Hartz 4 der Zweite

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forcemagick

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neee ist klar das ist alles nur feindbild und vollkommen unzulässiger antiamerikanismus.

es ist vollkommene einbildung, dass dort das flaggenwedeln selbst in bizarrsten situationen noch üblich ist.

da ist kein überzogener nationalismus bei einem beträchlichen teil der amerikaner... ja sicherlich laut studie sind sie viel positiver eingestellt und sie glauben an ihren präsidenten und an das heil, das er ihnen bringt... auch wenn es schon lange keinen anlass mehr gibt das zu glauben.. aber das ist doch kein grund das abzulehnen...

nein viel mehr sollten wir uns diese leute als vorbild nehmen und damit meine ich natürlich nicht jene leute, die man in einer show von mr. moore sieht ( die sind ja irgendwie gar nicht so amerikanisch wie sie sein sollten... ) sondern eben jene positiv in die welt blicker, die krampfhaft versuchen es noch lustig zu finden auch wenn man eben verrecken muss weils halt nicht mehr für die krankenversicherung langt.

das ist sozial ja auch nur gerecht.

sind wir aber froh, dass es nur einem feindbild zu verdanken ist, wenn man die flaggenschwenkenden positivdenker nicht mag...

aber wer hat denn eigentlich diesen netten pauschalisiserenden und merkwürdig unpassenden beitrag aus den öffentlich rechtlichen medien gepostet... jenen mit dieser eigenartigen studie dernach wir uns doch bitte ein beispiel nehmen sollten an jenen amerikanern ( die es ja gar nicht gibt... das heißt die es nur dann gibt wenn es grad in den kram passt )

hach was solls..

ja ich bin antiamerikaner.. ich kann dieses verdammte pack nicht mehr ausstehen.

warum?

ist das nicht plump?

das ist mir inzwischen scheißegal.

ich hasse amerikanische filme ( eben wegen jenem abstoßendem verfickten flaggengewedel ), mich kotzt die us-politik an und es stinkt mir, dass uns dieser kaputte lebensstil andauernd unter die nase gerieben wird.

das hat nichts mit rassismus zu tun, denn ich habe viel weniger was gegen die leute als gegen den fucking american sick way of life....

und jetzt sag ich noch was viel schlimmeres.. womit ich wahrscheinlich endgültig als unilateralrassist offenbare ( wobei ja die nordamerikaner keine homogene gruppe sind..... antiamerikanismus ist also letztlich nicht als rassismus zu beurteilen ) ....

sie sind verdammt noch mal auch noch selbst dran schuld, dass ich sie nicht ausstehen kann... es ist eben ihr lebensstil der mich abstößt.

:)

so jetzt fühl ich mich wohler ;)
 

forcemagick

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Pfeifenkopf schrieb:
Nee nee, forcemagick, Drogen sind gar nicht nötig - Gottvertrauen reicht.

Christianity Today schrieb:
Gallup also spoke about his desire to conduct religious polling. "The inner life is the new frontier of survey research in coming years," Gallup said. "We know so little about mystical experiences, yet the religious dynamic is perhaps the most powerful of all in American culture. This is a way to unite our country on a deep level and produce a more peaceful world."

Quelle
Spätestens seit dem letzten US-Wahlkampf hat Gallups Reputation doch schwer gelitten. Nicht nur dass CEO Clifton höchstpersönlich 2000$ an die Republikaner gespendet hat - auch in USA nicht alltäglich für einen "Meinungsforscher" -, auch die Polls, die im Gegensatz zu allen anderen Instituten einen überlegenen Sieg Bushs (mit bis zu 14% Vorsprung) voraussagten, sorgten für einige Verwirrung... Eine Google-Suche nach "gallup bias republican" liefert so einiges.

himmel... bei so viel gottvertrauen steigt mein bedürfnis drogen zu nehmen sogar noch um ein vielfaches ;)
 

muhman

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Das "schöne" Amerika hat zwei Gesichter:



Beispiel New York:

Auf der einen Seite das:

first_pics_of_manhattan_4.jpg


Quelle: http://home.koping.net/u2962a/new_york/image/first_pics_of_manhattan_4.jpg


Und auf der anderen Seite das:

Bronx.jpg


Quelle: http://www.bluejake.com/images/misc/Bronx.jpg





Ich wünsche mir das gleiche jedenfalls nicht für Deutschland. Nicht einmal, wenn ich dadurch der reichste Mensch der Welt werden würde :!:
 

samhain

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@bstaron

jau, das thema bordell/tabledancebar hatten wir vor zwei seiten schonmal, scheint aber nicht weiter aufzustoßen.
Rupert könnte sich sogar vorstellen in eine schwulenbar vermittelt zu werden (was sich meiner meinung nach nicht so ganz 1 zu 1 vergleichen lässt).

also keine panik, alles im grünen (he, das passt ja mal direkt) bereich, alles ganz "normal".
 

