Ist der Zufall wirklich Zufall?

Purple

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Zufall?

Vor einem Jahr lernte ich einen Jungen über Internet kennen. Wir schrieben uns e-mails. Aus Neugirde surfte ich den Namen seiner Adresse an, es war seine Homepage, auf der auch ein (altes) Foto von ihm war. 3 Tage später ging ich in den Ausgang, und wer war neben mir am Tanzen? ER. Ich wusste, er konnte dort sein, aber dass er gerade neben mir stehen musste... Ich sprach ihn an, und 3 Wochen später waren wir ein Paar.

Ich denke auch, es sind die ganz kleinen Entscheidungen, die plötzlich zu einem "Zufall" führen. Man hat doch oft die (unbewusste) Absicht, etwas zu erleben, eine bestimmte Person zu treffen oder etwas bestimmtes zu finden. Dadurch erhöht man die Wahrscheinlichkeit, dass das gewünschte passiert.
Das erklärt natürlich noch nicht, weshalb man manchmal spürt, dass jemand Hilfe braucht oder am Sterben ist. Vielleicht sind wir durch irgendetwas viel stärker miteinander verbunden, als wir es noch ahnen. Aber ich denke, irgendwann wird man diese Fragen klären können. Vielleicht stellt es sich heraus, dass es das Schicksal wirklich gibt? Ich bin davon nicht überzeugt.
 

Raucher

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@streicher schrieb,Zitat:

Vielleicht bin ich ein wenig trocken, aber ich sehe im Beispiel von Raucher im Eingangspost kein Beispiel für Zufall, höchstens ein Ergebnis von Logik. Vielleicht wird Zufall (zuerst) als unerklärlich empfunden, aber steckt hinter dem Erlebnis nicht doch wieder eine Kaskade von Ereignissen und Abläufen, die euch beide zueinander geführt haben? Interessant ist doch zum Beispiel, dass ihr euch nicht in Kabul wiedergetroffen habt, sondern ausgerechnet auf JFK.
--------------------------------------
Und was,wenns Kabul gewesen wäre?
Wo ist der Zusammenhang?
Ich würde es ja verstehen,wenns FRA gewesen wäre!
.....Logik :?: :?: :?:
Mathematik ist Logisch,aber nicht das Leben.
_____________________________________________________________

@Laurin schrieb,Zitat:

nein...leute die die seltsamsten dinge erlebt haben, pflichten dir nicht bei.
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Schön das du auch für alle anderen Sprichst,Spart Platz 8O

Tja das mit dem 60.000 mann Konzert mag auch nicht so ein Großer Zufall
gewesen sein,wenn ich annehmen muss das das ganze in deinem Heimatland stattgefunden hat,und nicht irgendwo am Ende des Globuses.
Da sie eine Brieffreundin von dir wahr,könntet ihr die gleichen Intressen geteilt haben,was das Konzert angeht.
Und das mit Lottogewinn,Klar man wenn öfter spielt Erhöhen sich die Erfolgschancen.
Was ich eigentlich damit sagen will,das die Wahrscheinlichkeit für mich eine große Rolle spielt.
Die Geschichte mit meine Schulfreundin,wäre hier erst garnicht Gelandet wenn sich das ganze hier in irgendeinem Deutschen Airport ereignet hätte
und sie nicht in Australien leben würde.Diese beiden Faktoren waren ja für mich ausschlaggebend.
_____________________________________________________________

Vernunft und Phantasie ist Religion-
Vernunft und Verstand ist Wissenschaft.

Novalis
(1772-1801)
 

Kloeti

Meister
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Als ich heute Wahlkampf gemacht habe (B90) war ein echt geiles Mädel beim SPD Stand, der direkt neben uns war.... war das nun Zufall, oder wollte Gott das so? ;)
 

derAudioPhile

Neuling
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Zufall-Schiclsal-usw...

