Börsencrash - Finanzkrise

Gilgamesh

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Cybergreen schrieb:
Die Frage ist doch: wenn der Laden jetzt einigermaßen weiterläuft ohne dass der Staat eingreift, warum hat man denen dann die 700 Milliarden überhaupt angeboten.

Das Thema ist sehr Komplex!
Einerseits wollen Bush und seine Kombandaten endlich Gewinne sehen, nach dem Lügenkrieg! Dieser bleiben aber aus. Also holen sie sich die Notwendinge Summe von den Steuerzahlern!
Die Investmentbanken finanzieren und spekulieren ja nicht nur auf billige Immobilien,sonden oft auch in Verkehrsinfrastruktur, Strassen, Flughäfen usw..! Der Iran, Syrien und Co sind nicht bombardiert worden, Nord Korea auch nicht! Hier bleiben doch einige Aufbauprojekte weg, die man durch Zerstörung heranholen wollte oder hätte holen können!
Die Immobilienkriese halte ich nur für einen Vorwand bzw nicht so Groß, dass ein paar US-Häuslebauer wegen ihren Holzhütten die Welt in die Kriese stürzen!
Schaut man sich mal die Weltbörsen an, geht es weltweit runter und hoch!
http://www.boersen-links.de/boersen.htm
Dumm zu glauben alleine Immobilien seien dran Schuld!
Interessant hier die Iraner Börse! Ich kann diese irgendwie nicht aufrufen! Könnt ihr das? Ping an die IP nur Teilweise erfolgreich!
Andererseits kann man auf diese Weise (durch die Kriese) Banken fusionieren lassen und unzählige Mitarbeiter kündigen! Megabanken sind notwendig für kommende Generationen.
Und die 700Mrd sind so und verloren! Das wollen die Bush-Kombandaten noch eben mitnehmen, bevor der Alkoholiker sein Amt übergibt!Der große Crasch kommt, ob nun das Geld bezahlt wird oder nicht!
Obama wird sicher Präsident! Einer muß die Unterschicht doch beruhigen. Da diese in der Regel Schwarze sind, ist ein Schwarzer Präsident eben besser geeignet,als der Alte McCain! Der Schwarze Mann muß es ausbügel! Ich denke zudem, dass die Kries nach den US-Wahlen ca. 3 Jahre halten wird! Also bis 2011. Ab 2012 gehts wieder aufwärst, aller innerhalb eines ganz anderes Systems, wie wir es jetzt kennen.
Nur eines kann die Entwicklung noch aufhalten.Neue Erfindungen, die sich weltweit durchsetzen und verkaufen lassen und die Wirtschaft weiter zirkulieren lassen. Es scheint aber schon alles Große Erfunden zu und vermarktet zu sein und so wird das System von Wachstum auf Verwaltung umgestellt, wo einige Wenige durch ihre Dienste die Dinge am Laufen halten, eine Mehrheit aber im Elend dahin vegetiert. Jedoch könnt es Störungsfrei funktionieren, weil China doch ein Model in diese Richtung abgibt! Reichtum neben Armut! So könnte bald die ganze Welt aussehen. 6Mrd Menschen werden eben nicht mehr unbedingt benötigt!
Und vieles mehr, aber zu Komplex, um alles aufzuführen.
Gute Nacht Leute. Ich gehe dann mal Schlafen..
:mrgreen:
 
G

Guest

Guest
Hie der neueste Spin:

Bank of Aamerica to close credit cards

"I work in Credit Department at BoA (Senior Level Credit Analysist Boa Bldg 3rd fl, Char, NC). We just received memo indicating that all BoA credit cards are being closed as of 10/1. Credit score and income do not matter, all accounts are closed as of 10/1." Executive VP Bank of America

"This is true, but not as bad as he/she says. We are closing accounts, but only ones with credit scores under 750. We will reopen cards within a year as long as crisis lessens." - J.mcmanus / VP Credit Dept BOA

Die ersten scheint´s schon erwischt zu haben

http://www.google.com/search?hl=en&...=tOl&q=BoA+to+close+credit+cards&start=0&sa=N
 

agentP

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Dominus schrieb:
Abgeordnete beider Parteien bemühen sich jetzt fieberhaft um eine Lösung
:quelle:

eventuell durch eine zweite Abstimmung.
:lach2: :mrgreen: :rofl: :lach2: hoch lebe die Demokratie, wenn dem so wäre.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,581241,00.html

Ist das nicht üblich, auch bei unserem Gesetzgebungsverfahren, dass ein Entwurf mehrmals debattiert, unter Umständen nachgebessert und dann nochmal (bis zu dreimal, soweit ich mich erinnere) abgestimmt wird.