Rupert

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samhain schrieb:
Rupert könnte sich sogar vorstellen in eine schwulenbar vermittelt zu werden (was sich meiner meinung nach nicht so ganz 1 zu 1 vergleichen lässt).

Wo liegt nun der Unterschied zwischen aufgegeilten Hetero- und aufgegeilten Homosexuellen? Sind die Heteros "schlimmer", "schmieriger" als die Homos?
 

forcemagick

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naja an einer schwulenbar ist wohl wirklich nicht viel schlimmes...

dennoch bleibt die frage ob sich jemand überhaupt zum barkeeper eignet, ob nun in einer schwulenbar oder in einer anderen bar... eben weil nicht jeder für alles geeignet ist, und was dem einen ein vergnügen ist stößt den anderen vielleicht ab, hatten wir ja mal eine freie wahl der arbeitsplätze ( im rahmen versteht sich.. dass nicht jeder seinen traumjob haben konnte war klar... aber dennoch hatte man ein bisschen restwahl ).

ich persönlich wüßte nicht ob ich mich an einen job in einer schwulenbar gewöhnen könnte ( was natürlich in erster linie auch davon abhängt wie diese bar sich selbst definiert... ist es einfach eine kneipe in der überwiegend homosexuelle anzutreffen sind oder ist es ein nachtclub für homosexuelle.. )

ich hätte aber ehrlich gesagt auch ein problem als barkeeper in einem heteronachtclub zu arbeiten.
 

samhain

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@Rupert

Wo liegt nun der Unterschied zwischen aufgegeilten Hetero- und aufgegeilten Homosexuellen? Sind die Heteros "schlimmer", "schmieriger" als die Homos?

das hat nicht unbedingt etwas mit "hetero" oder "homo" zu tun, sondern eher mit den verhältnis mann/frau.
von mann zu mann wird ein "finger weg!" oder "schluss jetzt!" wohl eher akzeptiert, als in einem eindeutigen schuppen von frau zu mann, meinst du nicht?
 

samhain

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des wahnsinns fette beute:

Der Regierungsberater und Wirtschaftsweise Wolfgang Franz hat die Bundesregierung angesichts von rund fünf Millionen Arbeitslosen zu weiteren Reformmaßnahmen aufgefordert. Anderenfalls werde der Beschäftigtenstand nicht steigen können, sagte Franz der "Bild"-Zeitung. "Neue Jobs werden nur entstehen, wenn Unternehmenssteuern und Sozialabgaben sinken, das Arbeitsrecht stark vereinfacht wird und die Lohnzuwächse bescheiden ausfallen."

..."Wir können von den fünf Millionen wieder deutlich runterkommen, sofern wir uns auf längere Arbeitszeiten verständigen - mehr Stunden pro Woche, mehr Tage pro Jahr, mehr Jahre pro Berufsleben"

vollkommen absurd- wie sollen durch längere arbeitszeiten des einzelnen mehr arbeitsplätze entstehen?

...Der Bremer Arbeitsmarktforscher Rudolf Hickel warnte dem Bericht zufolge: "Die Firmen produzieren mit immer weniger Beschäftigten. In Wirklichkeit fehlen über sieben Millionen Arbeitsplätze, bis Jahresende sogar 7,4 Millionen." Wenn Wirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) dazu "nur der Zwang zur Aufnahme von Billigstjobs einfällt, ist das eine wirtschaftspolitische Kapitulationserklärung".

http://de.news.yahoo.com/050131/286/4e79h.html


entlarvend auch, das ganz offen gesagt wird, das "Reformschritte wie die Ein- oder Zwei-Euro-Jobs" dem Anstieg der Arbeitslosenzahl entgegenwirken und "wieder zu sinkenden Arbeitslosenzahlen" führen.
hier wird sich wohl ein riesiges heer dauerhaft in diesen jobs einrichten müssen, die keinerlei perspektive bieten- ausser die statistik zu schönen.
 

sensei

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Ja klar. Die Reallöhne in Deutschland stagnieren seit Jahren und der Typ faselt etwas von zu hohen Lohnzuwächsen. Solche Schlußfolgerungen zeugen echt nicht von einem Sinn für die Realität, aber mein Gott der arbeitende Mensch hat`s ja :twisted:
 

samhain

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Folgen von Hartz IV

Wenn die Tasse Kaffee unbezahlbar wird

Hartz IV und die Sozialhilfereform treffen vor allem Kleinrentner besonders hart. In München müssen sich 12.000 Grundsicherungs- und Sozialhilfeempfänger finanziell noch stärker einschränken.