Sorry aber ich war einfach zu Faul die Threads zu lesen aber um nochmal zur Urfrage dieses Beitrags zurück zu kommen :

"Ist der Zufall mit dem Schicksal verbunden,oder sind beides völlig Verschieden?
Was glaubt ihr was dahinter steckt?Kann man das überhaupt Erklären? "

Ich seh das so:
Der Zufall hängt schon insofern mit dem Schicksal zusammen das die Vorraussetzung für den Zufall das Schicksal ist welcher wiederum in einem aneinandergereihten Taten-, Gefühls- und Gedankenkomplex zweier Menschen, und in ihren geschichten, gründet! Aight?

Einen Interresanten Beitrag hab ich noch gelesen:

"Existiert Zufall? Schicksal? Wunsch, Wille, Tat! Zufall oder Absicht?"
_________________
"Zeit - das sind drei Augen und acht Ellenbogen."-- (Dogen Zenji) "

dimbo

Aber eher die Signatur fand ich zuerst Interesant, das Gedicht:

"Zeit - das sind drei Augen und acht Ellenbogen."
Dogen Zenji

Ich finde dieses Gedicht bringt die Ganze Zufall-Schicksal- Bestimmungs Sache auf den Punkt bringt!
die Welt ist klein und wir haben Zeit!!

Zum Thread von Dimbo:

"Existiert Zufall? Schicksal? Wunsch, Wille, Tat! Zufall oder Absicht?


Kann ich nur sagen: Natürlich Existiert der Wunsch! der Wille! die Absicht und die Tat!

1. Ein Mensch ohne !Wünsche! hat keinen Antrieb zum !Wille!, Im fehlt die !Absicht! zur !Tat!

2. !Beabsichtigen! wir nicht manchmal !Taten! die wir nicht !wollen! aber doch !erwünschen!?

Hast du das nie erlebt?

3.!Wollen! wir nicht manchmal durch !Taten! !Absichten! und !Wünsche! von anderen beeinflussen?

Bis dann
Jo
 

TinaSchuster

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1. Geschichte:
vor ca 2-3 Jahren war ich mal im Penny Markt und sah eine Oma wie Sie aus dem Supermarkt kam.. Sie war glaubich eine Freundin meiner Oma, die bereits mehr als 12 Jahre tot ist. Kannte sie vom Sehen her noch von früher... als ich dann aus dem Markt kam flog genau vor mir ca 100meter der Oma auf einem klapprigen Fahrrad die Tasche runter. Ich half ihr die Sachen wieder auf das Fahrrad zu packen und bot ihr an Sie nachhause zu begleiten. Sie hat mich gefragt ob ich Jesus lieb habe und ist nach paar Sekunden alleine weitergefahren.

Paar Wochen später hatte ich ein Praktikum in einer 15-20km entfernten Stadt. Im selben Bus 1 Sitzplatz hintermir saß wieder die Oma und schenkte mir ein Buch über Gott :) seitdem hab ich sie nicht mehr gesehen. :?

2. Geschichte:
Vor ca 3-4 Jahren starb eine andere (meine) Oma.
1 Woche vor ihrem Tot stand ihre Uhr in der Küche ca bei 10 Uhr stehen. 7 Tage später starb Sie morgens. Uhrzeit weiß ich nicht, aber kann mir vorstellen das es um 10 Uhr war. Die Uhr lies sich damals nicht reparieren. Meine Oma ist auch einfach so eingeschlafen und stand nicht mehr auf. Der Notarzt konnte sie auch nicht mehr "reparieren" . :?

Ich selbst glaube das unser/mein Leben schon geschrieben ist und sich nur noch wie in einem Film abspielt, das alles genau vorgeschrieben ist, was passiert. Manche Zufälle (wie die stehende Uhr) sind dann irgendwelche Zeichen des Schicksals.
 

