Finanzkrise - und was lernen wir daraus? (Teil 1, alt)

Gilgamesh · 7. Mai 2010

Mit Asien haben wir nun schon drei Wirtschaftszonen, die sich "angeblich" von der wirtschaftlich unbedeutenden Grichen erschüttert fühlen..., da bekommt ja man ja richtig Angst, was passieren würde, wenn nun auch noch in Malta nix mehr geht. Bricht dann die Welt auseinander?? :lol:

Goatboy · 7. Mai 2010

Wie kommst du denn auf Malta? Malta hat absolut die geringsten Schulden aller EU-Länder (ist ja auch klein) und hat in den vergangenen Jahren bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt immer weniger Schulden aufgenommen als Deutschland.

Gilgamesh · 7. Mai 2010

Malta war jetzt ironisch gemeint. Ich wollte damit nur ausdrücken, dass so ein unbedeutendes Griechenland keine weltweiten Turbulenzen auslösen kann.

Wäre ja schlimm, wenn die Weltwirtschaft oder die Weltbörsen so labil wäre, dass ihnen ein griechischer Husten den Boden unter den Füßen weghaut..!

Goatboy · 7. Mai 2010

Ich glaube, so einfach ist die Welt nicht mehr. Das ist ja das Problem - durch die Einbindung in den Euroraum ist die gesamte EU in gewissem Maße betroffen, wenn Griechenland den Bach runtergeht. Und die gesamte EU kann in der Weltwirtschaft nun doch ein wenig bewirken.

tweety · 7. Mai 2010

Griechenland steht ja nur exemplarisch für den Euroraum. Irgendwie hängen ja alle Euro-Länder da mit drin. Hätte jedes Land noch ihre eigene Währung, wäre die Griechenland-Krise wohl nur eine Randnotiz im Wirtschaftsteil.

Gilgamesh · 8. Mai 2010

tweety schrieb:
Griechenland steht ja nur exemplarisch für den Euroraum. Irgendwie hängen ja alle Euro-Länder da mit drin. Hätte jedes Land noch ihre eigene Währung, wäre die Griechenland-Krise wohl nur eine Randnotiz im Wirtschaftsteil.

Nanana, in den USA gehen regelmäßig ganez Bundesstaaten pleite und die sind wirtschaftliche um einiges größer als Greece. Deswegen geht der Dow auch nicht immer in die Knie! Deswegen kann ich dein Griechenlandvergleich soooo nicht stehen lassen.

Die Jungs von Telepolis sehen hingegen noch ganz andere Zusammenhänge..

China auf Crashkurs

uuuund

Kein Crash in Sicht

jajaaa,die Weltwirtschaft. Schon verzwickt das Ganze. Dabei liegt die Schuld doch bei den Spekulanten! Aber wer sind diese Spekulanten. Keiner möchte den Teufel beim Namen nennen. Selbst ich habe keine Lust dazu.. :-%:

:uuups: Aber mache den keinen Vorwurf.

Ein_Liberaler · 8. Mai 2010

Das ist aber schade. Ich wüßte so gern, wer die Spekulanten sind.

Hidratos · 8. Mai 2010

Goatboy schrieb:
Ich glaube, so einfach ist die Welt nicht mehr. Das ist ja das Problem - durch die Einbindung in den Euroraum ist die gesamte EU in gewissem Maße betroffen, wenn Griechenland den Bach runtergeht. Und die gesamte EU kann in der Weltwirtschaft nun doch ein wenig bewirken.

bei wikipedia steht griechenland hat rund 11 millionen, die eu insgesamt ~ 500 millionen. ich finds schon krass das das solche auswirkungen hat. kann mir wer erklären wie das funktioniert?

Gilgamesh · 9. Mai 2010

600.000.000.000 Euro zur Rettung der Währung

„Wir werden den Euro verteidigen, was immer es kosten mag“, sagte EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso nach dem Euro-Gipfel.