Der Brief, den Elfriede R. vom Amt für Soziale Sicherung bekommen hat, enthielt keine gute Nachricht: Die seit einem Unfall schwerbehinderte 66-jährige Frau erhält seit Jahresbeginn weniger Grundsicherung. Für die Rollstuhlfahrerin ist das ein herber Schlag, denn nun fehlen ihr rund 30 Euro im Monat. Knapp 10 000 alte Menschen, deren Rente nicht zum Leben reicht, und 2000 wegen Krankheit oder Behinderung erwerbsunfähige Menschen in München trifft die mit Hartz IV verbundene Sozialhilfereform. Sie lässt ihnen nur 345 Euro monatlich zum Leben - weniger Geld noch mehr Ausgaben als bisher.

...Damit sind die Leistungsempfänger den Beziehern von Arbeitslosengeld II gleichgestellt. So gibt es etwa keine Weihnachtsbeihilfe mehr (früher bis zu 72 Euro) und auch kein Geld für die Ersatzbeschaffung von Möbeln oder Haushaltsgeräten. Das Geld dafür muss aus dem monatlichen Regelsatz angespart werden. Bei den bisherigen Grundsicherungsempfängern sind durch die Gesetzesänderung außerdem der Regelsatz- und der Mehrbedarfszuschlag entfallen. Für die Betroffenen hat dies nach Berechnungen des Sozialreferats Einbußen bis zu 63 Euro im Monat zur Folge.

http://www.sueddeutsche.de/muenchen/artikel/989/46943/
 

forcemagick

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Im Ergebnis würde sich die Arbeitszeitverlängerung zunächst nicht in Cent und Euro für die Beschäftigten auszahlen, aber ihre Jobs würden sicherer. Gleichzeitig würde es sich lohnen, mehr Personal einzustellen, die wiederum Einkommen erwirtschaften und Beiträge an die Sozialversicherungen überweisen. Erfahrungsgemäß kommt hiervon die Hälfte direkt aus der Arbeitslosigkeit, so dass die Ausgaben der Bundesagentur für Arbeit sinken. So in die Hände zu spucken würde also helfen – und gar so schlecht leben Finnen, Italiener und Luxemburger, die gleich lang arbeiten, doch auch nicht.

http://www.ihk-nordwestfalen.de/volkswirtschaft_statistik/arbeitszeit.cfm

die ihk ist ja eine tolle quelle...

wer ist die ihk gleich nochmal? wer bezahlt das? wessen interessen werden da vertreten?

die behauptung, dass mehrarbeit zu einer sicherung der jobs führen würde und dann zu einer erhöhung des personals finde ich schon reichlich unbegründet....

überall werden leute aus der industrie geworfen...

wenn nun die anderen, die ihre stellen behalten mehr arbeiten ( wir sind im laufe dieser diskussion übrigens schon mehrmals auf diese logik bzw. unlogik eingegangen ) dann ermöglicht das doch lediglich noch mehr entlassungen als ohnehin schon vorgenommen werden..

es ist doch nicht so, dass die idustrie mit dem produzieren nicht mehr nachkommt, es ist viel eher doch so, dass zu viel produziert wird im verhältnis zu den abnahmemengen... was angebot und nachfrage angeht arbeitet unsere industrie effizient... das problem ist, dass teilweise trotz enormer gewinne noch mehr gewinne gefahren werden sollen was man bequem erreicht indem man letztlich überflüssige arbeitskräfte rauswirft... und diese zahl an überflüssigen arbeitnehmern steigt doch wohl wenn die anderen auch noch mehr arbeiten...

in kleinen betrieben mag das erst mal wie der rettende anker aussehen, aber unterm strich wird ein solcher leistungs-boost in der binnenwirtschaft auch nicht lange vorhalten wenn es so weiter geht wie bisher.... das problem der binnenwirtschaft ist doch ganz klar, dass mehr arbeitslose weniger konsum bedeuten und somit schlechtere auftragslagen...