Bushist

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War hier schon mal einer in der Wüste und hat dort jemanden wiedergetroffen? Das wäre echter Zufall. Paris, JFK ect. sind doch Sammelpunkte. Das man sich dort trifft ist gar nicht so unwahrscheinlich. Nur Datum und Uhrzeit mussen stimmen.
Sind aber trotzdem nette Storys.
Ich habe meine Ex mal im Zug wiedergetroffen, und als sie mir erzählt das sie jeden Freitag die Strecke fährt fand ich das gar nicht mehr so seltsam....
 

antimagnet

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ich will euch mal was sagen:

treffen sich zwei bei der geburt getrennte zwillinge nach vierzig jahren in der wüste. und hier im forum kennt jemand jemanden persönlich, der einen freund der zwillinge kennt.

zufall?

nein. das ist sogar wahrscheinlich.

dass einem menschen so etwas passiert ist, ist nicht wahrscheinlich. wie groß? dass das irgendeinem menschen ein mal in einem jahr passiert? eins zu einer milliarde?


dann passiert dieses ereignis genau sechsmal im jahr. sechsmal im jahr treffen sich bei der geburt getrennte zwillinge in der wüste - oder halt irgend ne andere extrem unwahrscheinliche sache.

wie kommts nun zu der verbindung mit einem wv-user?

ein mensch kennt so an die tausend leute, zählt man auch mal die etwas weiter bekannten mal mit. also kennen die zwillinge schon mal 2.000 leute. die kennen dann 2.000 mal 1.000, also 2.000.000 leute. das sind also diejenigen, die einen freund eines zwillings kennen. mal 1.000: 2 mrd leute, die jemanden kennen. das sind diejenigen, die jemanden kennen, der einen freund kennt.

auf gut deutsch:

also, meine freundin, das ist echt unglaublich, zieht auch das rein, die hat in amerika einen chinesen getroffen, dessen onkel hat mal einen in der wüste getroffen und das war sein zwillingsbruder.

he, das ist nicht so weit hergeholt, wie sich das vielleicht anhören mag.

und wenn 2 mrd menschen solch eine geschichte parat haben, dann ist das jeder dritte weltweit! und das auch noch sechs mal im jahr!

und wenn jetzt einer sagt, aber die 2 mrd, das müssen doch nicht verschiedene menschen sein, die können sich ja überschneiden - halbiert halt die zahl. 1 mrd ist immer noch jeder sechste. d.h. jeder sechste wv-user hat ein mal im jahr solch eine story parat. halt - nein, nicht jeder sechste. denn das würde ja voraussetzen, dass wv sich aus einem ganz normalen querschnitt der bevölkerung zusammen setzen würde. hier sammeln sich aber gerade die parawissenschaftler, die geheimniskrämer, die komische-begebenheiten-beobachter, die krasse-dinge-erleber...














übrigens:
wie viele menschen braucht man, damit die wahrscheinlichkeit, dass zwei von ihnen am gleichen tag geburtstag haben, größer als 50% ist? also so, dass ein spieler wetten würde: ich wette mit ihnen, dass hier im flugzeug zwei personen mit demselben geburtsdatum sitzen! wie viele passagiere müssen drinsitzen, damit der spieler diese wette anbietet? waddayathink?
 

DOC23

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Ich glaube weder an zufälle noch an das schicksal den mit jeder handlung jeder bewegung sogar jeder gedanke beinflusst mein leben natürlich kommt es da zwischen verschieden menschen zu überschneidungen aber ich hab es immer in der hand nur viele leute leben so unbewusst vor sich hin und schieben alles schlechte aufs schicksal das sind nur ausreden.

Weiss den namen nicht aber einer hat gesagt sein leben ist wie ein film der sich immer wieder wiederholt das hab ich eine zeit lang auch geglaubt bis ich auf die hirnrissige idee kam während dem autofahren den lenker los zulassen (natürlich in der nacht wo kein mensch auf der strasse war) und wenn das wirklich der fall wäre würd ich mich ja nicht einbauen denkste voll gegen nen baum gekracht bin aber ned schnell gefahren nur leicht rippenprellungen davon getragen. jetzt kann man wieder sagen vielleicht war es ja so vorbestimmt ich machs nimma.

meine meinung ist ich bin alleine für alles verantwortlich was i8ch tue und machen und wie ich handel
 

dimbo

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Believe it or leave it...

Geschichte 1.:

Ich hatte mir vor ca. drei Jahren angewöhnt, mit dem schnurlosen Telefon rumzuspielen. Aus Langeweile und um den Drang, "Herumzufummeln" zu befriedigen habe ich immer folgenden Ablauf wiederholt:
Telefon nehmen, mit einer Hand 110 wählen, abheben und sofort wieder auflegen. Eines schönen Tages (ich höre gerade "The Crystal Ship" von den Doors) stehe ich in meiner alten Wohnung vor dem Fenster, gucke raus und spiele wie immer mit dem Telefon. Auf der vierpurigen Strasse vor meinem Haus sieht alles aus wie immer.