Und genau darum geht es auch, wie man dem englischen Forbes-Artikel, den Schechinah gepostet hat entnehmen kann: Der vom Präsidenten vorgeschlagene Entwurrf hat den Abgeordneten nicht gefallen und er soll nachbessern und dann wird nochmal geredet und abgestimmt.

Und da kommt unter anderem auch die Geschichte mit dem nicht genau fesgtgelegten Betrag in´s Spiel:

"It's not based on any particular data point," a Treasury spokeswoman told Forbes.com Tuesday. "We just wanted to choose a really large number."

Wow. If it wants to see a bailout bill passed soon, the administration's going to have to come up with some hard answers to hard questions. Public support for it already seems to be waning. According to a Rasmussen Reports poll released Tuesday, 44% of those surveyed oppose the administration's plan, up from 37% Monday.
http://www.forbes.com/businessinthe...ongress-biz-beltway-cx_jz_bw_0923bailout.html


Was soll daran undemokratisch sein?

Im Prinzip lässt sich aus diesem Teilsatz gar nichts von Gehalt entnehmen, aber Hauptsache gleich bis hin zum Grundsätzlichen aufbauschen.
 

agentP

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shechinah schrieb:
Cybergreen schrieb:
Ich sehs gerade auf tagesschau.de, der Senat lehnt die Finanzspritze ab.

Darauf hin stürzen die Aktienkurse an der Wall Street dramatisch ab.

Jetzt geht´s los! :read:

Ich hol morgen mein Geld von der Bank.

Sollte man machen und dann vielleicht gleich ein paar Immobilien in den USA kaufen. Gehen teilweise im moment billig her.

:lol:
 
G

Guest

Guest
Zum besseren Verständnis was da gerade passiert:

http://www.sf.tv/sf1/eco/sendung.php?docid=20080922

Video: "Den Investmentbanken geht das Geld aus" und "CDS"

Vor allem das CDS Video ist interresant.

Ich war schon immer der Ansicht, daß es nicht funktionieren kann, wenn man - statt selbst zu arbeiten - sein Geld arbeiten lässt.
Wen man aber Geld arbeiten läßt, das einem weder gehört, ja das man nicht einmal hat...

....das muß auf dauer zusamenbrechen. Die ganze Zockerei ist nix als ein riesiges Schneballsystem wo sich wenige auf Kosten von vielen bereichern bis es zusamenbricht.
 

DrJones

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@ haruc

Das mit dem Bier ist glaub auch nicht so sicher...
Mit dem Rauchverbot ist anscheinend der Umsatz beim Bier
auch ein wenig zurückgegangen.
 

Giacomo_S

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Ich lege seit Jahren mein Geld sowieso in Spirituosen an: Denn nirgendwo bekomme ich für mein Geld so viele Prozente.
 

Booth

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shechinah schrieb:
Die ganze Zockerei ist nix als ein riesiges Schneballsystem wo sich wenige auf Kosten von vielen bereichern bis es zusamenbricht.
Das sehe ich etwas anders. Schneeballsysteme sind "nur" eine Teilmenge von Zockersystemen.

Daß es gelegentlich auch in der "großen Wirtschaft" zu Schneeballsystemen kommt, ist ganz logisch, wenn es eben nach dem Motto "Gier ist gut" vor sich geht. Finde ich ebenfalls schlimm, daß es zu solchen Schneeballeffekten kommt, die man dann freundlicherweise "Blase" nennt - was meines Erachtens daran liegt, daß es in einem Schneeballsystem einen klar erkennbaren Kopf und Initiator gibt... eine Blase entsteht ohne eine "Führung", und entspricht mehr einer Mode oder einem Trend in der Wirtschaft.