Das hätte ich nicht geäußert, denn dem Gegner ist die Menge des Geldes egal, denn es gehört ihm. Hingegen ist dem EU-Steuerzahlern nicht egal, was eine Verteidigung seines Euro kosten wird, denn schließlich bürgt er mit sich selbst und seinem Vermögen als Pfand...

Rivale-von-Nogar · 10. Mai 2010

Gilgamesh schrieb:
China auf Crashkurs

Dieser Artikel überrascht mich nicht. Zumindest die letzten beiden Absätze nicht, die wie folgt lauten:

Die Deflationsfalle
Weder der Euro noch Europa werden wegen Griechenland, Portugal oder Spanien untergehen. Zu bedeutend ist die die Wirtschaftskraft Deutschlands. Amerika sucht Ausreden, um vom größten Ungleichgewicht der Weltwirtschaftsgeschichte abzulenken, dem Bretton Woods zwischen der amerikanischen und der chinesischen Währung.
China hat künstlich seine Währung niedrig gehalten und dadurch die USA mit billigem Geld seine Wirtschaft angekurbelt. China hat es dadurch geschafft eine Situation zu schaffen, die dramatischer ist als die Situation der US-Wirtschaft im Jahr 1929. Damit ist China zur größten Deflationsfalle der Weltwirtschaft avanciert. Eine tickende Zeitbombe, wie sie die Welt nie zuvor gesehen hat. Nicht Griechenland ist das Trojanische Pferd für Europa, sondern China ist es für die Weltwirtschaft. Es hat sich zu einem der größten Bubbles entwickelt, den die globale Ökonomie je gesehen hat. Welcome in the real world!

Da steht im Grunde genommen nichts anderes als das, was ich bereits vor 3 Jahren kommen sah. Im Jahre 2007 im Thread „1929 - Ein Spaziergang“ hatte mir Simple Man folgende frage gestellt:

Simple Man schrieb:
Wann dürfen wir denn deiner Meinung nach mit einer Deflation rechnen?

Daraufhin habe ich folgendes geantwortet:

Rivale-von-Nogar schrieb:
Das ist schwer zu sagen. Immer mehr Entwicklungsländer wachsen zwar jetzt schön langsam zu Schwellenländer und Schwellenländer zu Industriestaaten heran, die mit westlicher Technologie in immer größeren Umfange produzieren können, sodass es doch Global zu sog. „Obstschwemmen“ kommen muß, möchte man meinen. Aber man sollte das nicht überbewerten. Denn Fakt ist und bleibt, dass die reichen immer reicher und die armen immer ärmer werden. Der einfache Arbeiter wird sich das auf Dauer nicht gefallen lassen und noch höheren Löhnen fordern. Die Arbeitgeber werden daraufhin die höheren Kosten, die ihnen dadurch entstehen wieder an den Verbraucher weitergeben. Dieser Teufelskreis führt Zwangsläufig dazu, dass das Geld eher an Kaufkraft verlieren wird. Unsere Habgierige Gesellschaft (insbesondere die Großindustrie), die immer mehr Geld haben wollen, sind mehr oder weniger daran Schuld, dass trotz in Zeiten einer Überproduktion, keine Deflation zu Stande kommen kann. Wenn es in den nächsten 20 bis 30 Jahren zu einer Deflation kommen sollte, dann höchstens in solchen Ländern wie China oder Indien und das auch nur vorübergehend, sodass es nicht empfehlenswert ist, seinen Euro in eine andere Währung umzutauschen.

und dass es sich hierbei bezüglich der Deflation in China nur um eine vorübergehende Erscheinung handelt, davon bin ich nach wie vor Überzeugt. Da können die Spekulanten noch so sehr dagegenspekulieren.

tweety · 10. Mai 2010

Die Aktienkurse erholen sich deutlich und der Goldpreis fällt. Also erstmal alles richtig gemacht? Mitnichten. Probelm erstmal nur aufgeschoben, aber nicht aufgehoben.