Da sehe ich plötzlich einen Motorradfahrer, denke mir noch - der sieht irgendwie komisch aus. Ganz in Gedanken spiele ich wieder mit dem Telefon, aber ich merke, während ich den an einer Strassenecke wartenden Motorradfahrer angucke, dass ich zwar 110 gewählt und abgehoben, aber nicht sofort wieder aufgelegt habe.

Jetzt geht alles ziemlich schnell: Ich gucke zum Telefon, erstaunt darüber, dass es tutet, und ich nicht sofort wieder aufgelegt habe. Dann sehe ich den Motorradfahrer losbrettern. Ein Auto kommt von der Seite und überfährt den Motorradfahrer. Zeitgleich höre ich: "110, Notruf. Guten Tag!" Der Mann hatte noch nicht einmal den Asphalt berührt, da hatte ich den Krankenwagen schon zu seinen Koordinaten geordert. Zufall? Ja und Nein, je nachdem, was man darunter versteht.


Geschichte 2:

Ich sehe fern, irgendso eine Nachtsendung mit einem ungeheuer witzigen Alleinunterhalter, der einen durch die Nacht bringt und alte Filme zeigt. Anyways, der Mopderator-Typ hatte sich vorgenommen, einen Kameramann aus dem Team zu wecken, der an dem Tag frei hatte und zu Hause war. Er wollte soz. nen Kollegen im Fernsehen nen Telefonstreich spielen. Leider hat der Mod den Fehler gemacht, die Nummer, die er sich vorher extra mit schwarzem Edding aufgeschrieben hat, nicht zu verdecken.
Ich mir also gleich gedacht - dem Scherzkeks machst du einen Strich durc h die Rechnung, und die gleiche Nummer, die er wählen wollte, gewählt. Der Kameramann war dran, und ich habe erstmal gekichert, weil ich ja wusste, dass jetzt der Moderator nicht anrufen kann. Dementsprechend hatte er auch (das konnte ich ja per Ferenseher verfolgen) keine Möglichkeit, den Kameramann zu erreichen, da die Leitung besetzt war. Um dem armen Kerl seinen Gag nicht völlig zu versauen, habe ich dann aufgelegt und die Leitung wieder frei gemacht. Prompt konnte der Mod auch seinen Ulk-Anruf machen, und alle waren glücklich. Erstmal.
Denn dann habe ich mich dazu entschlossen, den Kameramann nochmal anzurufen, und ihn darüber aufzuklären, dass ich ihn nur angerufen habe, um den Ulk-Anruf zu sabbotieren, weil der Mod so dämlich war, seine Telefonnummer öffentlich zu machen. Ich ihm das alles erzählt, da meint er nur ganz trocken: "Das ist ja ein seltsamer Zufall. Eigentlich war die Leitung nämlich die ganze Zeit frei, da das mit dem Telefon-Ulk abgesprochen, und die Sendung cho vr ei paar Tag aufgezeichnet worden ist. Wieso da überhaupt besetzt sein konnte, versteht eh niemand, das müssen technische Probleme oder sowas gewesen sein - mit dir hat es jedenfalls nichts zu tun."
 

sillyLilly

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:lol:

Dimbo ... komische Angewohnheiten hast du 8O

und komische Sachen machst du auch *g*

:wink:

@all
Ich finde den Satz "Ich glaube nicht an Zufall" so merkwürdig :roll:
Jeder kennt und erlebt doch Zufälle, also ist das doch keine Frage des Glaubens. Sie passieren doch einfach, ob man an sie glaubt oder nicht ;)


"Ich glaube nicht an Zufall" .... hört sich sonst fast wie eine Verdrängung an ... wie ein Mantra mit dem man sich sagt .... "Es kann nicht sein, was nicht sein soll" 8O

Naja. ... irgendwie macht immer irgendwas klick in meinem Kopf wenn ich den Satz "ich glaube nicht an Zufall" lese .... und ich verstehe gar nicht, an was die Person denn nun glaubt oder nicht glaubt oder glauben will .......
und dann fällt es mir irgendwie schwer den Rest, den die Person geschrieben hat zu verstehen. :oops:
Weiß nicht ob das jemand nachvollziehen kann.