Die Frage die sich mir stellt, ob es aber nicht quasi unvermeidlich in einer Zockerwirtschaft ist (und in der Tat ist die Börse nichts als ein komplexes Wett- also Zocksystem), wo der Gewinn/Profit über alles geht, immer wieder solche Blasen hervorzubringen, die dann irgendwann zusammenfallen, und einiges an Kollateralschäden hervorrufen.

gruß
Booth
 

IMplo

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hmm...

geben wir die 700 Milliarden doch einfach anteilig an die Kunden der betroffenen Banken, lassen die Banken pleite gehen, die letztlich am Markt nicht bestanden haben und gut ist ;)

Scherz beiseite:

Sind Banken eigentlich nicht rückversichert für solche Fälle?
Wenn nein, warum dann nicht? kann doch nicht ernsthaft Aufgabe des Steuerzahlers sein, ein Privatunternehmen zu retten, daß sich massiv in zweifelhafte Kreditgeschäfte stürzt? Aufgabe des Steuerzahlers wäre, wenn überhaupt, die betroffenen Bankkunden zu unterstützen, damit sie Ihre Geschäfte weiterführen können, falls sich Ihre Bank ins Spekulationsnirvana verdampft hat?

Greetz!
IMplo
 

Ein_Liberaler

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Eventuell sind Blasen grundsätzlich unvermeidlich, dann würde es darauf ankommen, sie möglichst klein und ungefährlich zu halten. Ich bin weiterhin der Ansicht, daß der Kasinokapitalismus und die Blasen nicht zuletzt von der Inflation erzeugt werden. Sie lassen sich auch schon in früheren Jahrhunderten beobachten, die Tulpenmanie, die auf den plötzlichen Reichtum durch den Ostindienhandel folgte und der Gründerboom nach den französischen Reparationszahlungen sind bekannt. Naturgemäß waren diese Blasen und Booms regional beschränkt, da es sich nur um eine Umverteilung von Geld handelte, heute wird es erzeugt.

Ich bin auch der Ansicht, IMplo, daß es zum Wesen des Kapitalismus gehört, daß schlecht geführte Unternehmen entweder übernommen werden oder vom Markt verschwinden. Die Rettung der vor die Wand gefahrenen Banken wird von liberaler Seite allgemein kritisiert.

Es könnte allerdings sein, daß es angeraten ist, sie nicht Knall auf Fall pleite gehen zu lassen, sondern ihre geordnete Abwicklung zu unterstützen. Das kann ich nicht beurteilen. Ich bezweifle auch, daß die zuständigen Regierungsstellen das wirklich beurteilen können, und eigenlich ätte man es gar nicht so weit kommen lassen dürfen, daß eine Bank nach der anderen den Bach runtergeht und die Handlungsfähigkeit der gesamten Wirtschaft in Frage gestellt wird, aber jetzt ist das Kind eben in den Brunnen gefallen...

Allgemein wird viel zu viel mit Kredit gearbeitet in der heutigen Wirtschaft... Ein paar Monate oder Wochen Zahlungsschwierigkeiten, und der ganze Betrieb fliegt einem um die Ohren.
 

Eskapismus

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Einem CEO, Banker o.ä. Gier vorzuwerfen ist wie einem Olympioniken vor zu werfen er sei nur wegen der Medaille angereist.

Jeder, der für ein Finanzunternehmen arbeitet muss ja geldgierig sein sonst macht das keinen Sinn. Das Problem ist, dass alles immer kurzlebiger wird. Wer heute eine Aktie länger als ein Jahr im Portfolio hält, sieht das bereits als Longterminvestment. Ich finde es beschämend, wie Vertreter der liberalen Seite die übertriebene Gier anprangern, weil sie sich angesichts des Schlamassels gezwungen sehen auch irgend etwas zu sagen aber "staatliche Wirtschaftsregulation" nicht über die Lippen bringen. Ist das wirklich so schwer zu begreifen, dass offensichtlich zu wenig reguliert worden ist? Gerade die Banker sollten sich ja in solchen Zeiten staatliche Regulationen ja eigentlich herbeiwünschen. Wenn nun z.B. den Schweizer Banken vorgeschrieben wird, sie müssen das Eigenkapital verdoppeln hat doch dies den Erfolg, dass das Vertrauen in Schweizer Banken steigt und z.B. Privatebankingsektor wieder an fahrt gewinnt. Statt dessen jammern sie alle, dass sie dann nicht mehr konkurrenzfähig seien.
 

