Die Passion Christi

zerocoolcat

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Sanfte Grüsse!

Ich trau mich einfach mal, nen Thread über diesen Film zu eröffnen...
Hab ihn gestern aus Mangel an nem ordentlichen Sneak angeschaut...

Wer hat ihn sonst noch gesehen?
Hat Mel seinen Job gut gemacht?
Was haltet ihr davon?
Sollte man noch mehr "Bibel-Stories" verfilmen?
Haltet ihr den ganzen Rummel bei den Amis drüben für gerechtfertigt?

...genug der Fragen...nun zu den Antworten... :wink:

Hier noch der Link zu unserem Religionsforum, wo auch schon einiges darüber geschrieben wurde...:
http://www.ask1.org/postt8925.html
...hier drin aber eher cineastische Kommentare, bitte!

MfG
Zero
 

deLaval

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Also, hab mir den Streifen gestern angeschaut.

Auch wenn die Grausamkeit wie beabsichtigt sehr eindrucksvoll ist, blieb mir die rechte Begeisterung verwehrt.

Jesus erscheint ziemlich Charakterlos, (gut, er leidet halt die ganze Zeit).
Warum jetzt gerade er der Messias ist, wird m.E. nicht deutlich (wenn man natürlich davon ausgeht, ist das was anderes)

Pilatus wirkt recht überzeugend,

und Maria Magdalena sieht einfach gut aus...

Dafür, daß Jesus die Arme gestreckt hat, als sie ihn festgenagelt haben, hing er dann ganz schön weit nach unten.

Der Satan war cool dargestellt, hatte aber irgendwie keine wirkliche Bedeutung.

Ach ja, war Barabas nicht eigentlich ein Aufständischer bze Freiheitskämpfer und kein Mordender Irrer? (Nagut, das kann das gleiche sein,...)

Alles in allem ein netter Film (auch wenn Jesus am Ende nicht "Freiheit" gebrüllt hat :wink: ) würde ich weder weiter empfehlen, noch abraten.

adfag
 

Kaleidoskop

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Ehrlich gesagt, hat mir dieser Film deutlicher, als die Bibel (vielleicht liegt dass daran, dass ich ein visuell denkender Mensch, oder so ähnlich bin) gezeigt, wie sehr dieser Mensch für uns gelitten hat.
Seitdem ich diesen Film gesehen hab denke ich anders über Jesus Christus, bin ein richtiger Verehrer geworden !! Ein Film mag nicht das geeignete Medium sein, um Glauben voranzutreiben, aber was solls.

Die Darstellung der Gewalt find ich nicht so schlimm, als die Vorstellung, die im Kopf des Betrachters vorsichgeht. Welche Schmerzen dass sein müssen !!

Und das sich die Juden aufregen ist klar, dass machen sie doch immer, so eine Jammergesellschaft. Mama mia.
Eigentlich dürften in keinem Film mehr Juden vorkommen, weil sie sich immer über dies und jenes beschweren würden. Schlimm !!!

Ich finde das Leiden Christi wird in diesem Film einfach hervorragend dargestellt !!
 

Ripley

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Ich würde den Film wahnsinnig gern mit ner Freundin schauen, damit wir uns gegenseitig beistehen können...bei den Emotionen! Da kann ich dann eigentlich nur hoffen, daß weder ich noch irgendein anderer im Kino deswegen tod umkippt...hmm, ob da Beruhigungsmittel hilft? :roll:
 

asamandra

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Kaleidoskop schrieb:
Die Darstellung der Gewalt find ich nicht so schlimm, als die Vorstellung, die im Kopf des Betrachters vorsichgeht. Welche Schmerzen dass sein müssen !!

