William S. Burroughs / DROGEN

HassanISabbah

Meister
Registriert
11. Oktober 2004
Beiträge
232
Das déjà-vu-Phänomen

"Eine Textseite, von mir selbst oder einem anderen, wird der Länge nach gefaltet und auf eine andere Textseite gelegt ... Der neue Text entsteht, indem man halb über die eine und halb über die andere Seite liest. fold in bereichert die Textherstellung um die Möglichkeit der Rückblende, wie sie im Film benutzt wird, und gestattet dem Schriftsteller, sich auf seiner Zeitspur vor und zurück zu bewegen. Etwa so: ich nehme Seite 1 und falte sie in Seite 100; den daraus resultierenden Text füge ich als Seite 10 ein. Beim Lesen von Seite 10 blendet also der Leser zeitlich vor zur Seite 100 und zurück zur Seite 1. Das déjà-vu-Phänomen läßt sich so nach Wunsch und Maß erzeugen..."
W.S.Burroughs 1972

Sicher wäre eine positivere Utopie die bessere. Aber die kann nicht hergestellt werden vor dem Hintergrund einer umfassenden Lebenslüge, einer immer frisch geharkten und gereinigten Realität, die mittlerweile selbsttätig alles ausscheidet, was ihre innere Ordnung stört, am Ende vielleicht das Wichtigste, uns selbst. Autoren wie Burroughs verdanken wir es, wenn alle unsere Lebens- und Sterbensmöglichkeiten sichtbar bleiben und wenn die Realität, die immer wieder auch von einem engen Literatur-Realismus auf den Begriff gebracht und erhalten wird, erweitert werden kann um ihre historischen und utopischen Alternativen.
keine Quellenangabe, vermutlich 1972
 

HassanISabbah

Meister
Registriert
11. Oktober 2004
Beiträge
232
Rum-Kuchen

Heiliger Erisischer Rum-Kuchen
zum Gebrauch in allen Ritualen
1 oder 2 Liter Rum Backpulver
1 t. Butter 1 tl. Soda
1 tl. Zucker Zitronensaft
2 große Eier Brauner Zucker
1 t. getrocknete Früchte Nüsse

Bevor Du beginnst, probiere den Rum zur Überprüfung der Qualität. Lecker,
nicht wahr? Nun fange an. Suche Dir eine große MischSchüssel, Meßbecher
oder so. Probiere erneut den Rum. Er muß genau richtig sein. Um sicher zu gehen,
daß der Rum von bester Qualität ist, gieße die gleiche Menge Rum in ein Glas
und trinke es, so schnell Du kannst. Wiederhole das. Schlage mit einem elektrischen
Mixer eine Tasse Butter in einer riesigen flockigen Schüssel. Füge 1 Seelöffel
Tucker hinzu und schlage erneut. Überzeuge Dich nebenbei, daß der Rum wirklich
von allerhöchster Qualität ist - trinke noch eine Tasse. Öffne den 2. Liter falls
notwendig. Füge 2 große Eier und 2 Becher gefrocknete Drüchte hinzu und schlage bis
hoch. Wenn die Drüchte im Mixer steckenbleiben, zersuch, sie mit dem Draubenschreher
zu löschen. Probiere wieder den Rum, um die Tonsississistenz zu überprüfen.
Siebe 3 Tassen Pfeffer oder Salz (es spielt wirklich keine Rolle, was).
Probiere nochmal den Rum. Siebe ein 1/2 Pfund Zitronensaft. Falte ihn in die
geschlagene Butter und die zerquetschten Nüsse. Füge einen Schwatzlöffel braunen
Tucker hinzu, oder von einer beliebigen anderen Farbe. Mut gischen. Beschmiere den Herd
mit Fett und heize die Kuchenform auf 350 Drag. Nun gieße den ganzen Kram in den
Hofen und hacke. Probiere nochmal den Rum, und beh zu Bett. :lol:
 