Booth

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Eskapismus schrieb:
Einem CEO, Banker o.ä. Gier vorzuwerfen ist wie einem Olympioniken vor zu werfen er sei nur wegen der Medaille angereist
Ich "werfe" nicht vor, sondern versuche festzustellen, was die Hauptmotivation ist, und welche Nebeneffekte dies zur Folge hat. Ist die "Gier" etwa nicht zentraler Antriebsgrund, wenn es für einen relativ wohlhabenden Menschen darum geht, mehr und mehr zu generieren?
Jeder, der für ein Finanzunternehmen arbeitet muss ja geldgierig sein sonst macht das keinen Sinn
Und jeder, der in einem IT-Unternehmen arbeitet, muss IT-"gierig" sein? Und jeder, der in einem Restaurant arbeitet muss fress-süchtig sein?
Das Problem ist, dass alles immer kurzlebiger wird
Es "wird" nicht so, sondern wir Menschen machen es so. Die Frage ist, ob das sinnvoll ist.
Wer heute eine Aktie länger als ein Jahr im Portfolio hält, sieht das bereits als Longterminvestment. Ich finde es beschämend, wie Vertreter der liberalen Seite die übertriebene Gier anprangern, weil sie sich angesichts des Schlamassels gezwungen sehen auch irgend etwas zu sagen aber "staatliche Wirtschaftsregulation" nicht über die Lippen bringen
Ich weiss nicht, ob die liberale Seite die Gier wirklich anprangert - ich weiss aber auch nichtmal, wer die liberale Seite ist. Ich bin mir allerdings sicher, daß Gier menschlich ist.

Ist das wirklich so schwer zu begreifen, dass offensichtlich zu wenig reguliert worden ist?
Naja... Kontrolle schränkt ja immer auch ein, daher mögen Menschen oft Kontrolle nicht so sehr. Ich bin da inzwischen so, daß ich Kontrolle für überaus wichtig finde. Aber selbst die Kontrolle muss sich Ziele setzen, und diese Ziele wiederum kontrollieren. Das Stichwort heisst "Controlling" und anders, als in der Wirtschaft sollte es bei politischen Regularien nicht nur um die monetären Ziele gehen, die ein Controlling verfolgt.

Dummerweise ist dies meines Erachtens genau der Punkt, an dem die Politik vollkommen versagt - und das vielleicht schon seit jeher. Es findet schlicht kein Controlling statt. Es werden ständig Gesetze verabredet... was genau diese Gesetze zum Ziel haben sollen und wie und in welchen Abständen man dies anschließend kontrollieren kann mit anschließenden Konsequenzen (Gesetzesanpassungen oder gar wieder Abschaffung)... das wird nichtmal bei Anne Will in PR-Floskeln daher schwadroniert, und ist erst recht kein Bestandteil des Gesetzes.

Solange die Politik kein Controlling nachweisen muss, werden die Regularieren auch äusserst fragwürdig sein.
Ein_Liberaler schrieb:
Eventuell sind Blasen grundsätzlich unvermeidlich, dann würde es darauf ankommen, sie möglichst klein und ungefährlich zu halten. Ich bin weiterhin der Ansicht, daß der Kasinokapitalismus und die Blasen nicht zuletzt von der Inflation erzeugt werden
Meines Erachtens spielt es für den Zocker nicht die geringste Rolle, woher die Knete kommt, die verzockt wird, solange er einen Anteil am Gewinn einstreicht. Das Problem ist meines Erachtens nicht unbedingt das Zocken oder die Menge mit der Gezockt wird, sondern das Risiko mit dem gezockt wird einhergehend mit dem "Drang" das Risiko soweit auszudehnen, um dafür Gesetze oder zumindest offizielle Marktregularien zu brechen.

Das Risiko hängt aber meines Erachtens sehr stark von der "Gesellschaft" ab - aber auch von den (persönlichen) Gewinnchancen. Und wenn der Tenor in der Finanzbranche so aussieht, daß diejenigen bejubelt werden, die am meisten Gewinn machen... scheissegal, mit welchen Mitteln... dann entsteht darauf nunmal eine gewisse Berufs"ethik".

gruß
Booth
 

Ein_Liberaler

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Das Problem besteht darin, daß es dank der Inflation unbegrenzte Mengen "Knete" gibt, jedenfalls viel mehr als vernünftige Anlagemöglichkeiten. Früher waren die Rezessionen sehr viel kürzer.