Ja, stimmt. Ich hab schon schlimmeres in Filmen gesehen, aber DAS war für mich nur Fiktion. Da ich davon ausgehe, dass dieser Mann wirklich gelebt hat (auch wenn ich nicht zur christlichen Gemeinde gehöre), ist mir das viel näher gegangen. Ich bin echt heilfroh, dass ich mal wieder zu faul zum Einkaufen war. Hätte ich vorher was gegessen (was eigentlich geplant war, aber da niemand einkaufen war, war auch nix im Haus...) ich glaub, ich hätte das nicht mehr bei mir behalten können... Ich mein, der war doch nur noch eine blutige Masse und trotzdem immer noch drauf und drauf... da ist mir beinahe richtig schlecht geworden!!
Ich fand den Film ehrlich beeindruckend und ungefähr nach einem drittel hab ich aufgehört die doofen Untertitel mitzulesen, aber ich hab den Film trotzdem verstanden. Nicht die Worte, sondern die Bilder... Ich kann ihn schon weiterempfehlen!
 

samhain

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@Kaleidoskop

Und das sich die Juden aufregen ist klar, dass machen sie doch immer, so eine Jammergesellschaft. Mama mia.
Eigentlich dürften in keinem Film mehr Juden vorkommen, weil sie sich immer über dies und jenes beschweren würden. Schlimm !!!

ich habe mir den film nicht angesehen und werde es wohl auch nicht tun.
nach allem, was ich darüber gelesen habe, könnte er aber dazu taugen, alte, ungute ressentiments aufleben zu lassen.

vielleicht mal folgenden brief lesen:

Passion und Antisemitismus

Uri Avnery 05.04.2004

Gedanken zum Film von Gibson: Ein Brief an Präsident Arafat

http://pagead2.googlesyndication.co....heise.de/tp/deutsch/special/ost/17123/1.html
 

NormaJean

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Also ich hab mir den Film vor zwei Wochen angesehen (entgegen meiner Ankündigung im anderen Thread :roll: ).

Ich war schwer beeindruckt - wirklich.

James Caviezel (wie spricht man den eigentlich aus) ist wohl so ziemlich der beste Jesus-Darsteller, den ich jemals gesehen habe - und ich habe viele gesehen, denn zur Oster- und Weihnachtszeit liefen bei uns diese Jesus-Filme früher raus und runter, "Der größte Mensch, der je lebte" usw. "Charakterlos" wie deLavidal geschrieben hat, fand ich ihn ganz und gar nicht. Er hat Jesus als Mensch dragestellt, mit Ängsten, voller Schmerzen etc. - die anderen Schauspieler haben ihn irgendwie immer so mit verklärtem Blick und total vergeistigt rübergebracht. Weltfremd irgendwie.
Dieser Jesus war anders - er war ein ganz gewöhnlicher Mann, einer von uns. Und ich glaube das macht auch viel aus, wenn man dann die Szene mit dem Auspeitschen und auch die Kreuzigungsszene sieht. Er ist einer von uns und ihm wird Unrecht getan, bzw. er wird gefoltert. Das erzeugt Wut und Furcht.

Doch Wut auf wen? Pilatus? Der wird als eine Marionette des röm. Kaisers dargestellt.
Die Römer, die ihn letzendlich hinrichten? Die meisten tun dort ihren "Job" und den auch ab und an recht widerwillig (mal von diesen sadistischen Folterkechten abgesehen - das fand ich schon ein wenig arg übertriebendargestellt, wie die sich haben gehen lassen und der Aufseher sagt nichts :? ). Sie scheinen teilweise sogar soetwas wie Mitleid zu empfinden (so wie dieser Römerhauptmann/Zenturio/oder-was-auch-immer Jesus' Mutter ansieht).
Bleiben ja nur noch die Juden. Wobei ich finde, dass man da stark differenzieren muß zwischen diesen Priestern und dem einfachen Volk. Das Volk ist aufgehetzt worden und weiß insofern wirklich nicht, was es tut. Die Priester hingegen fürchten um ihre Macht und wollen Jesus deshalb aus dem Weg räumen - gegen die richtet sich die meiste Wut.
Hat das in irgendeiner Weise mit dem jüdischen Vok heute zu tun? Aus meiner Sicht nein. Wenn sie sich also über den Film aufregen und die Art und Weise, wie die ganze Geschichte dargestellt wird, dann müßten sie sich auch über die Bibel aufregen, denn das ist ja sozusagen das "Drehbuch" gewesen. Jetzt zu schreien, Mel Gibson sei ein Antisemit, halte ich für unfair und absolut übertrieben.