Namaste
Lilly
 

dimbo

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Ja, aber mir geht es genau andersherum.

Ich verstehe nicht, wie jemand an Zufall glauben kann. Zufall ist weder logisch, noch beweisbar, deswegen kann ich mir schlichtweg nicht vorstellen, dass es Zufall gibt.

Ist scheinbar hauptsächlich eine Frage dessen, was man unter Zufall versteht.

Zufall nach alltäglicher Definition heisst:
Etwas ist passiert - ich habe es nicht geplant --> Zufall

Zufall nach wissenschaftlicher Definition:
Etwas ist passiert - es gibt keinen Grund hierfür --> Zufall

Ich glaube wissenschaftlich betrachtet, absolut nicht an Zufall, da es immer einen Grund für etwas gibt. Selbst dann, wenn wir diesen Grund nicht kennen. Im Alltag finde ich das Wort Zufall aber okay, da es die einfachste Art ist, auszudrücken, dass etwas ungeplant geschehen ist.

Ansonsten Lilly - nenn mir doch Mal ein wirklich nachweisbares Beispiel für Zufall gemäß der wissenschaftlichen Definition.

Für die, die eine Checkliste haben: Ich sehe mich in Bezug auf Zufall als konstruktivistischen Reiter des synchronistischen Determinismus. :wink:

Der Mensch hat ein begrenztes Wahrnehmungsbewusstsein. Weiterhin ist der Mensch ein Tier, welches in den Dimensionen Zeit und Raum lebt. Diese Dimensionen funktionieren nach dem Prinzip von Ursache und Wirkung, weswegen es für alles immer Gründe gibt. In wieweit man diese Gründe zurück verfolgen darf, hängt wiederum von von der Fähigkeit des Menschen ab, vorhandene Verbindungen zu erkennen. Zufall ist demzufolge ein Konzept, was durch den Determinismus (die Vorherbestimmtheit aller Abläufe) von Zeit und Raum ins Irrationale verbannt worden ist.

Lilly, erklär mir doch bitte mal, an was für einen Zufall du glaubst.

Wie sagt Huxley so schön:
"Was du bist hängt von drei Faktoren ab: Was du geerbt hast, was deine Umgebung aus dir machte und was du in freier Wahl aus deiner Umgebung und deinem Erbe gemacht hast."

SillyLilly schrieb:
ch finde den Satz "Ich glaube nicht an Zufall" so merkwürdig
Jeder kennt und erlebt doch Zufälle, also ist das doch keine Frage des Glaubens. Sie passieren doch einfach, ob man an sie glaubt oder nicht


"Ich glaube nicht an Zufall" .... hört sich sonst fast wie eine Verdrängung an ... wie ein Mantra mit dem man sich sagt .... "Es kann nicht sein, was nicht sein soll"

Sehe ich genau andersherum. Was ist denn leichter zu beweisen, dass XY der Grund für Z war, oder dass Z aus "Zufall" entstanden ist und es weder X, noch Y wirklich gibt?!?

Auf mich wirkt dieses "Zufall -Geschreie" wie einb Mantra. Etwas ist passiert, man weiß nicht warum und ist zu faul sich über die Gründe Gedanken zu machen - Zufall. Gott und Religion sind zu stressig, nennen wir es einfach Urknall, und der ist aus "Zufall" entstanden, dann sind wir die Frage los, wo alles wirklich herkommt. Sau bequem, der Zufall, oder?

Ausserdem, was soll man denn verdrängen? Auf mich wirkt das alles genau umgekehrt, imho gehen die Zufalls-Gläubigen der Frage aus dem Weg...

Zufall ist imho die neue Götze derjenigen, die nicht nachdenken wollen.
 

