Privatisierung des Krieges

IMplo

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Nagut, wir halten fest, daß die Konzerne im Hinterzimmer regieren und wirklich dreckige Arbeit Privatarmeen übertragen - und was wollen wir dagegen tun? Es nur zu wissen ist noch keine Maßnahme.

Mit "Wahlverweigerung" und friedlichen Demos brauchen wir denen nicht kommen....

Und kann man das überhaupt ändern, solange Macht mit Geld Hand in Hand gehen?

Ich fürchte, daß man nichts dagegen unternehmen kann...

Die Globalisierung wird den Konzernen noch mehr Macht verleihen und die Regierungen noch ohnmächtiger machen - wir können bloß hoffen, daß es nicht allzuviele Opfer geben wird - aber auch das ist eher unwahrscheinlich, was denkt ihr?

Am Ende der Menschheit wird ein letzter, weiser Mensch einen symbolischen Grabstein aufstellen und einmeißeln:

"Diese Spezies mußte sterben, weil Sie niemals Rücksicht nahm, wenn es um die Befriedigung Ihrer Gier ging. Erst die Tiere und Pflanzen, dann die industriellen Rohstoffe und zum Schluß alle bisher verschonten, als es um das letzte Tröpfchen unbelastetes Trinkwasser ging. Ohne diese Spezies wäre davon immer genug dagewesen, bis zur Nova der Sonne im Jahre xxxxxxxxxxx nach Christus"

Greetz!
IMplo
 

DrJones

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Ein Schlauer Indianerhäuptling hat das schon vor ein paar Hundert Jahren
erkannt.

--> Erst wenn der letzte Baum gefällt und der letzte Fluss vergiftet ist,
werdet ihr feststellen, daß man Geld nicht essen kann.
 

ConspirIsee

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Der Hintergrundgeschichte nach haben sich Konzerne zu weltumspannenden Strukturen ausgebaut, die nur noch wenigen Gesetzen unterliegen. Die größten multinationalen Konzerne – sogenannte Megakons – besitzen eine Form der Exterritorialität, was ihnen erlaubt, unbehelligt von staatlichen Gesetzen auf ihrem eigenem Grund zu agieren. Polizeiliche Aufgaben werden ebenfalls von einzelnen Konzernen übernommen.
quelle: wikipedia, artikel Shadowrun.

Klar glaube ich nich daran das in paar Jahren mAgie und Drachen zurückkehrt, aber die Konzern entwicklung die dieses Spiel in der erstveröffentlichung 1989 postulierte passt schon gut, wobei warscheinlich auch andere Autoren (kann mir da gut gibson vorstellen) mit dieser entwicklung in ihren werken gespielt haben.

Für mich steht derzeit fest: will man sich gut versorgt wissen, ist schon heute der schritt in eine grosse Firma vonnöten. Das fängt bei der altersvorsogre die bestimmte Firmen zusätzlich anbietet an und hört bei eigens geschaffenen Kinderkrippen intern in den Firmen auf.
Schon in den 70er haben sich in köln die leute verbal um Wohnungen im Allianz-Wohnpark gehauen, simply das da nur Allianzmitarbeiter möglichkeit hatten dran zu kommen - und das waren für damalige verhältnisse ganz ganz tolle wohnanlagen.

Also jungens und Mädels, wir sollten unsere Schäfchen ins trockene bringen oder man muss sich etwas alternatives suchen mit dem man auch gut leben kann, die abhängigkeit von Konzerne wird immer grösser werden.
 

IMplo

Großmeister
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Tja, das mag eine Strategie sein, einfach solange mitzuschwimmen, bis das lezte Stück Macht bei den Konzernen angelangt ist. Jedenfalls ist es eine Möglichkeit.

Besser wäre es, die Demokratie zu retten. Nur wiè?

Greetz!
IMplo
 

antimarionette

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Die einzige Möglichkeit die Demokratie zu retten wäre eine Weltregierung. Nur eine solche Regierung kann den mulinationalen Konzernen noch etwas entgegensetzen. Dies wird leider aufgrund der einzelnen Länderinteressen niemals funktionieren (siehe EU).
Daher sehe ich schwarz für unsere Demokratie.
Dem Kapitalismus kann unsere Demokratie nicht die Stirn bieten. Leider!
 