Die Art und Weise, wie Mel Gibson den Film gedreht hat, fand ich auch klasse - mit den Rückblenden und Satan/Luzifer wie er immer durch die Menge schleicht. Er hat also einen ordentlichen Job gemacht, würde ich sagen.

Mehr Bibel-Filme im großen Stil sollte man aus meiner Sicht jetzt aber trotzdem nicht drehen - es gibt genug Fernseh-Zweiteiler über die Arche Noah, Abraham, König David und Jakob.
 

zerocoolcat

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Genauso sehe ich das auch...

Habt ihr gehört, dass Gibson die Rechte am Film nur an Fernsehsender verkaufen will, wenn Sie ihn ungekürzt und nicht synchronisiert senden?
Hut ab vor dem Mann!
 

NormaJean

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Also Synchronisation halte ich auch für ne ganz schlechte Idee. Der Film wirkt auch viel dadurch, dass er auf Hebräisch/Latein ist. Hätte ich nicht gedacht.
Zwischenzeitlich hätten sie sich meinetwegen sogar die Untertiel schenken können, denn die Schauspieler bringen auch so rüber, was sie "sagen" wollen...

Und dass jemand sein Werk, das er aus tiefer Überzeugung gedreht hat und welches ihn viel Schweiß und Ärger gekostet hat, nicht von Schneidescheren verstümmelt sehen will, ist ja auch verständlich.

Er sollte sich noch ne Klausel reinschreiben lassen, die Webeblöcke verbietet - denn dann wär auch alles hin 8)
 

Ehemaliger_User

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Ich kann die Begeisterung hier nicht ganz teilen. Denn einerseits erhebt der Film darauf Anspruch, historisch korrekt zu sein. In diesem Fall darf man sich aber nicht so eng an die Bibel halten (warum, wäre jetzt eine längere Geschichte). Desweiteren hat Gibson teilweise übertrieben, so habe ich mich bei diesem Streifen gefragt, wer denn nun der Heilige gewesen sein soll: Jesus oder Pilatus, denn letzterer wurde als herzensguter Übermensch, als die Gnade und Güte in Person dargestellt, während Jesus in Passion nicht über die Rolle eines Objektes hinauskommt. Jesus ist Spielball, mit Jesus wird nur gemacht, er selbst ist charakterlos und völlig unbedeutend. Darüber, dass stundenlange Auspeitschszenen mehr schaden als nützen, brauchen wir uns hier nicht zu unterhalten. In diesem Punkt hat Gibson es sich sehr einfach gemacht: Wozu kreativ, hintergründig und intelligent vorgehen, wenn man einen Vorschlaghammer hat?
Außerdem glaube ich nicht, dass die Atmosphäre darunter gelitten hätte, wenn man auf das Latein und Aramäisch verzichtet hätte - eine Atmosphäre baut man besser auf, wenn man den Zuschauer die Bilder sehen lässt, als wenn man ihn zum Lesen von Untertiteln zwingt. Und auch sonst: Wenn man statt dieser Sprachen Afrikaans und Kasachisch verwendet hätte, hätte kaum jemand von uns den Unterschied gemerkt. Also, was soll das?
Ganz verreißen will ich diesen Film nun doch nicht. Ja, er kann berühren, ja er ist deutlich. Aber wer informiert sein will, der nehme doch lieber noch einmal die Bibel und lese die entscheidenden Stellen nach. Wer dann noch die Situation der Evangelisten kennt und einigermaßen weiß, worauf er bei Bibeltexten achten soll, der hat mehr davon.
 

zerocoolcat

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Aber wer informiert sein will
...und da sind wir schon wieder bei einem wichtigen Punkt:
Zumindest ich gehe nicht ins Kino, um informiert zu werden...


als wenn man ihn zum Lesen von Untertiteln zwingt
...das macht Gibson nicht, sondern die Verleihfirma...

Wenn man statt dieser Sprachen Afrikaans und Kasachisch verwendet hätte, hätte kaum jemand von uns den Unterschied gemerkt.
...auf jeden Fall, denn bei den Lateinischen Passagen brauchte ich zum Beispiel keine Untertitel...trägt halt zur Authentizität bei...