auch wenn zeitweise die schlechte auftragslage durch erhöhte produktions/kosten-effizienz kompensiert werden kann, so ist das ein effekt, der allenfalls über einige wenige monate hinweghilft... dann verpufft der effekt und essig ists...

wenn eine kleinere mittelständische firma einfach nicht genug aufträge hat, dann ist es letztlich wurst ob die mitarbeiter ein bisschen mehr fleiß an den tag legen...
 

woelffchen

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zu Wolfgang Franz

siehe den Stellenabbau bzw. die „nicht-neubesetzung“ von 1.700 Polizeistellen in Bayern wgn. höherer Arbeitszeiten, was ich vor ein paar seiten geschrieben habe – ist aber wohl im Truppenübungsplatz-Minensuchspiel untergegangen....
Jedenfalls wurde gesagt, daß 1.700 Stellen bei der Polizei in den nächsten Jahren nicht besetzt werden.
Das hat aber keine Auswirkung auf die Polizeiarbeit, da die fehlenden Stellen durch die Mehrarbeit ausgeglichen werden.
Also hat die Regierung bestätigt, daß durch Mehrarbeit Stellen bzw. Arbeitsplätze wegfallen.

Wenn es so wäre wie nach dem Krieg, das Arbeitskräfte fehlen und man mit der Produktion nicht nachkommt, wäre eine längere
Arbeitszeit zu vertreten. Aber heutzutage ?
Und über die Rente mit 67 ? Haaalllooooooo – was soll dieser Blödsinn ? Es finden nicht mal Leute mit 40 Jahren eine Stelle, wie will man dann die Opis und Omis in Lohn und Brot bringen ?
Letztens hat einer zu mir gesagt: „33 Jahre ? naja, schon etwas alt...“

Meiner Meinung nach geht es nur darum :
55 Jahre ? Du willst in Rente, weil deine Bandscheiben nach 40 Jahren am Bau den Dienst aufgegeben haben ?
Das sind noch 12 Jahre auf 67 – macht nen Rentenabschlag von 70 %..... pech....
Kannst ja als Bürokaufmann arbeiten....
Was, du findest nix ? Tschja, fauler Hund, na warte, Hartz VII wird’s dir schon zeigen.....
 

seven

Geselle
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Mal ganz unabhängig von Beschäftigungspolitik, Statistikbereinigung, Schnüffelmethoden und anderen Negativpunkten von Hartz IV: sind 345,- Euro nebst Kranken- und Rentenversicherung sowie Miete wirklich unzumutbar wenig Geld für eine Einzelperson? Es liest sich so... arme alte Rentnerinnen, die sich den Kaffee für 70 Cent nicht mehr leisten können - und ich frage mich, welcher Lebensstandard da zu Grunde gelegt wird. Und das an Hand eines Beispiels, das seinen Standard noch nicht einmal arg herunterschrauben musste, denn die Sozialhilfe war ja vorher schon gering (bei ehemaligen Großverdienern, die nun mit sehr viel weniger Geld auskommen müssen als vorher, wird sich dies ja wohl heftiger bemerkbar machen).
Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen, dass ich auch mit halb so viel und weniger auskomme und nicht das Gefühl habe, mich sehr einschränken zu müssen. Dabei habe ich ein Handy, einen Internetanschluss, allerdings kein Auto, dafür aber ÖPNV-Kosten, und Obst und Gemüse vom Bioladen ist allemal noch möglich und auch hin und wieder, wenn auch nicht gerade täglich, ein Kaffee in einem Café. Mit Kuchen. Laut sagen darf ich das allerdings nicht, denn die Armutsgrenze ist eine sehr merkwürdige, unantastbare Grenze. Sobald ich proklamiere, dass man auch mit weniger als 345,- Euro ein menschenwürdiges Leben führen kann, wird es gefährlich, denn dies könnte dazu missverstanden werden, die Grenze weiter zu senken... was nicht mein Anliegen war. Ich finde nur, für eine durchschnittliche Einzelperson ist es durchaus möglich, mit 345,- Euro "ganz gut" zu leben. Als Familie und in speziellen Einzelfällen sieht es vielleicht anders aus, aber über deren Situation kann ich nicht urteilen. Warum wird immer wieder so laut geklagt, wie unmöglich es sei, mit so wenig Geld auszukommen? Bin ich weltfremd oder ist es die Welt?