JIMCaRrEy

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Das, wobei unsere Berechnungen versagen, nennen wir Zufall.
A. Einstein

Wenn ich in England bin und gehe aus dem Haus und genau in diesem Moment fährt ein Auto vorbei....ist das Zufall?

Wenn ich in England bin und gehe aus dem Haus und genau in diesem Moment fährt ein Auto vorbei, wo ein Freund von mir drin sitzt, den ich seit 10 Jahren nicht mehr gesehen habe....ist das Zufall?

Welches von beidem ist nun "Zufall" und wenn ja WARUM?
 

sillyLilly

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sorry ... ich habe mich vielleicht falsch ausgedrückt.
Mit meinem letzten Posting wollte ich nicht sagen ... das hinter jedem zufall ein Sinn steckt.

Sondern das Zufall einfach nur bedeutet ...
"Da ist etwas passiert, das kann ich mir nicht erklären" > das nennt man allgemein Zufall und hat an diesem Punkt noch nicht viel mit "Glauben oder Nichtglauben" zu tun

Der Satz "Ich glaube nicht an Zufall" ist für mich deswegen so komisch, weil es an dem "Geschehnis" doch gar nichts zu glauben gibt. Es ist etwas passiert das mir unerklärlich scheint.
Deswegen sehe ich den Zufall an sich ....bis zu diesem Punkt ..... nicht als eine Glaubensfrage (mal davon abgesehen, daß ich vielleicht an der Glaubhaftigkeit einer Erzählung meines Gegenübers zweifeln könnte )

Danach
Ab hier kommt erst der Glaube ins Spiel ... wenn ich mir Gedanken, über einen tieferen Sinn oder Zusammenhang der Geschehnisse mache.

>Glaube ich, daß es eine Erklärung für den Zufall gibt?
>Glaube ich, daß es einen Sinn dahinter gibt?
>Glaube ich, an einen größeren Zusammenhang den Dinge haben, der sich vielleicht in Zufällen äußert?


Diese Fragen und noch mehr stellen sich mir .....

Die Aussage "ich glaube nicht an Zufall" wirkt auf mich so als würde sich etwas sperren die weiteren Fragen zu stellen.
... so als würde man am liebsten die Geschehnisse die einem manchmal unerklärlich erscheinen auch als unglaubwürdig abtun.
Es scheint mir manchmal fast so als würde hinter der Aussage "Ich glaube nicht an Zufall" etwas anderes stehen, was damit gesagt wird:
"ich glaube nicht das mir das passiert ist ... oder es wäre mir lieber wenn es mir nicht passiert wäre und ich es in den Bereich des Glaubens schieben könnte, weil ich es beängstigend finde mir die Fragen zu stellen, die das aufwerfen könnte"
oder auch
"ich glaube das alles einen Zusammenhang hat ... und das es für alles eine Erklärung gibt"

Es können so unterschiedliche Aussagen in diesem Satz stehen, aber irgendwie wird es in einen völlig missverständlichen Satz gedrückt. Den ich so oft höre... und irgendwie ist das eine Aussage die bei mir fast eine Denkblockade auslöst :oops:

Ich hoffe ich konnte jetzt verständlicher machen, was ich mit meinem letzten posting meinte.

Namaste
Lilly

P.S. ich komm mir ja fast ein bischen krümelkackerig vor, daß ich so auf dem Satz "ich glaube nicht an Zufall" rumreite*g*


Edit: wobei noch dazu kommt. Wenn einem etwas zufällt .... dann ist damit ja gar nicht gesagt, ob jemand geworfen hat ;)
Auch ein Apfel fällt vom Baum und folgt damit einem Gesetz der Natur ... wahrscheinlich ohne es zu wissen ... fällt er eventuell jemandem in den Schoß, der ohne zu wissen, warum der Apfel fiel, seinen Hunger daran stillen kann .... :D

Losgelassen ...fallengelassen ... zugefallen
*ploing* da fällt mir die Wortgleichheit: "jemandem zu Gefallen sein" auf 8O
 

dimbo

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Lilly, es tut mir leid so direkt werden zu müßen, aber in diesem Falle benutzt du das Wort Zufall schlichtweg FALSCH!