ConspirIsee

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antimarionette schrieb:
Die einzige Möglichkeit die Demokratie zu retten wäre eine Weltregierung. Nur eine solche Regierung kann den mulinationalen Konzernen noch etwas entgegensetzen. Dies wird leider aufgrund der einzelnen Länderinteressen niemals funktionieren (siehe EU).
Daher sehe ich schwarz für unsere Demokratie.
Dem Kapitalismus kann unsere Demokratie nicht die Stirn bieten. Leider!

2schneidiges schwert, eine weltregierung würde MAcht so extrem zentralisiert bündeln das der Missbrauchsfaktor und die gefahr einer versteckten Diktatur durch einzelne Interessengruppenfür meine begriffe zu hoch wäre.
 

antimarionette

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Die Frage dabei ist doch, wieviel Macht eine Regierung tatsächlich hat. Nehmen wir als Beispiel unsere Bundesregierung. DIese kann, meiner Einschätzung nach, nur begrenzt Einfluß nehmen. Das hat man am Beispiel Nokia gesehen, das sieht man aktuell an BMW und Henkel. Unsere Politiker können in diesen Fällen nur Wutreden ablassen. Wenn unser Staat nur noch wenige Unternehmen in Eigentum hat, sind die möglich Einflußgrößen gering.
Bei einer Weltregierung wäre dies nicht anders. Allerdings wären Konzerne nicht mehr in der Lage einzelne Länderinteressen für Ihre Zwcke auszunutzen und einzelne Länder gegeneinander auszuspielen.

Die Angst vor einer Weltregierung und deren Macht sehe ich auch. Allerdings ist im Moment die Konsolidierung der einzelnen Firmen zu wenigen Multnationalen Konzernen das größere Problem. Hier bekommen wenige Firmen eine zu große Macht und hebeln damit die Demokratie am Ende aus.
 

agentP

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Die Frage dabei ist doch, wieviel Macht eine Regierung tatsächlich hat. Nehmen wir als Beispiel unsere Bundesregierung. DIese kann, meiner Einschätzung nach, nur begrenzt Einfluß nehmen.
Sie kann deshalb nur begrenzt Einfluß nehmen, weil sie an Gesetze und eine Verfassung gebunden ist und das ist auch gut so, denn alles andere wäre Willkürherrschaft. Wenn die Gesetze nix taugen, dann kann der Gesetzgeber sie ändern und dann kann die Regierung das nächste mal vielleicht mehr Einfluß nehmen. So funktioniert das nun mal in einem Rechtsstaat mit Gewaltenteilung und pipapo.
Bei einer Weltregierung wäre dies nicht anders. Allerdings wären Konzerne nicht mehr in der Lage einzelne Länderinteressen für Ihre Zwcke auszunutzen und einzelne Länder gegeneinander auszuspielen.
Och, die Konzerne hätten sicher gar nix dagegen, wenn sie nur noch bei einer Regierung Lobbyarbeit machen müssten. Kommt sicher billiger.
 

Winston_Smith

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DIese kann, meiner Einschätzung nach, nur begrenzt Einfluß nehmen.

Das ist auch gut so. Schauen wir uns die Staaten an, in denen die Politik versucht Einfluß auf die Wirtschaft zu nehmen, wird auch klar warum.

Wenn unser Staat nur noch wenige Unternehmen in Eigentum hat, sind die möglich Einflußgrößen gering.

Und auch das ist gut so. Staatliche Unternehmen sind ja nun nicht wirklich für effizienz und wirtschaftlichkeit bekannt. Meißt steckt dahinter ein aufgeblasener Wasserkopf, der Steuergelder verschwendet und am Markt vorbei handelt. (vereinfacht gesagt.)Wollen wir das?

ws
 

Giacomo_S

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Winston_Smith schrieb:
Und auch das ist gut so. Staatliche Unternehmen sind ja nun nicht wirklich für effizienz und wirtschaftlichkeit bekannt. Meißt steckt dahinter ein aufgeblasener Wasserkopf, der Steuergelder verschwendet und am Markt vorbei handelt. (vereinfacht gesagt.)Wollen wir das?

Es gibt aber Produkte, die nicht einfach nur Produkte darstellen, sondern Grundrechte sind, z.B. Wasser. Das gehört nicht in Unternehmenshände.

Und beim Strom sehen wir derzeit, wie der Sektor in vier Hände gelangt ist, von Konkurrenz keine wirkliche Rede sein kann, stattdessen aber klare Marktabsprachen vorherrschen. Billiger ist Energie dadurch nicht geworden.