Mit sparsamen Grüßen
seven
 

samhain

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@seven

Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen, dass ich auch mit halb so viel und weniger auskomme und nicht das Gefühl habe, mich sehr einschränken zu müssen. Dabei habe ich ein Handy, einen Internetanschluss, allerdings kein Auto, dafür aber ÖPNV-Kosten, und Obst und Gemüse vom Bioladen ist allemal noch möglich und auch hin und wieder, wenn auch nicht gerade täglich, ein Kaffee in einem Café. Mit Kuchen.

also diese rechnung musst du mir wirklich mal auseinanderklamüsern.
nimm die hälfte von 345,-€, was dann 172,50 mücken macht, und schlüssele mir dann mal auf, wieviel dir nach abzug von strom, ÖPNV, telefon/internet...übrigbleibt.

ich mache (nicht zum ersten mal) die rechnung von 345,-€ ausgehend auf :

was fällt im monat so an?

monatskarte wäre in berlin 65,-€
strom (nehme jetzt mal meinen niedrigen betrag, bin nämlich sehr sparsam, trotz ökostrom) 30,-€
gas 15,-€
versicherungen monatlich umgelegt 12,-€
telefon/internet 40,-€

bleiben 183,-€ für essen, klamotten, kleinere anschaffungen, reparaturen usw.

macht auf 30 tage umgerechnet 6,10€ pro tag.
dolle finde ich das nicht.

...................................................................................

sogar schon in einer britischen zeitung:

'If you don't take a job as a prostitute, we can stop your benefits'
By Clare Chapman
(Filed: 30/01/2005)

A 25-year-old waitress who turned down a job providing "sexual services'' at a brothel in Berlin faces possible cuts to her unemployment benefit under laws introduced this year.

telegraph.co.uk

und neue entlassungen sind schon in der mache.

Deutschland: Über 5 Millionen Arbeitslose im Januar
 

seven

Geselle
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Strom und Gas? Das gehört doch zu den Mietnebenkosten, oder irre ich mich? Muss dann also nicht von den 345,- Euro bestritten werden.

Versicherungen: Haftpflicht 50,- Euro; AuslandsKV 10,- Euro => 5 Euro pro Monat
Telefon/Internet: 20,- Euro (nun ja, hier spielt der WG-Faktor mit hinein)
Monatskarte wären ca. 40,- Euro hier; allerdings kaufe ich die nicht, weil ich meist mit dem Fahrrad unterwegs bin. Mit 40,- decke ich die paar Regentage ab, an denen ich dann doch Bahn fahre und auch noch die 2x im Monat zu einem "Außentermin", das kommt ungefähr hin - mehr ist es auf keinen Fall.)
Sportverein 10,- (wenn ich ALGII bekäme, wäre es auch noch billiger)
Praxisgebühr höchstens 10,-

Summe: 85,- Euro.

Für Essen, Shampoo, Spülbürste, Klopapier und den erwähnten Kaffee gebe ich rund 20,- pro Woche aus, wenn ich nicht mehr Geld zur Verfügung habe. Sonst lass es 30 sein.

Sind wir also bei 165,- mit der Sparversion bzw. sonst bei 205,-

Dazu kommt monatlich:

Briefmarken 5,-
mal übers WE wegfahren hmmm... 50,- (kann man natürlich nicht so genau sagen, da unregelmäßig und unterschiedlich teuer)
sagen wir mal 20,- Rücklage für kaputte Waschmaschine etc., obwohl ich de facto noch nie so viel gebraucht habe
Kleider 20,- (second hand)

da sind wir bei genau 300,- Euro.

Von den restlichen 45,- sind zwar keine großen Sprünge zu machen, aber sie sind trotzdem "übrig". Dolle finde ich das auch nicht wirklich. Aber als Grundversorgung durchaus ausreichend. Gut, ich gehe nicht zum Friseur und nicht ins Kino, finde dagegen Second-Hand-Läden und Leihbibliotheken toll und pflege insgesamt eine Lebensweise, die man nicht von jedem unbedingt erwarten kann... liegt es daran?

In einem muss ich mich verbessern: mit halb so viel komme ich zwar klar, muss mich aber doch SEHR einschränken. Mit 345,- hingegen fühle ich mich nicht eingeschränkt. War unklar ausgedrückt.

seven
 

samhain

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@seven

Strom und Gas? Das gehört doch zu den Mietnebenkosten, oder irre ich mich? Muss dann also nicht von den 345,- Euro bestritten werden.

das ist falsch!

strom und gas müssen selber bezahlt werden, nur die heizkosten werden übernommen.