Sicher ist ein starkes Signal richtig und der Rettungsschirm ist ein solches starkes Signal. Aber wie bei der Rettung der Banken, werden keine regulierenden Maßnahmen getroffen. Das Geld des Rettungsschirms wird im Zweifel in die Finanzbranche fließen und diese wird gestärkt zurückkehren und wieder gegen Regierungen wetten, die, wie die deutsche Regierung, noch nie in der Lage waren ohne Schulden auszukommen. Der Euro steigt, der Ölpreis auch. Das ist die Nachricht des Tages. Ob der Rettungsschirm nun für Ruhe in der Euro-Zone sorgt, steht in den Sternen. Ich glaube es nicht. Dafür bieten die Euro-Länder zu viel Angriffsfläche und der Schirm ist ausschließlich über Schulden finanziert. Und so bläht sich das Schuldenkarussell weiter auf und dreht sich immer schneller. Zitat aus Esyoil.com

Dem ist leider nichts mehr hinzuzufügen. :k_schuettel:

Rivale-von-Nogar · 10. Mai 2010

Ps: ( zu meinen letzten Beitrag auf Seite 42 )

Ich gehöre übrigens nicht zu den Spekulanten. Aufgrund meiner Weitsicht wird mir zwar immer wieder dazu geraten, aber ich mache so etwas trotzdem nicht. Aus ideologischen Gründen nicht.

Simple Man · 10. Mai 2010

Weitsicht? :O_O:

Du schreibst in dem von dir zitierten Beitrag die ganze Zeit davon, warum nicht mit einer Deflation zu rechnen ist, um dann im letzten Satz zu relativieren und von einer möglichen vorübergehenden Deflation zu sprechen ... das hat ungefähr die Qualität von "das kommt nicht so ... außer es kommt so, aber dann kommt es nicht richtig so" - 3 Jahre später "es kommt so, wie ich es vor drei Jahren gesagt habe" ...

Nein, du solltest wirklich kein Spekulant werden ... :roll:

Goatboy · 10. Mai 2010

Jetzt nimmt meine Neugier doch Überhand und ich schließe mich der Frage an: wer sind denn eigentlich diese Spekulanten?

Gilgamesh · 10. Mai 2010

Spekulanten? Das wäre too much Information.
Die Banken und Investmenthäuser sind nur die Alibi-Institutionen. Dahinter sitzen die echten Investoren, diese Familienbanden und Clans, die seit Jahrtausenden einen heimlichen Krieg gegeneinander führen.

Die Frage ist jetzt, wie stark sich die "Europäischen Clans" gegen die "Anderen" behaupten können, wobei unter den Europäischen sich leider Schläfer befinden, die wohl sehr bald von innen diese 600Mrd Hilfsblase zum Platzen bringen werden und dann wirds erst richtig lustig, aber lassen wir die Börsen mal wieder etwas wachsen, um zusätzliche Gewinne abzuschöpfen.. :rofl:

"... Euro verteidigen, was immer es auch kosten mag!" Oh mann, diese Drohung war wirklich, wirklich dumm...! :k_schuettel:

Rivale-von-Nogar · 10. Mai 2010

@ Simple Man

Also fakt ist doch, dass in den Artikel China auf Crashkurs
die Rede von einer Deflation in China ist und fakt ist aber auch, dass ich vor 3 Jahren in den anderen besagten thread von einer möglichen Deflation in China gesprochen habe. Wer hat denn damals vor 3 Jahren alles von einer Deflation gesprochen und China damit in Verbindung gebracht? Da war ich wohl wieder mal der einzige. Und du willst mir jetzt ernsthaft unterstellen, dass ich einmal so und einmal so sage?

Simple Man · 10. Mai 2010

Das muss ich dir nicht unterstellen, das steht da so ... du sagst es kann so kommen, muss aber nicht, hast einer Deflation aber eher geringe Chancen zugesprochen ...

Ich kann mich jetzt auch hinstellen und sagen, dass es in 3 Jahren in Brasilien wohl keine Inflation geben wird und wenn doch, dann ist die Chance dafür eher gering ...