An Regulierung hat es nicht gefehlt. Sie ging nur in die falsche Richtung. Hypothekendarlehen an Arme, die keine Chance hatten, sie je zu tilgen, waren von der Politik gewünscht und wurden gefordert und unterstützt. Risiken konnten auf staatliche oder halbstaatliche Institutionen abgewälzt werden, und die Inflation trieb die in Frage stehenden Summen in absurde Höhen. Link hatte ich ja schon gepostet. Es ist ein Irrtum anzunehmen, daß die Regierung es besser wissen muß. Ich weiß gar nicht, wie man darauf kommt; die Politiker haben doch persönlich kein Risiko zu tragen, wieso sollten die grundsätzlich besser wirtschaften?
 

Laokoon

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Lustig wird es ja noch weiter, wenn immer mehr Kunden mit gutem Recht ihr Geld zu retten versuchen, in dem sie es auszahlen und einlagern lassen. Das Kapital, was die Banken durch Privatkunden noch haben, um weiter zu wirtschaften, wird dadurch immer weiter geschmälert. Klar kann man sagen, dass die Privatkunden zum einen nur ein Fuß sind, auf dem die Banken stehen und insgesamt eine riesige Menge darstellen und davon wiederum nur ein verhältnismäßig geriner Teil die Konten (teil-)leert, aber wenn man so dem Stadtgerede zuhört, wer jetzt sein Geld schon vom Konto in Richtung Matratze verschiebt, bekommt man schon ein wenig ein mulmiges Gefühl bzgl. dem Fortschreiten dieser Kettenreaktion.
 

Ein_Liberaler

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Deshalb könnte es ja auch richtig sein, die Banken aufzufangen und sachte zu Boden gleiten zu lassen, statt ihrem Sturz zuzusehen...

Aber unser Grundproblem, daß kleine Leute gezwungen sind, ihr Geld spekulativ anzulegen, weil es sonst im Hui von der Inflation gefressen wird, wird so nicht geheilt.
 

Booth

Erleuchteter
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Ein_Liberaler schrieb:
Aber unser Grundproblem, daß kleine Leute gezwungen sind, ihr Geld spekulativ anzulegen, weil es sonst im Hui von der Inflation gefressen wird, wird so nicht geheilt.
Ich glaube nicht, daß "kleine Leute" dazu gezwungen sind. Die Inflation ist ja nicht höher, als in den 50er oder 60er Jahren... und damals wurde ja auch Geld bei Banken in Form von Sparbüchern angelegt. Wozu Banken das Geld damals intern dann benutzt haben, weiss man so wenig, wie heute, wenn man in irgendeinen anonymen Fonds sein Geld reinpumpt. Vielleicht kriegt man durch die Fonds-Berichte immerhin noch eine kleine Information, wenn auch Null Einfluss.

Und letztlich gilt die Frage, wieso "kleine Leute" nicht an höheren Renditen beteiligt werden sollen, wenn es eben die "großen Leute" sollen? Das wird kaum vermittelbar sein, daß Du denjenigen, die eh schon wenig haben, dann nicht nur noch geringere Chancen als heute zuordnen will, ihr Geld etwas stärker zu vermehren, sondern es denen quasi "verbietest", während das große Kapital sich quasi von allein exorbitant vermehrt.

Ich sehe das Grundproblem eher darin, daß sich ein Großteil der verantworlich Handelnden in der Wirtschaft vor allem daran orientiert, Zahlenergebnisse zu liefern. Ich seh das ja in meiner Branche... fast allen Entscheidern sind die technischen Details der IT eigentlich scheissegal... sie wollen Umsatz und Rendite. Alles andere ist nur Mittel zum Zweck.

gruß
Booth
 

Ein_Liberaler

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Sag mal, was hast Du eigentlich für ein Problem?

1. Ich will niemandem das Spekulieren verbieten.

2. Ich will erst recht nicht armen Leuten verbieten, so fette Gewinne zu machen wie reiche.

3. Spekulation ist eine hochriskante Angelegenheit und ich kann jedermann nur dringend abraten, mit Geld zu spekulieren, das er wirklich braucht. Es könnte hinterher nämlich weg sein.