HassanISabbah

Meister
Registriert
11. Oktober 2004
Beiträge
232
Literatur & Drogen

Literatur & Drogen

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts beschreiben vor allem französische Literaten wie Charles Baudelaire "Der Opiumesser", "Die künstlichen Paradiese" oder "Die Blumen des Bösen", Paul Verlaine und Arthur Rimbaud die Wirkungen von Haschisch und Opiaten.
Noch vor dem zweiten Weltkrieg verarbeitete Klaus Mann seine Erfahrungen mit Heroin, insbesondere seine Entzugserfahrungen, in dem 1939 erschienen Roman "Der Vulkan.Roman unter Emigranten". Ebenso berichtete der Schriftsteller Hans Fallada in seinen Romanen "Wer einmal aus dem Blechnapf frisst" und "Jeder stirbt für sich allein" über seine Alkohol- und Opiatabhängigkeit und deren Folgen.
William S. Burroughs schilderte in seinem autobiographischen Roman "Junkie" eigene Erfahrung mit Opiatentzügen, insbesondere die Qualen beim sogenannten "Cold turkey", d.h. einem Entzug ohne Medikamente. Zusammen mit Jack Kerouac, der in seinem Roman "On the Road" über Drogenerfahrungen bei Reisen durch Amerika, Mexiko, Nordafrika und Europa berichtete, und der 1969 mit 47 Jahren, an den Folgen seines Alkohol- und Drogenkonsums verstarb, und dem Lyriker Allan Ginsberg wurde Burroughs zu den Begründern der amerikanischen "Beat-Generation".
Auch der aus Peru stammende und nach Florida emigrierte Anthropologe Carlos Castaneda schilderte in seinem 1968 erschienen Buch "Die Lehre des Don Juan" vermeintlich eigene Erfahrungen mit halluzinogenen Drogen wie Pejote, Datura (Nachtschattendrogen) und magischen Pilzen (Psilocybin) unter Anleitung eines indianischen Schamanen.


Quelle: http://www.drogen-wissen.de
Drogen-Wissen hat es sich zur Aufgabe gemacht, allgemeinverständlich Begriffe und Zusammenhänge zur Drogenthematik zu erläutern!

http://www.ploog.com/a/javbib-1colu.htm
http://www.ploog.com/a/bib-doc/vid-wb.html

Hier nochmal die Links bei WV erschienen Burroughs Themen
Blade Runner http://www.weltverschwoerung.de/mod...topic&t=7953&postdays=0&postorder=asc&start=0
Sprache ist ein Virus http://www.weltverschwoerung.de/modules.php?name=Forums&file=viewtopic&t=8754
 

HassanISabbah

Meister
Registriert
11. Oktober 2004
Beiträge
232
Zeitfragen/Burroughs

Und je enger sich die Realität selber versteht, um so ignoranter reagiert auch ihr jeweiliger Realismus
Er meint damit auch die Notwendigkeit, auszubrechen aus dem Kontrollsystem der Sprache, die in all ihren Publikationsarten die wirklichkeit spiegelt und deckt, als sei sie - wie das Geld - deren allgemeines Äquivalent. Diese Wirklichkeit ist für Burroughs eine Fiktion, ein gefrorenes Stück Zeit, in dem ein Schein von Ordnung besteht: die Gegenwart. So wie schon die Wirklichkeit der Zeit eine selektive Wirklichkeit ist, ist auch die Wahrnehmung und ihr sprachlicher Ausdruck selektiv. Das feuilletonistisch-kritische Schlagwort "heile Welt" läßt das schlechte Gewissen deutlich werden!
 

HassanISabbah

Meister
Registriert
11. Oktober 2004
Beiträge
232
In einer halsabschneiderischen Kommerz-Nachrichten-Medienwelt sind fristgerechte Informationen die Artillerie und Journalisten die Kämpfer. Jordan Crandall
Der dritte Weltkrieg wird ein Informations-Krieg sein (...)
Marshall McLuhan

Sie ist nichts Neues, die Institutionalisierung der Medien zu den Zwecken des Krieges. Ebenso wie die Historiker und Schreiber des römischen Reiches den Krieg gegen die Menschen außerhalb Italiens als gerechten Krieg gegen die barbarischen Primitiven rechtfertigten, so arbeiteten im Frühling 2003 ungefähr 900 Medien-Fachleute als Angestellte für das weiße Haus daran, die amerikanischen Bürger (und die Weltöffentlichkeit) zu überzeugen, dass ein zweiter Golf-Krieg notwendig sei.
500 eingebettete Journalisten taten das Ihre, um das dualistische Bild des ”Aggressors” und des ”Befreiers” lebendig zu halten.