Deswegen verstehst du dann die Leute, die das Wort richtig benutzen, nicht, wenn sie sagen, dass sie nicht an Zufall glauben. Leider scheinst du nicht zu verstehen, dass es schlichtweg falsch ist, Zufall so alltäglich zu definieren wie du.

Wenn jemand sagt, er "glaube nicht an Zufall", dann meint er die allgemein gültige Definition von Zufall, und nicht deine alltägliche Silly-Lilly-findet-aber-das-Zufall-ist-wenn-man-nicht-weiß-wieso-Definition, okay?

Zufall ist definiert als Wirkung ohne Ursache, etwas entsteht (buchstäblich Genesis-artig) aus dem Nichts.

Wenn jemand also sagt, er/sie glaube nicht an den Zufall, dann bedeutet das nur: Ich glaube nicht daran, dass etwas aus dem Nichts entstanden ist.

Deine komische Auslegung des Wortes Zufall ist mit großer Wahrscheinlichkeit überhaupt nicht gemeint. Der- oder diejenige redet in diesem Moment deswegen an dir vorbei, weil du das Wort Zufall unwissenschaftlich benutzt.

Nochmal, der Deutlichkeit halber:

Lilly`s Verständnis von Zufall:

Etwas komisches passiert -> es ist kein Grund erkennbar -> Zufall

Die allgemein gültige, wissenschaftliche Definition von Zufall:

Etwas komisches passiert -> es gibt keinen Grund -> Zufall


Das ist ein riesengroßer Unterschied, den du, Lilly, nicht zu begreifen scheinst. Das was du beschreibst, ist die menschliche Unfähigkeit, den Grund für etwas zu erkennen. Was die Wissenschaftler mit Zufall meinen, ist, dass es überhaupt gar keinen Grund gibt.

Und ich kann mir nicht erklären, wie etwas aus dem Nichts entstehen kann. Deswegen glaube ich nicht an Zufall. Ich hoffe, du hast jetzt den Unterschied begriffen.

Im Alltag ist es bequem, das Wort "Zufall" als Platzhalter alles, was ungeplant geschehen ist, zu benutzen. Wenn man diese Bequemlichkeit aber mit in eine mehr oder weniger wissenschaftliche Debatte wie diese hier hinüber bringt, macht man zwangsläufig Fehler.

Es ist wichtig zwischen dem alltäglichen Umgang mit dem Wort "Zufall" als Platzhalter für Unvorhergesehenes und dem wissenschaftlichen Terminus "Zufall" zu unterscheiden, denn an dieser Stelle ist für die alltäglich-bequem-falsche Definition imho schlichtweg kein Platz, da sie Fehler nicht nur provoziert, sondern bereits impliziert.
 

antimagnet

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Thermisches Rauschen ist eine der wenigen Quellen natürlicher Ereignisse, die wirklich zufällig und unberechenbar sind (weitere sind z. B. radioaktiver Zerfall, Fluoreszenz oder Elektronenspin).

http://www.ibbergmann.org/1633700.htm


das sind die dinge, von der die wissenschaft ausgeht, es handele sich um echte zufallsprozesse.

selbst der münzwurf ist kein zufall, er wird von mathematikern und statistikern gern als idealisierter zufall dargestellt, aber in wirklichkeit hängt das von der drehgeschwindigkeit, dem wetter, der fallhöhe und wahrscheinlich dem erdmagnetfeld und sonnenwinden ab. ein dermaßen komplexes zusammenspiel von faktoren ist halt kaum überblickbar, und deswegen haben wir auch keine gültige formel für den münzwurf, und kommen so auf zufall als grund.

das ist der wissenschaftliche, der mathematische zufall.

die alltägliche variante beschäftigt sich eigentlich weniger mit den kausalen oder transaktionalen ursachen (zum transaktionalen wirkungsbegriff siehe hier; achtung, pdf-dokument), sondern damit, dass etwas ungeplant passiert ist.

wenn dinge ungeplant passieren, die uns dann auch noch höchst unwahrscheinlich vorkommen, wie so etwas passieren kann, attribuieren viele auf zufall, andere auf schicksal.

