, wenn du so denken solltest.
 

agentP

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Antiatom-Lobby missbraucht japanische Erdbebenopfer für Propagandazwecke

Die Atom-Lobby + Schechinah + somebody + winston missbrauchen die Erdbebenopfer um ein Totschlagargument gegen die Atomkraftgegner in Stellung zu bringen.

Dass Leute, die gewisse Ängste haben sich in diesen Ängsten nun bestätigt fühlen, ist irgendwie menschlich und nachvollziehbar.
 

TheFreeman

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Zunächst mal: Ich bin kein eingefleischter Atomkraft-Gegner, ich habe mich bislang nicht besonders viel mit dem Thema beschäftigt, wobei ich natürlich gegen Risikotechnologien bin, die im Ernstfall nicht beherrschbar sind. Ich bin auch kein Mitglied bei Greenpeace oder dergleichen.

Aber...

Wann bitte ist der richtige Zeitpunkt, um sich hierzulande entschieden gegen Atomenergie auszusprechen?! Wenn wir bei uns einen Zwischenfall haben? Denkt hier jemand, die Proteste gäbe es nur dann, wenn irgendwo auf dem Planeten ein Meiler in die Luft geht?! Mitnichten, nur wird dem sonst vonseiten der Medien nicht besonders viel Beachtung geschenkt. Ist doch verständlich, dass die Gegner jetzt auf die Straße gehen, denn die Ereignisse in Japan geben ihnen ja Recht. Gleichzeitig wird Solidarität mit und Hilfsbereitschaft für Japan gezeigt. Vielleicht solltet ihr erstmal ein paar mehr Berichte schauen bevor wieder gestänkert wird...


Gruß,
TheFreeman
 

somebody

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Die Atom-Lobby + Schechinah + somebody + winston missbrauchen die Erdbebenopfer um ein Totschlagargument gegen die Atomkraftgegner in Stellung zu bringen.

Versteh ich nicht.

Es ist lediglich eine Reaktion, kein Totschlagargument.

Ich bin durchaus an einer objektiven und wissenschaftlichen Diskussion über Atomkraft interessiert. die kommt allerdings nicht zustande wenn man die Fakten verkennt und von einen zweiten Tschernobyl redet, das defakto NICHT stattfinden kann.

zumal ich überhaupt kein strikter Atomkraftbefürworter bin. Ich bin lediglich realistisch. Wenn es nach mir ginge hätte ich schon alles Geld der Welt in die Entwicklung von Fusionskraftwerken gepumpt. Es ist nunmal äusserst schwer bis unmöglich Atomkraft von heute auf morgen aus der Welt verschwinden zu lassen. Ist scheisse, ist aber so.
 

TheFreeman

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Aktuelle Meldung: Die japanischen Behörden erwarten in Fukushima in 3 Reaktoren eine Kernschmelze. (Stand: Tagesschau 14:00). Sagen wir mal: Sie schließen sie weiterhin nicht aus.

Bei jeder Kernschmelze können große Mengen radioaktivem Materials freigesetzt werden. Das passiert, wenn der Reaktorkern nicht genug gekühlt werden kann und sein Inneres schließlich eine Temperatur von 2400° erreicht. Denn dann kann man 'nur noch zuschauen' (Zitat Gerhard Schmidt, Nukleartechniker und Anlagensicherheits-Experte vom Öko-Institut in Darmstadt). Wenn die geschmolzene Reaktormasse dann noch auf Wasser trifft, verdampft dieses explosionsartig. Dann würde der Sicherheitsbehälter von innen zerplatzen. Das muss nicht passieren, aber die Folge wäre eine Wiederholung der Vorfälle in Tschernobyl, mit dem Unterschied, dass die Umgebung der diesmal betroffenen Reaktoren um ein vielfaches dichter besiedelt ist und es sich nicht nur um einen Reaktor, sondern um mehrere handelt.