Der militärische Entertainmentkomplex konstruierte den ersten Golfkrieg als ein Kriegsspiel (mit seinen Bildern von an Bomben angebrachten Kameras) während der zweite Golfkrieg etwas “mehr als Reality-TV (Show)” daherkam.

”Die Konstruktion der Medien ist so gestaltet, dass sie das eigene Denken durch das Widerspiegeln irgend jemandes anderer Gedankenprozesse tätigt, die einen in eine direkte Schnittstelle, einen Verstandes-Schmelzofen verwandeln. Es ist eine scheinbar erzielte automatisierte Bedachtsamkeit. Ich bin dort an den Front-Linien und ich bezeuge praktisch, was auf dem Schirm gezeigt wird, es ist real. Dies geschieht innerhalb eines Nachrichten-Konstrukts, das praktisch mein Denken für mich übernimmt. Das Bild, das ich sehe - das intelligente Bild von Hochtechnologie-Kampfmitteln oder das intelligente Bild mehrformatiger Nachrichtensendungen mit ihren Text-Laufbändern und weblinks - ist das Bild, das für sich denkt , es trägt Erkenntnis, innerhalb seiner eigenen Grenzen.”

”Es ist die große Sache an sich, daß demokratische 21. Jh. Politik in einer Mittelwelt der virtuellen Wirklichkeit funktioniert, in der die Erscheinung wichtiger als die Wirklichkeit ist. Das Genre der modernen Politik ist weder Fakt noch Fiktion, sondern Faktion. Es ist eine 24 Std./7 Tage Drama-Dokumentation. Dieses ist nicht die Welt von Newspeak, sondern die von Newscorp. Sie wird nicht von einer einzelnen totalitären Bürokratie geformt, sondern von einer vertraulichen, gewohnheitsmäßigen Wechselwirkung zwischen Politikern, den spin-doctors, von Presse-Beratern und von den Journalisten, die für Medienfirmen arbeiten, egal ob in London, in Berlin, in Paris oder in Washington.” Mit dieser drohenden zukünftigen Orwellschen Welt künstlich hergestellter Realitäten ist “dieser systematische Versuch, die meisten Menschen die meiste Zeit zu täuschen, die Arbeit von einigen der intelligentesten, gut-informiertesten und bestbezahlten Männer und Frauen in den westlichen Gesellschaften: Spin-doctors, PR-Berater, Hacker und Spooks.”
(Jordan Crandall, Unmanned:Embedded Reporters, Predator Drones and Armed Perception, CTHEORY Event Scene 124, 03/04/09)

Heutzutage ist diese enorme Weitsichtigkeit erklärbar geworden, durch avancierte holistisch-wissenschaftliche Modelle: die Superstring-Theorie, Sheldrakes Morphogenetische Felder, Teilhard de Chardin’s Noo-Sphäre, Heisenberg’s Unschärfe-Prinzip, Bohms Integrales Feld des Holomovements - sowie die Philosophie der Schamanen und der Druiden: ”Wie oben - so unten!”

Ein aktuelles Beispiel für dieses ”geheimnisvolle” uralte Wissen ist die Neuentdeckung des prähistorischen, weltumspannenden Navigations-Systems, das in astrologischen Sternzeichen an den Nachthimmel projiziert wurde. Die Sterne auf dem urzeitlichen Himmel - die eine Projektionsfläche für die Küstenlinie nahezu der gesamten Welt bilden - machten die Hochsee-Schiffahrt möglich und halfen bereits den Menschen der Megalith Kultur vor 100.000 Jahren, zielgenau auf und über den Ozean zu steuern.

Um neue Märkte zu erobern und ihre Macht auszuweiten, teilten einst die Kolonialmächte die Welt unter sich auf – allein bedroht durch Piraterie. Im Zeitalter der sogenannten Globalisierung übernehmen Mediengiganten die Rolle dieser Mächte.