da geht es gar nicht um ursachen, sondern um teleologische folgen. warum ist das passiert? besser: wozu ist das passiert?. ist das einfach so passiert, oder gibt es eine höhere macht, die mir etwas sagen will?

dass höchst unwahrscheinliche dinge passieren ist aber wiederum sehr wahrscheinlich. dass dir etwas unwahrscheinliches passiert, ist... naja, unwahrscheinlich. dass jemandem etwas unwahrscheinliches passiert ist, ist höchstwahrscheinlich. dass derjenige sich dann wundert, warum gerade er, ist so sicher wie das amen in der kirche. dass eine solche geschichte den weg ins forum findet (und zwar nicht nach dem motto "ich habe mal gehört, dass...", sondern: "ich kennen einen, der..."), ist auch so gut wie sicher, wie ich oben gezeigt habe.


außerdem finde ich es sehr schade, dass ihr auf meine quizfrage nicht eingegangen seid *heul*, dabei kommt doch sowas schönes bei raus.
wie viele personen müssen in einem raum sein, damit die wahrscheinlichkeit, dass zwei von ihnen am gleichen tag geburtstag haben, größer als 50% ist?

ihr sollt ja nicht rechnen, ihr sollt ja nur raten.
als wv-user kann man diese zahl durchaus erraten - jetzt hab ich eigentlich schon zu viel gesagt...
 

dimbo

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Ich antworte auf die Frage nicht, da sie nicht ausreichend formuliert ist. Haben sie am gleichen Wochentag, am gleichen Tag im Monat, oder beides Geburtstag? Weiterhin sehe ich die Frage, ob sie in demselben Jahr geboren sind, als Faktor an, der zunächst geklärt werden muss. Aber da die Antwort eh 23 ist... *lol*
 

antimagnet

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na dimbo, prima...

da hab ich mir den überraschungseffekt wohl selber versaut.

ich meinte einfach den gleichen geburtstag, halt ohne jahr. zwei leut, die am gleichen tag party machen können.


die meisten machen den fehler, und gehen davon aus, wie groß die wahrscheinlichkeit ist, dass jemand am gleichen tag, wie sie geburtstag hat. damit die chance, dass jemand mit mir geburtstag hat, größer als 50% wird, müssen das schon 183 leute sein. halt halb so viel, wie das jahr tage hat. ist da nur eine person, beträgt die chance 1/365. bei zweien 2/365 etc. nur gings ja bei meiner frage nicht um wen bestimmten, sondern um irgendeinen in der gruppe...
 

Giacomo_S

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Mich erinnert dieses Thema an einen Sketch von Carl Valentin."Sehen Sie, ich sprach gerade über einen Fahrradfahrer, und ausgerechnet in diesem Moment kam ein Fahrradfahrer vorbei. Das kann kein Zufall sein."

Ich habe mich kürzlich mal mit dem Thema Telefonmarketing beschäftigt.
Viele Bücher basieren mehr oder weniger auf NLP. Eine der Kernaussagen ist, daß ca. 75% aller Entscheidungen emotionale Entscheidungen sind, die im nachhinein logisch für sich selbst begründet werden. Nach dem Eigenverständnis von NLP kann man daß benutzen, um Entscheidungen für seine Zwecke zu beeinflussen - daher machen auch so viele Verkäuferfritzen NLP-Kurse.
Auf die o.g. Fälle übertragen: Jeder von uns kennt eine solche Unmenge von Leuten, daß obwohl Zufall, die Chance, jemanden zu treffen, gar nicht so klein ist, wie man das vielleicht annimmt. Und so häufig kommt das ja auch gar nicht vor, schließlich ist man ja in der größten Anzahl der Fälle nur mit Unbekannten auf dem Eiffelturm. Den Zusammenhang zwischen dem Treffen und der Vorgeschichte stellt aber unser Gehirn erst im Nachhinein her: Eine emotionale Berührung, für die der Logiksektor des Verstandes händeringend eine Lösung sucht.
Außerdem Zufall: Die Chance, einen 6er + Superzahl zu gewinnen ist bloß 1:139 Millionen. Trotzdem gibt es diese Lottogewinner.
 

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