Zur Debatte um deutsche AKWs:
Natürlich ist ein sofortiger 100%iger Ausstieg nicht umzusetzen, aber man könnte zumindest ältere AKWs vom Netz nehmen, bei denen es schon vielfach zu Störfällen gekommen ist. Nur um die 20% des deutschen Stroms stammen aus AKWs, also wäre eine Abschaltung durchaus denkbar. Deutsche AKWs entsprechen 'nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik', wie in den vergangenen Tagen mehrfach geäußert wurde.
Diverse Anlagen wären als Neubauten nicht genehmigungsfähig.

Vielleicht kann man die Diskussion auf dieser Grundlage fortsetzen?

Gruß,
TheFreeman
 

Angel of Seven

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somebody schrieb:
Ich bin durchaus an einer objektiven und wissenschaftlichen Diskussion über Atomkraft interessiert. die kommt allerdings nicht zustande wenn man die Fakten verkennt und von einen zweiten Tschernobyl redet, das defakto NICHT stattfinden kann.

somebody schrieb:
Dort wurde übrigens auch festgestellt das ein Vergleich mit Tschernobyl absoluter Schwachinn ist. Laut Experten ist selbst ein Vergleich mit Harrisburg gewagt.

Herrjemije... am meisten redest du doch von Tschernobyl, sonst keiner in diesem Thread. Es ist doch wohl klar, dass wenn eine Atomkatastrophe droht, was Gott sei Dank in diesen Ausmaßen noch nicht passiert ist, die Menschen sich mit ihren Ängsten auf die eine Katastrophe stürzen, die bis jetzt passiert ist, um annähernd Vergleichswerte zu haben. Zudem immer wieder von GAU, gar SUPERGAU die Rede ist, und einen GAU gab es bis jetzt erst in Tschernobyl....
Und was stattfindet und was nicht, kannst du auch nicht vorhersagen....
 

agentP

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Es ist lediglich eine Reaktion, kein Totschlagargument.

Ich bin durchaus an einer objektiven und wissenschaftlichen Diskussion über Atomkraft interessiert. die kommt allerdings nicht zustande wenn man die Fakten verkennt und von einen zweiten Tschernobyl redet, das defakto NICHT stattfinden kann.

Ich bezweifle stark, dass winston, schechinah oder du wissen, wer wieviele Fakten kennt. Winston schreibt puschal, dass das Vorgehen widerlich ist und du und schechinah pflichten bei. Als ob die Atomkraftgegner eine homogene Masse wären, die mit einem Mund sprechen.

Das hat was von Totschlagargument: Bevor jetzt die zu befürchtende Diskussion weiter in Gang kommt, vermeidet man sie, indem man sie über eine moralische Komponente diskreditiert und sich hinter den Opfern versteckt. Was ziemlich absurd ist, denn eines ist extrem sicher: die Opfer sind keine Opfer der Anti-Atomlobby.
 

somebody

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Nein Angel, die Medien reden ständig über Tschernobyl, das hast DU doch gestern erst festgestellt...Soll ichs dir verlinken? Moment:

Erstmal finde ich den Vergleich mit Tschernobyl völlig normal , weil die Szenarien ähnlich sind.
Zudem ist es das, was ständig durch die Medien gepeitscht wird.
zufinden hier: http://www.ask1.org/fortopic20671-0-asc-30.html , fünfte Post.