4. Daraus folgt, daß Spekulation für alle außer den Reichen Wahnsinn ist.

5. In den fünfziger und sechziger Jahren sind die Löhne und Gehälter ständig gestiegen. Das hat die Inflation überkompensiert. Ich will mich nicht festlegen, wie die Geldmengenausweitung damals aussah, aber heute liegt sie bei zehn Prozent, sag mir bitte die Sparkasse, wo die Zinsen das ausgleichen. Außerdem sind heute selbst Sparkassen nicht mehr sicher. Es wird sich zeigen, ob nicht selbst Sparbücher zum Lotterielos werden.

6. Ich glaube langsam, daß Du vielleicht von Deinem Wirkungsbereich Ahnung hast, Dich aber weigerst, die Theorie hinter der Marktwirtschaft zu verstehen. Weigerst. Marktwirtschaft ist ein evolutiver Prozeß. Firmen, die es richtig machen, florieren, und Firmen, die es falsch machen, werden übernommen oder gehen unter. Der Maßstab ist Rendite. Ob das Scheitern daran liegt, daß man ein schlechtes Produkt anbietet, oder mangelhaften Service, oder schlechte Reklame macht, oder von Greenpeace mit einer Kampagne überzogen wird, ist eine betriebswirtschaftliche Frage, die das Mangement zu klären hat.

Natürlich sind denen die technischen Details egal. Da haben sie auch keine Ahnung von, das sind Betriebswirte. Daß Betriebswirte den Betrieb führen, gehört zur Aufgabenteilung. Ich schätze, in den Gremien werden auch Leute sitzen, die Ahnung von der Materie haben.

Soll es denn alles nach der Schnauze der Techniker gehen? Die übersehen auch nur einen Teil des ganzen, und die gehören ab und an auch mal unter Druck gesetzt, damit sie nicht nur an immer besseren Detaillösungen knöstern, sondern auch mal zu Potte kommen. Deren gehalt muß nämlich auch verdient werden, und das geschieht durch Verkauf des Produktes.
 

Booth

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Ein_Liberaler schrieb:
Spekulation ist eine hochriskante Angelegenheit und ich kann jedermann nur dringend abraten, mit Geld zu spekulieren, das er wirklich braucht. Es könnte hinterher nämlich weg sein.
So argumentiere ich auch immer, wenn ich mit Leuten über Geldanlage spreche.
Daraus folgt, daß Spekulation für alle außer den Reichen Wahnsinn ist
Woraus aber wieder der Umstand folgt, daß Reiche eine erhöhte Chance darauf haben, noch reicher zu werden.
In den fünfziger und sechziger Jahren sind die Löhne und Gehälter ständig gestiegen. Das hat die Inflation überkompensiert. Ich will mich nicht festlegen, wie die Geldmengenausweitung damals aussah, aber heute liegt sie bei zehn Prozent, sag mir bitte die Sparkasse, wo die Zinsen das ausgleichen. Außerdem sind heute selbst Sparkassen nicht mehr sicher. Es wird sich zeigen, ob nicht selbst Sparbücher zum Lotterielos werden
Letztlich ist halt auch das Sparbuch eine Geldanlage. Letztlich gibt es nunmal keine Sicherheit in dieser Welt, daß Dein Geld oder Deine monetären Anlagesysteme Bestand haben. Und im Moment frage ich mich, wie eine freie Wirtschaft diesen Sicherheitsgedanken bieten will. Im übrigen gab es damals ja auch Menschen ausserhalb Deutschlands... die haben ihr Geld damals auch irgendwo gehortet, und nicht einen dermassen starken Lohnzuwachs gehabt.

Die Frage ist für mich, was hinter Deiner Bemerkung steckt, daß das Geld kleiner Leute von der Inflation "aufgefressen" wird - also wenn man es einfach irgendwo "auf die Bank legt". Worauf willst Du hinaus?
Dich aber weigerst, die Theorie hinter der Marktwirtschaft zu verstehen
Na da bin ich aber jetzt gespannt. Die Theorie hinter der Marktwirtschaft... hmmm
Marktwirtschaft ist ein evolutiver Prozeß. Firmen, die es richtig machen, florieren, und Firmen, die es falsch machen, werden übernommen oder gehen unter. Der Maßstab ist Rendite
Siehst Du... und ich finde genau diesen Maßstab unmenschlich. Ich finde den Gedanken, daß wir Menschen uns in dieses System reinpressen wollen, wo der Gewinn des einen Individuums als wichtiger erklärt wird, als der Verlust des anderen Individuums für asozial. Ich finde den Gedanken, der erklärt, daß Menschen, die schlechtere Voraussetzungen als andere haben (MÜSSEN! - Menschen sind nämlich rein biologisch immer unterschiedlich... und werden es immer sein), in diesem System zu oft zu den "untergehenden" gehören, schlicht darwinistisch.