Für Essen, Shampoo, Spülbürste, Klopapier und den erwähnten Kaffee gebe ich rund 20,- pro Woche aus, wenn ich nicht mehr Geld zur Verfügung habe. Sonst lass es 30 sein.

und ich dachte schon ich wäre sparsam...

Gut, ich gehe nicht zum Friseur und nicht ins Kino, finde dagegen Second-Hand-Läden und Leihbibliotheken toll und pflege insgesamt eine Lebensweise, die man nicht von jedem unbedingt erwarten kann... liegt es daran?

so ähnlich lebe ich allerdings auch. öffentliche verkehrsmittel nutze ich schon seit jahren nicht mehr, da zu teuer und irgendwie auch unangenehm.
ich fahre das ganze jahr über rad und hätte so also schon die monatskarte gespart.
schade finde ich es aber manchmal trotzdem, gerade was kino oder so angeht. aber ein gutes video aus der bücherei tuts auch.

dazu ist noch zu sagen, das gerade bei familien da einiges zusammen kommt. geld für kindergarten, schulbücher, schülermonatskarte...muss alles aus dem regelsatz finanziert werden.

...............................................................................................

heuchelnderweise beharken sich die politiker jetzt gegenseitig, was die richtigen arbeitslosenzahlen angeht, als hätten sie es nicht gewusst.
jetzt wird schon von 7 millionen geredet, andere sagen 10 millionen und der ruf nach noch mehr "reformen" (auf wessen kosten die wohl gehen?!) werden laut.

Streit über ´ehrliche´ Arbeitsmarktdaten entbrannt

was wohlweislich kaum thematisiert wird, wenn von sparen die rede ist, was sich dieser staat sein riesiges beamtenheer und den daran hängenden apparat kosten lässt.

ich habe das folgende aus dem "Elliott-Wellen-Forum" übernommen:

Verwaltungskosten BRD

[ Börse & Wirtschaft: Elliott-Wellen-Forum ]

Geschrieben von marsch am 30. Januar 2005 11:20:53:

Zwar hatten wir das so ähnlich schön des öfteren, aber die Zahlen sind meiner Meinung nach immer mal wieder zeigenswert. Ist schon "beeindruckend"!
-----------------------------------------

Personalausgaben (ab hier alle Angaben in Mrd. €;):

Personalausgaben Länder (inklusive Versorgung) 2003 = 124,2561


Personalausgaben Bund (inklusive Versorgung) 2003 = 27,22

Macht zusammen:

Personalkosten der Gebietskörperschaften insg. (Bund+Länder+Gemeinden)= 174,03

174 Mrd. € gesamtstaatliche Personalkosten, mit, allein durch die Versorgungsleistungen (siehe unten), steigender Tendenz!

Hier ist allerdings noch nicht Schluß.

Laufender Sachaufwand* der Gebietskörperschaften insg. 2003 = 68,83

*Laufender Sachaufwand = Sächliche Verwaltungsaufgaben, Militärische Beschaffungen, Sonstiger laufender Sachaufwand (Quelle für diese Auflistung: Monatsbericht des BMF, Dezember 2004)

Damit haben wir an reinen "Verwaltungskosten" in der Summe über alles 242,8 Mrd. € !!

Das nenn ich mal eine adäquates "Preis/Leistungsverhältnis". Unfassbar !! Irgendjemand wird da die kommenden Jahre mächtig Federn lassen müßen. Und ich bin mir ziemlich sicher, daß dies nicht dieser Kollege sein wird:



---------------------------
Quellen:
1Monatsbericht des BMF Februar 2004
2BMF-Bericht über den Abschluss des Bundeshaushalts 2003
3Bundesbank, Monatbericht 01.05.
--------------------------------------------------------------

Details zu den Versorgungsempfängern:

3 % mehr Versorgungsempfänger von Bund,

Ländern und Gemeinden im Januar 2001

Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, erhielten nach den vorläufigen Ergebnissen der Versorgungsempfängerstatistik im Januar 2001 knapp 800 000 ehemalige Beamte, Richter und Berufssoldaten der Gebietskörperschaften bzw. deren Hinterbliebene Altersbezüge in Form von Pensionen, Witwen-/ Witwer- oder Waisengeld. Das waren rund 25 000 Versorgungsempfänger (+ 3 %) mehr als Anfang 2000.