Denn einerseits erhebt der Film darauf Anspruch, historisch korrekt zu sein.
...tut er das?

während Jesus in Passion nicht über die Rolle eines Objektes hinauskommt
...da stimme ich voll zu...

stundenlange Auspeitschszenen
...die sind gar nicht so lang, wie man meinen mag...wer von euch hat die ungeschnittene Folterszene in Braveheart gesehen? Da dachte man auch, die dauert ewig...
 

Ehemaliger_User

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Zumindest ich gehe nicht ins Kino, um informiert zu werden...
Glaube ich dir gern, aber bei einer solchen Thematik sollte man schon wissen, ob etwas nun dazugedichtet wurde oder nicht.

...das macht Gibson nicht, sondern die Verleihfirma...
Gut, aber ganz ohne Untertitel wäre der Film auch nicht viel verständlicher.

...auf jeden Fall, denn bei den Lateinischen Passagen brauchte ich zum Beispiel keine Untertitel...trägt halt zur Authentizität bei...
Es ist Einbildung, zu glauben, eine fremde Sprache sei authentischer. Mal davon ganz abgesehen, dass es schwer sein dürfte, ein Ereignis, das lockere 2000 Jahre zurückliegt, authentisch darzustellen. Und eben darin liegt der große Betrug dieses Filmes: Er sagt uns: "SO und nicht anders war es!"

Ja. Das wird noch deutlicher, wenn man Gibsons religiösen Hintergrund kennt. Er gehört einer radikalen katholischen Sekte an, die sich z.B. ausschließlich dadurch definiert, dass sie alles Evangelische grundsätzlich ablehnt. Das Verteilen von Hostien beim Gottesdienst wird als Wiederholung der Kreuzigung Christi angesehen (und nicht bloß symbolisch, sondern diese Leute sind davon Überzeugt, Jesus durch jede verteilte Hostie noch einmal wirklich zu kreuzigen, und damit der Menschheit Gutes zu tun). Menschen, die dieser Gruppierung angehören, glauben wortwörtlich an die Bibel.



PS: Nur der Vollständigkeit halber: Diese Sekte gibt dem Judentum die Alleinschuld an Christi Kreuzigung. Damit dürfte dann auch erklärt sein, warum Pilatus im Film so herzensgut dargestellt wird.
 

zerocoolcat

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bei einer solchen Thematik sollte man schon wissen, ob etwas nun dazugedichtet wurde oder nicht.
...eben...da muss man sich eben vorher oder nachher aus anderen Quellen informieren...man kann doch nie und nimmer etwas ausm Kino als gegeben hinnehmen...

aber ganz ohne Untertitel wäre der Film auch nicht viel verständlicher.
...aber ohne Untertitel würden die Untertitel im Bild nicht so stören... :wink:

Und eben darin liegt der große Betrug dieses Filmes: Er sagt uns: "SO und nicht anders war es!"
...ich glaube nicht, dass das Gibson oder sonstwer allen Ernstes behaupten will/würde/möchte, aber wenn, dann darf man das als halbwegs autonom denkender Mensch doch nie hinnehmen (siehe Punkt 1)...

Es ist Einbildung, zu glauben, eine fremde Sprache sei authentischer.
...es geht nicht darum, ob er nun in Latein und Aramäisch ist, oder Kasachisch und Afrikaans, es geht darum, dass man ihn nicht synchronisiert, schon gar nicht auf Deutsch...
...wie würde das gehen? dann reden alle die selbe Sprache? oder die Römer in Wiener Dialekt? ...mir gehts nur darum, den Film in der Sprache zu sehen, in der er gedreht wurde...

Gibsons religiösen Hintergrund
...hab ich auch schon gehört...immer noch besser als Travolta, Cruise und Co...aber Ernst: Pilatus wird doch gar nicht so gut dargestellt, und um etwas aus der Bibel zu verfilmen, muss man sich halt eine bestimmte Linie suchen und auf ihr bleiben, auch wenn alle andere vernachlässigt werden... von dem her sehe ich den Betrachtungswinkel, aus dem Gibson den Film gemacht hat, sehr passend...
 