Ob das Scheitern daran liegt, daß man ein schlechtes Produkt anbietet, oder mangelhaften Service, oder schlechte Reklame macht, oder von Greenpeace mit einer Kampagne überzogen wird, ist eine betriebswirtschaftliche Frage, die das Mangement zu klären hat
Ich finde nur eben, daß Betriebswirtschaft ein Teil der menschlichen Gesellschaft ist. Und ich denke, daß ich in JEDEM Bereich der menschlichen Gesellschaft Fragen zum menschlichen Verhalten stellen kann und sollte. Und ich finde, daß sich niemand den Gedanken verbieten sollte, sich menschliche Fragen in einem Bereich der menschlichen Gesellschaft zu stellen, weil man damit "das System" in Frage stellt. Ich WILL ja das und alle Systeme in Frage stellen.
Natürlich sind denen die technischen Details egal. Da haben sie auch keine Ahnung von, das sind Betriebswirte
Eben. Traurig.
Daß Betriebswirte den Betrieb führen, gehört zur Aufgabenteilung
Die ich für falsch halte, denn diese Aufgabenteilung resultiert darin, daß das Produkt zur Mittel zum Zweck wird. Ich halte das schlicht für den falschen Weg.
Ich schätze, in den Gremien werden auch Leute sitzen, die Ahnung von der Materie haben
Wenn ich mir die Märkte in diversen Bereich anschaue, kann ich Deiner Schätzung nicht folgen.
Soll es denn alles nach der Schnauze der Techniker gehen
Alles wohl kaum. Wie wär es mit etwas? :)
Die übersehen auch nur einen Teil des ganzen
Und genau darauf will ich eigentlich hinaus. Wer überblickt eigentlich überhaupt "das Ganze"? Ich kenne da niemanden in grösseren Konzernen.
und die gehören ab und an auch mal unter Druck gesetzt, damit sie nicht nur an immer besseren Detaillösungen knöstern, sondern auch mal zu Potte kommen
Das gilt schlicht für alle Bereiche - Druck kann nie schaden... wobei... ich es lieber als Kombination aus positivem Antrieb und Kontrolle sehe. Nur... wer kontrolliert das Management eigentlich? Und nach welchen Kriterien?
Deren gehalt muß nämlich auch verdient werden, und das geschieht durch Verkauf des Produktes.
Ja - und der Verkauf kann mittlerweile mit psychologischen Tricks der modernen Werbesysteme erheblich angeschubbst werden.

Und diese ganzen Bereiche will ich eben NICHT auf ihre Funktion reduzieren. Für mich ist Werbung nicht einfach nötig um den Verkauf zu erhöhen. Werbung ist für mich Lug und Trug mit dem schlichten Ziel, Menschen so zu manipulieren, daß sie es nicht mitbekommen. Das stieren auf Geschäftszahlen hat zur Folge, daß Produkte immer weniger im Fokus der Konzerne stehen, bzw man sich diese Produkte an allen Ecken und Enden zurechtlügt.

Nein... ich kenne keine bessere Alternative... kein besseres System. Aber wie schon sehr oft hier mitgeteilt. Ich bin nicht bereit, an dieser Heuchelei mitzumachen, und mir dieses beste der miesen Systeme schön zu reden. Es gibt haufenweise Kollateralschäden und es gibt haufenweise Entwicklungen, wo man mit ein wenig Distanz sich nur an den Kopp packen kann. Die spreche ich an und wird ja gerade hier in diesem Thread angesprochen sogar mit der (aus meiner Sicht übertriebenen) Befürchtung, daß die Weltwirtschaft kollabiert. Und nein... ich habe auch keine Alternative anzubieten. Ich bin kein Wirtschafts-Jesus, der weiss, wie es besser geht. Aber ich kann und werde nie dabei mitmachen, diese Welt schöner zu reden, als sie ist. Will ich nicht - kann ich nicht - werd ich nicht.

Auch Dir zuliebe nicht ;)

gruß
Booth
 
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