Was denn jetzt? soll ich ne Zeitung rausbringen damit ich meine Meinung, basierend auf Fakten, äussern darf? Komm doch mal runter, ich finde die Situation genauso scheisse wie du auch, nur verenne ich mich nicht in blinden Aktionismus. Warten wir doch erstmal ab WAS überhaupt dabei rauskommt. Das ist nämlich bei weitem nicht klar. Wenn ich hier manche Posts lese bekomme ich den eindruck ich müsste losgehen und Hamsterkäufe machen weil sich morgen die Welt bnichtmehr dreht und nurnoch Mutanten rumlaufen. Ich bin echt froh das die Japaner so ein besonnenes Volk sind und nicht alle durchdrehen, wie es hierzulande langsam aber sicher der Fall wird.


oder du wissen, wer wieviele Fakten kennt.


aber die Gegenseite kennt alle Fakten? Aha. Ok, sorry das ich mich einbringen wollte, ich bin damit dann raus. Keine Lust mehr auf dieses ständige Unterstellen. Überschlagt euch ruhig weiter in euren Horrorszenarien, wenn ihr kein Interesse daran habt Fakten zu beleuchten, dann habt ihr halt keinen Bock drauf. Kann ich mit leben, ihr werdet es auch.

Bitte auch keine Antwort mehr auf meine bisherigen Posts, wäre Perlen vor die Säue. Ich werde nicht mehr darauf reagieren.
 

wintrow

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Das kann keiner. Ich bin auch für den Ausstieg aus der Atomenergie, nur sollte das in einen realistischen Rahmen geschehen und nicht sofort alle AKW's abgeschaltet werden wie es so mancher Atomgegner verlangt. Wenn gesichert ist das der Atomstrom komplett ersetzt werden und das zu fairen Preisen kann seh ich keinen Grund sehen warum der Atomausstieg nicht vollzogen werden sollte.
 

agentP

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aber die Gegenseite kennt alle Fakten?

Nein, aber von der Gegenseite habe ich diese Unterstellung hier auch nicht gelesen. Ich kann mich nur auf das berufen, was ich hier lese. :-_-:

Überschlagt euch ruhig weiter in euren Horrorszenarien, wenn ihr kein Interesse daran habt Fakten zu beleuchten, dann habt ihr halt keinen Bock drauf. Kann ich mit leben, ihr werdet es auch.

Ich habe keine Horrorszenarien gepostet und werde das auch nicht tun, aber ich finde es scheinheilig und heuchlerisch die Opfer zu instrumentalisieren um die Atomkritiker moralisch zu packen zu kriegen. das hat ganz sicher nix mit Fakten zu tun.
 

Angel of Seven

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@somebody

Warum nennst du dann nicht die Fakten?


- Die katastrophe kam durch einen Bedienfehler und Konstruktionsfehlern zustande

- In Tschernobyl verbrannten 250 Tonnen Graphit, dadurch der Kamineffekt der die Radioaktivität kilometerhoch schleuderte

- ein fehlender Sicherheitsbehälter verschlimmerte die Situation

- Die Bevölkerung wurde tagelang nicht informiert, ja selbst die damalige Regierung wurde nicht informiert

alles Punkte die in Japan nicht zum tragen kommen.

Allerdings ist Japan viel dichter besiedelt, was das Ausmaß der Katastrophe verschlimmern kann...

So... ich hoffe Tschernobyl ist damit abgeschlossen... :-_-:
 

Ein_Liberaler

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Es lassen sich unzählige Szenarien konstruieren, die zwei Bedingungen erfüllen: Sie sind

1. verheerend in ihren Auswirkungen und

2. außerordentlich unwahrscheinlich.

Sich vor diesen Szenarien zu ängstigen, ist irrational.

Die Kernkraft leistet einen wichtigen Beitrag zur Energieversorgung, funktionstüchtige Reaktoren durch neue, weniger effiziente Kraftwerke zu ersetzen, wäre volkswirtschaftlicher Unfug. Unvernunft sollte nicht unser politisches Handeln bestimmen. Worin das "Hineinpulvern von Milliarden" in die Atomenergie bestehen soll, weiß ich nicht. Natürlich stünde es der Regierung frei, die Profite der Stromanbieter in höherem Maße abzuschöpfen, aber dazu war ja nicht einmal die Regierung Schröder in der Lage; das Engagement des zuständigen Ministers wurde mit einer Karriere in der Energiewirtschaft belohnt.
 

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