Ehemaliger_User

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Darin, dass man sich auch anderweitig informieren sollte, sind wir uns also wohl einig. Aber hast du das wirklich getan? Hast du dir vor oder nach dem Film die Bibel zur Hand genommen und in den Evangelien geblättert? Wenn ja, dann habe ich nichts zu meckern. Dann stellt sich nur noch die Frage, wie viele Leute das tatsächlich genauso getan haben. Wenn nicht, dann widersprichst du deiner eigenen Überzeugung, die du uns hier mitgeteilt hast.

Für mich steht es außer Frage, dass Gibson glaubt, die Leidensgeschichte Jesu sei genau so und nicht anders abgelaufen. Er als fanatischer erzkatholischer Sektenanhänger würde mit diesem Thema sicherlich nicht "spielen", wie es etwa ein italienischer Regisseur vor einigen Jahrzehnten getan hat, als dieser das Neue Testament als Drehbuch nahm und Wort für Wort bis auf den allerletzten Buchstaben so verfilmte, wie es in der Bibel steht. Das Ergebnis war ein chaotischer, unschlüssiger und widersprüchlicher Film, der aber eben deswegen keinen Anspruch darauf erhob, historisch korrekt zu sein.

Das mit den Sprachen ist und bleibt wohl Geschmacksache. Natürlich ist eine Synchronisation immer mit einem gewissen Betrug verbunden, aber es wurden auch schon andere ernste Filme (Musterbeispiel: Schindlers Liste) synchronisiert, ohne dass sich jemand über die Atmosphäre beschwert hat.
 

zerocoolcat

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Wenn nicht, dann widersprichst du deiner eigenen Überzeugung, die du uns hier mitgeteilt hast.
...nicht ganz, denn ich sagte, um informiert zu werden, kann man sich nicht nur auf eine Quelle (schon gar nicht einen Kinofilm) verlassen...
Ich persönlich schaute mir aber nicht "Passion" an, um mehr über Jesus und sein Leiden zu erfahren...ich geh ins Kino, um unterhalten zu werden...
Informieren tu ich mich woanders, nicht in nem gemütlichen Sessel im Dunkeln mit Popcorn und Bier, und über dieses Thema sowieso nirgends...

Ich will ja nur ein bisschen daran erinnern, dass nicht unbedingt jeder einen Anspruch darauf erhebt, dass sein Film (historisch, logisch oder sonstirgendwie) korrekt ist... wobei Mel das hier vermutlich schon tut...
Man kann aber jeden (Hollywood-) Film als reine Unterhaltung geniessen und dazu möchte ich aufrufen...!

MfG
Zero
 

Ehemaliger_User

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Du siehst dir The Passion zur Unterhaltung an? 8O Boah, und ich dachte, ich sei zynisch. Was isst du denn so zum Frühstück - Kinder?
 

zerocoolcat

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Boah, und ich dachte, ich sei zynisch. Was isst du denn so zum Frühstück - Kinder?
...ja, aber nur die Augen und Zungen :twisted:

Im Ernst: Naja, ich schau mir Passion nicht nur zur Unterhaltung an, aber ich geh hinterher sicher nicht rum und sag:
"Mann, dieser Pilatus ist ja gar nicht so böse wie die anderen da (wer auch immer) gesagt haben...!"

Klar kann man manchen Fakt aus Filmen lernen (man kann Meteoriten mit ner Atombombe sprengen! 8) ), aber zu 99% lass ich mich nur davon unterhalten, entspannen und belustigen...
 

NormaJean

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EVO schrieb:
Hast du dir vor oder nach dem Film die Bibel zur Hand genommen und in den Evangelien geblättert?

Also ich kenne mich durchaus in der Bibel aus (nein, ich bin kein Christ, habe aber etliche Jahre Religionsunterricht hinter mir und mich auch intensiv mit dem christlichen Glauben auseinandergesetzt) und kann auch sagen, dass sich der Film schon recht genau an die "Vorlage" hält.