Die Zahl der Pensionäre (533 000) hat sich um 5 % erhöht, während die Zahl der Hinterbliebenen mit 263 000 nahezu unverändert blieb. Der Bund versorgte 156 000 (+ 2 %), die Länder 536 000 (+ 4 %) und die Kommunen unverändert 105 000 ehemalige Bedienstete (einschl. Hinterbliebene). Hierfür zahlten die öffentlichen Haushalte im Jahr 2000 rund 41 Mrd. DM. Im ersten Versorgungsbericht der Bundesregierung von 1996 waren im Bereich der Gebietskörperschaften 802 000 Versorgungsempfänger im Januar 2001 und Versorgungsausgaben in Höhe von rund 42 Mrd. DM im Jahr 2000 prognostiziert worden.

Im Jahr 2000 sind 43 000 Beamte, Richter bzw. Berufssoldaten der Gebietskörperschaften in den Ruhestand getreten (1999: 34 000). Im Landesdienst waren es 34 000 (+ 7 000 oder + 28 %), beim Bund und den Kommunen jeweils 4 500 (+ 900 oder + 24 %). Beim Bund hat die Soldatenversorgung stark zugenommen. Bei den neuen Versorgungsempfängern im Jahr 2000 erfolgte die Pensionierung in 20 000 Fällen auf Grund von Dienstunfähigkeit, das ist ein Plus von 26 % (4 000 Fällen) gegenüber 1999. Der Anteil durch Dienstunfähigkeit ausgeschiedener Pensionsempfänger blieb im Vergleich zum Vorjahr unverändert (47 %). 22 000 Versorgungsempfänger (+ 5 000 oder + 28 %) erreichten im Jahr 2000 die Altersgrenze. 1 000 Pensionierungen erfolgten aus sonstigen Gründen.

Außerdem wurden im Januar 2001 270 000 ehemalige Beamte (einschl. Hinterbliebene) der drei Postunternehmen, 243 000 der Bahn, 68 000 des Deutschen Reiches und 20 000 von Einrichtungen des mittelbaren öffentlichen Dienstes (z.B. Bundesanstalt für Arbeit, Deutsche Bundesbank, Sozialversicherungsträger) versorgt. Insgesamt erhielten damit Anfang 2001 1,4 Mill. Versorgungsempfänger ihre Altersbezüge aus öffentlichen Kassen.

Dafür mussten im Jahr 2000 knapp 62 Mrd. DM* aufgewendet werden.

http://www.innovations-report.de/html/
berichte/statistiken/bericht-3701.html

*62 Mrd. DM = 31,7 Mrd. €
Beamtenpensionierungen wegen Dienstunfähigkeit weiter rückläufig

Nach vorläufigen Ergebnissen der Versorgungsempfängerstatistik erhielten im Januar 2003 rund 834 000 ehemalige Beamte, Richter und Berufssoldaten der Gebietskörperschaften bzw. deren Hinterbliebene Altersbezüge in Form von Pensionen, Witwen-/ Witwer- oder Waisengeld. Das waren nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes 16 000 Versorgungsempfänger (+ 2%) mehr als Anfang 2002.

Die Zahl der Pensionäre (572 000) hat sich gegenüber Januar 2002 um 3% erhöht, die der Hinterbliebenen war mit 262 000 nahezu unverändert. Der Bund versorgte 158 000 (+ 1%), die Länder 569 000 (+ 3%) und die Gemeinden 106 000 (– 1%) ehemalige Bedienstete (einschl. Hinterbliebene). Für die Versorgungsbezüge stellten Bund, Länder und Kommunen in ihren Haushalten im Jahr 2002 rund 24 Mrd. Euro bereit (+ 3% gegenüber 2001).

Im Jahr 2002 sind knapp 35 000 Beamte, Richter bzw. Berufssoldaten in den Ruhestand getreten, rund 3 500 weniger als im Vorjahr. Von diesen Neupensionären kamen rund 27 000 aus dem Landesdienst und jeweils 4 000 aus dem Bundesdienst und dem kommunalen Bereich.

Die Pensionierungen wegen Dienstunfähigkeit sind auch im Jahr 2002 weiter zurückgegangen: Nach knapp 21 000 Fällen im Jahr 2000 und 15 000 im Vorjahr beendeten nur noch gut 10 000 Beamte (einschl. Richter und Berufssoldaten) ihren aktiven Dienst aufgrund von Dienstunfähigkeit. Innerhalb von zwei Jahren ist damit der Anteil der Dienstunfähigkeit an den Pensionierungen von 49% auf 30% zurückgegangen. Eine Altersgrenze erreichten knapp 23 000 Beamte (+ 1 000 gegenüber 2001). Hierbei gab es bei den Pensionierungen nach der Regelaltersgrenze mit 18% einen starken Anstieg. Dies dürfte im wesentlichen auf die Versorgungsabschläge bei vorzeitigem Ausscheiden, aber auch auf die wachsende Zahl von Beamten in Altersteilzeit zurückzuführen sein.