Außerdem: Einmal geriet ich in der U-Bahn an private Wachschutzleute - da wurde ich von der Polizei besser behandelt als von diesen Wichtigtuern ohne demokratische Legitimation.
 

Ein_Liberaler

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Ja, oder Brot. Brot sollte man nicht den kommerziellen Interessen der Wirtschaft überlassen. Oder Wohnungen.
 

agentP

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Außerdem: Einmal geriet ich in der U-Bahn an private Wachschutzleute - da wurde ich von der Polizei besser behandelt als von diesen Wichtigtuern ohne demokratische Legitimation.
Mal dumm gefragt, aber was hat das denn bitte mit demokratischer Legitimation zu tun? Das Recht das es U-Bahn-Betreibern erlaubt private Wachschutzleute zu beschäftigen, dürfte vermutlich von den gleichen demokratischen Institutionen geschaffen worden sein, wie das Recht der Länder Polizeikräfte aufzustellen. Ich wüsste nicht warum das eine demokratischer sein sollte, als das andere.
 

agentP

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Computer! Computer sind heute unverzichtbar geworden. Da sollte es ein staatliches Monopol geben und natürlich das Internet, das sollte auch verstaatlicht werden, gerne auch samt Leitungen.
 

Ein_Liberaler

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Als ich eingestellt wurde, bekamen Zeitsoldaten schon keine Unterwäsche mehr, aber noch Schlafanzüge. Ungefähr nach einem Jahr wurden uns die abgenommen, und Neueingestellte bekamen keine mehr. Ein Unteroffizier war darüber derart sauer, daß er von da an im Trainingsanzug schlief. Sich selber einen Schlafanzug zu kaufen, sah er ums Verrecken nicht ein. Natürlich hatte er nur einen Trainingsanzug. Weil er den jeden Tag brauchte, konnte er ihn nicht in die Wäsche geben. Ihn am Wochenende zu waschen, war zuviel verlangt. Die Bundeswehr sollte ihm seine Brocken waschen, selber war er dazu nicht verpflichtet. Er hielt das ein oder zwei Jahre durch.

Damals prägten wir den Begriff... Naja, nehmen wir an, er hieß Müller. Wir prägten also den Begriff "Müllerig" für dreckig, speckig, peekig, unordentlich. Das ging so weit, daß wir den Unteroffizier am Ende nicht mehr Müller nannten, sondern "den Müllerigen".

Ich weiß nicht, ob das was mit dem Thema zu tun hat, aber ich wollte das immer schonmal erzählen.
 

Giacomo_S

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Ein_Liberaler schrieb:
Ja, oder Brot. Brot sollte man nicht den kommerziellen Interessen der Wirtschaft überlassen. Oder Wohnungen.

Deinen Zynismus kannst Du Dir ersparen.

Wasserrechte bestehen seit Anbeginn der Geschichte - mir leuchtet nicht ein, warum auf einmal in unseren Zeiten jemand daran verdienen sollte.
In Privatwohnungen darf Kaltwasser nicht einmal abgestellt werden wenn nicht bezahlt wurde, da es sich um ein Grundrecht handelt (so sagte das mir jedenfalls einmal ein Gasmann).

Im Grunde warte ich nur noch darauf, dass jemand das menschliche Erbgut patentiert, dann dürfen alle Menschen weltweit Lizenzgebühren für ihre blanke Existenz bezahlen.

Wie gut es funktioniert, absolut alles auf den Altar des Kapitalismus abzulegen, kann man in den USA am Beispiel der Krankenversicherungen erkennen. Ein großer Teil der Arbeitnehmer sind überhaupt nicht versichert, weil sie sich das schlicht nicht leisten können. Andere sind krankenversichert - und jonglieren mit ihren Verträgen herum, weil die alles mögliche ausschließen.
Die Sozialversicherungen wurden von den Arbeitnehmern hart erkämpft - warum sollen wir uns das von Wenigen wegnehmen lassen, damit deren Gewinnquoten von 25% auf 35% steigen ?
 

Ein_Liberaler

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Au Mann. Erlär das mal einem Mexikaner, der seine Tortillas nicht mehr bezahlen kann.
 

Giacomo_S

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Oder noch anders: Ein Mensch kann u.U. 2 Monate ohne Nahrung überleben, ohne Wasser aber keine 3 Tage.
 
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