Kleinere Dinge wie nun z.B die sadistischen römischen Folterknechte liegen da durchaus im Interpretationspielraum - schließlich waren die Römer ja nicht gerade zimperlich (sie Gladiatorenkämpfe und Christenverfolgung). Aber ausgepeitscht wurde Jesus laut Bibel auch und zwar mit 39 Peitschenhieben, wenn ich mich da richtig entsinne.

Der mehr oder wenige hilflose Pilatus ist auch biblisch belegt (klingt komisch "biblisch belegt", will sagen: steht auch was von in der Bibel :roll: ) - der wollte ihn nicht töten, sondern höchstenfalls bestrafen (Peitschenhiebe) weil er den Freiden in seiner Stadt stört, aber das Volk bzw. die Priester ließen nicht locker.

Zum Thema "Jesus als Spielball": Das kannst du aber auch in der Bibel so nachlesen. Jesus hat im Garten Gezhemane (schreibt man wie?) lange gebetet und mit Gott gehadert ("Lass den Kelch an mir vorübergehen") und sich dann schließlich in sein Schicksal gefügt.
Was hast du denn erwartet? Dass er mit einem großen Laserschwert alle Bösen niedermäht? Der hat sich nicht gewehrt, er wußte doch, welcher Weg ihm bestimmt war!
Laut Bibel wurde Jesus gefangengenommen, vor Pilatus gezerrt, zu Herodes geschleppt, zurück zu Pilatus, ausgepeitscht, mit seinem Kreuz auf den Weg zu diesem Kreuzigungshügel geschickt und dort ans Kreuz geschlagen. Noch am Kreuz sagt er dann etwas von wegen "Mein Gott, warum hast du mich verlassen?" und erst dann übergibt er seinen Geist oder wie auch immer in Gottes Hand (Kenne das jetzt nur aus einer engl. Übersetzung "Into your hands I command my spirit"), der dt. Wortlaut ist mir nicht geläufig).
Konnte ich eigentlich alles in dem Film so wiederfinden - die Art und Weise der Darstellung ist Geschmackssache.

Gibson hat sogar die Frau von Pilatus mit reingebracht, die fehlt in vielen anderen Filmen. Ok, die ist auch nicht wirklich wichtig, aber sie gehört eben auch mit dazu.

Über die religiöse Überzeugung des Regiseurs zu debattieren und was er nun glaubt oder nicht glaubt halte ich für überflüssig. Ich habe jedenfalls nicht gehört, dass er sich hingestellt hat und gesagt hat: "Mein Film zeigt die ultimative Wahrheit, ich war dabei und das ist ein Dokumentarfilm." Geht bei einem Religions-Film ja auch gar nicht, weil die einen glauben an Gott und Jesus usw. und die anderen nicht.

Auch wer die "Schuld" am Tod von Jesus trägt ist Glaubenssache - letztenendes wird es wohl Gott sein, denn der hat diesen Weg vorgesehen und hat erlaubt, dass es so geschieht. (Ups, darf man sowas sagen? Steinigt mich nicht, ich hab nicht Jehova gesagt :roll: )

Ob die Sprachwahl nun zur Atmosphäre beiträgt oder einfach nur Einbildung ist, ist wohl so ziemlich dasselbe. Mach in nem Horrorfilm den Ton mit der unheimlichen Musik aus, dann ist er auch nimmer gruselig und somit die Atmsphäre dahin.
Ich fand es auf jeden Fall sehr interessant und eine gute Idee.

Zumindest trägt der Film dazu bei, dass die Menschen sich mit der Thematik auseinandersetzen - auch Menschen, die sich sonst wenig um Religion scheren. Und ich denke, dass ist auch etwas, das Mel Gibson damit erreichen wollte, dass die Leute sich Gedanken um Jesus und seinen Leidensweg machen...
 

zerocoolcat

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...gut gebrüllt, Löwe!
100%ige Zustimmung von meiner Seite! :D
 

Pat_Bateman

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habe mir auch die passion angeschaut und habe erst da gemerkt wie gleich gibson und monty python sind, ok es wurde nicht gefoltert aber dafür gesungen
also gut sind beide
8)
 
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