Zusätzlich zu den Versorgungsempfängern der Gebietskörperschaften wurden im Januar 2003 274 000 ehemalige Beamte (einschl. Hinterbliebene) der drei Postunternehmen, 234 000 der Bahn, 56 000 des Deutschen Reiches und 21 000 von Einrichtungen des mittelbaren öffentlichen Dienstes (z.B. Bundesanstalt für Arbeit, Deutsche Bundesbank, Sozialversicherungsträger) versorgt.

Insgesamt erhielten damit Anfang 2003 rund 1,4 Mill. Versorgungsempfänger ihre Altersbezüge aus öffentlichen Kassen.

Dafür mussten im Jahr 2002 knapp 34 Mrd. Euro aufgewendet werden.

http://www.destatis.de/presse/deutsch/pm2003/p2530061.htm

Die absoluten Zahlen sind schon recht beeindruckend, wie ich finde. Und in nur zwei Jahren eine Steigerung um 2,3 Mrd. Euro; (von 31,7 in 2001 auf 34 in 2003), ist auch nicht zu verachten.
Soll keiner sagen, daß wir in Deutschland kein Wachstum hinbekommen !

Re: 'Verwaltungskosten' BRD/ In dem Zusammenhang...

[ Börse & Wirtschaft: Elliott-Wellen-Forum ]

Geschrieben von marsch am 30. Januar 2005 16:12:34:



Als Antwort auf: 'Verwaltungskosten' BRD geschrieben von marsch am 30. Januar 2005 11:20:53:



...(weil's mir gerade so einfällt) sollte auch das hier nochmals angesprochen werden...


Bundesbesoldungsgesetz (BBesG)

§ 3 Anspruch auf Besoldung
.....
(5) Die Dienstbezüge nach § 1 Abs. 2 Nr. 1 bis 3 und 6 werden monatlich im voraus gezahlt.
.....
http://www.besoldungsrecht.de/besoldung/bbbesg.php?loadid=9


...und auch das passende Zitat von Dottore* darf nicht fehlen...


.....
Die Macht muss ihrerseits vor dem Kapital und vor der Vollstreckung von Kontrakten existieren, da Kapital sonst Nicht-Kapital wäre und Kontrakte nicht erst eingegangen würden also ebenfalls Nicht-Kontrakte wären. Daher steht ein solches System, das über Mittel zur Ermöglichung von rechtsfestem Kapital und zur Ermöglichung von Vollstreckung vor der Vollstreckung bereits verfügen und diese ergo vorfinanziert haben muss, vor einem unlösbaren Problem: Es müssten Leistungen, in welcher Form auch immer, an die Machthalter erfolgen (dort Einnahmen), die Leistungen der Nicht-Machthalter bedingen (dort Ausgaben) noch bevor diese selbst mit Hilfe von gesichertem Eigentum und vollstreckbaren Kontrakten wirtschaften können, da die Nicht- Machthalter selbst noch nicht über Möglichkeiten zur Erwirtschaftung mit anschließender Weitergabe bzw. Verausgabung von in Frage kommender Leistungen verfügen.

Um sich ein property-System sozusagen leisten zu können, muss sich die Macht, die sich qua Macht immer über Zwangsabgaben finanziert und auch nur so finanzieren kann (und sei sie mit noch so kleinen Zwangsabgaben etwa in ihrem „engsten Zirkel“ gestartet), Vorgriff auf diese Abgaben nehmen, also Abgaben diskontieren, d.h. an jene abtreten, welche die Vorfinanzierung ermöglichen. Dies ist in sog. „entwickelten“ (recte: „demokratischen“) Volkswirtschaften die Ursache des Phänomens der Staatsverschuldung, die schneller steigen muss und tatsächlich heute weltweit schneller steigt als das BIP, auf das die Staatsmacht (alle Staaten) letztlich als Besteuerungsbasis zugreifen kann (können). Das endet unweigerlich im Bankrott (Lüftl/Martin 1984), wie es in der Geschichte und in allen „Staatsformen“ auch durchgehend der Fall war.
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http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/312183.htm

...und da treibt man millionen an (unter) die existenzgrenze um angeblich 3 milliarden einzusparen...peanuts!
 
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