Wenn jetzt in Brasilien in 3 Jahren Inflation herrscht, habe ich das dann vorausgesagt oder habe ich das nicht vorausgesagt?

Zumal du von einer vorübergehenden Deflation spricht, in dem verlinkten Artikel aber von der größten Blase aller Zeiten die Rede ist ... :roll:

... aber sag doch mal: wie genau soll das ablaufen mit der Deflation in China, wie soll die Deflationsspirale da in Gang kommen, was werden Ursachen und Verstärker sein?

Rivale-von-Nogar · 10. Mai 2010

Wie gesagt, vor drei Jahren war China ( und Indien ) für mich Deflationskandidat Nr.1 auf der Welt. Wenn ich ein paar Monate später behauptet hätte „Es ist eigentlich Rußland“ und weitere paar Monate später „nein doch die USA“ und weitere paar Monate später „nein Europa“ und am Ende sagen würde „nein, halt, moment, eigentlich sind es ja doch die Chinesen“ dann könnte man sagen, dass ich einmal so und einmal so sage.

Ich habe aber vor 3 Jahren gesagt, dass es die Chinesen sind und sage es auch heute noch und habe innerhalb dieser Zeit auch nie etwas anderes behauptet. Deine Unterstellungen sind also blanke Phantasie deinerseits und völlig aus der Luft gegriffen. Du kannst mir höchstens Vorwerfen, dass ich vor 3 Jahren kein genaues Datum und keine genaue Uhrzeit für die ersten Anzeichen genannt habe, aber mehr schon nicht auch.

Simple Man · 10. Mai 2010

Nein, man kann dir vorwerfen, dass du behauptet hast, dass es keine Deflation geben wird, evtl. aber doch und wenn, dann in China, aber nur kurzfristig ...

Der einfache Arbeiter wird sich das auf Dauer nicht gefallen lassen und noch höheren Löhnen fordern. Die Arbeitgeber werden daraufhin die höheren Kosten, die ihnen dadurch entstehen wieder an den Verbraucher weitergeben. Dieser Teufelskreis führt Zwangsläufig dazu, dass das Geld eher an Kaufkraft verlieren wird. Unsere Habgierige Gesellschaft (insbesondere die Großindustrie), die immer mehr Geld haben wollen, sind mehr oder weniger daran Schuld, dass trotz in Zeiten einer Überproduktion, keine Deflation zu Stande kommen kann.

Inhalt: Geld verliert an Kaufkraft.

Wenn es in den nächsten 20 bis 30 Jahren zu einer Deflation kommen sollte, dann höchstens in solchen Ländern wie China oder Indien und das auch nur vorübergehend, sodass es nicht empfehlenswert ist, seinen Euro in eine andere Währung umzutauschen.

Inhalt: sollte das Geld doch nicht an Kaufkraft verlieren (womit du deine erste Aussage erst mal relativierst, was natürlich bei "sicheren Voraussagen" besonders toll ist ...), dann in Ländern wie China, aber da nur kurzfristig.

Mit anderen Worten: es gibt eine Inflation, vielleicht aber auch eine Deflation ... so eine Vorhersage ist wertlos, da du dich nicht festlegst, ja, eigentlich sogar eher auf eine Inflation getippt hast ... :roll:

... was daran jetzt von mir aus der Luft gegriffen sein soll, kannst du mir ja gerne zu erklären versuchen, wenn du schon mal dabei bist, auf diese Fragen zu antworten:

wie genau soll das ablaufen mit der Deflation in China, wie soll die Deflationsspirale da in Gang kommen, was werden Ursachen und Verstärker sein?

Guest · 10. Mai 2010

If the American people ever allow private banks to control the issuance of their currency, first by inflation, and then by deflation, the banks and the corporations that will grow up around them will deprive the people of all property until their children wake up homeless on the continent their father's conquered.
Thomas Jefferson

Das nenn ich mal Weitsicht.

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