So wie in den ehemaligen Feudalgesellschaften die Polizei, Armee und Priesterschaft den Zielen und dem Erhalt der Macht weniger Auserlesener dienten, bestimmen bis zum heutigen Tag die korporativen Medien (in Besitz einer kleinen Elite und selbstverständlich begleitet von unterstützenden Maßnahmen der Polizei und Militärkräfte) die kulturellen Konstrukte und künstlichen Bewusstseins-Inhalte für Millionen zuschauender Bürger.
Korporative Firmen, die den Weltmarkt aus Bildern und Informationen beherrschen, sind: AOL-Time-Warner, Disney-ABC, Viacom-CBS (Paramount), Australian News Corp (Fox) und der japanische Sony-Konzern (Columbia). Die grundlegenden politischen, ökonomischen und militärischen Entscheidungen vieler souveräner Staaten kollidieren mit den Interessen solcher weltweit operierenden Multi-Firmen.

Diese bestimmen die Kupfer-, Stahl , Öl-, Soja-, Weizen- und Lebensmittelpreise, sind von keinem Staat abhängig, nicht durch irgendein Parlament wie die Vereinten Nationen zu steuern und können keiner Institution zugeordnet werden, welche die eigendlichen Gesamtinteressen der Menschheit vertritt. Auf diese Weise werden wir Menschen und unsere politischen Strukturen untergraben, missbraucht und pervertiert

Quellen: http://www.medienschamanismus.de/shares/content/?conId=1&maId=01
 

HassanISabbah

Meister
Registriert
11. Oktober 2004
Beiträge
232
GASOLIN 23
Reprint der Zeitschrift GASOLIN 23, No. 2-9 (1973-1986) in Vorbereitung. Erscheint Mai 2006 im Verlag Nachtmaschine Basel. Die legendäre Literaturzeitschrift herausgegeben erstmals 1973 von Carl Weissner, Jörg Fauser und Jürgen Ploog.

Gasolin No. 2, April 1973
Charles Bukowski, Jörg Fauser, Allen Ginsberg, Harold Norse, Carl Weissner, Jack Kerouac, Wolf Wondratschek, Claude Pélieu-Washburn, Jürgen Ploog.

Gasolin No. 3, September 1974
Charles Plymell, Walter Hartmann, Neal Cassady, Jürgen Ploog, Andy Warhol/Truman Capote, Karl Kollmann, Jörg Fauser, William S. Burroughs.

Gasolin No. 4, Mai 1976, Raymond Chandler Special
Jürgen Ploog, Klaus Bädekerl, Jörg Fauser, Carl Weissner, Raymond Chandler, Walter Hartmann.

usw. http://www.literaturfestivalbasel.ch/
 

Hosea

Erleuchteter
Registriert
25. Dezember 2004
Beiträge
1.515
Wunderbar hier ist die skiddoo 23 Geschichte von ihm :)

Ich war erstaunt das ein Camp in Bohemian Grove Skiddoo 23 heißt.

Aleister Crowleys 23zigstes Kapitel in "The Book of Lies" heißt auch Skiddoo.

Und es gab noch dieses dieses abgelegene Goldcamp skiddoo in der Wüste, und skiddoo soll eben auch "Geh weg" bedeuten..würde mich interessieren was ihn insperiert hat die Geschichte mit Skiddoo zu bennenen. (?)

Lg Hosea
 

Memalretajnu

Geselle
Registriert
19. November 2004
Beiträge
93
Naked Lunch ist ein muss bei dem Thema.
Das besondere dabei ist, dass es einen film dazu gibt.
Nicht, dass das buch verfilmt wurde.
Es gibt wie die anderen werke von ihm als unverfilmbar ;)
Es ist eher die entstehungsgeschichte.
Das buch wird mehrmals zitiert und die Wilhelm Tell szene kommt auch vor.
Borroughs ist dabei der hauptdarsteller.
Der film ist auch so sehr "stylisch" gemacht und bringt das Interzone flair schön rüber.

So kam ich auch auf Borroughs.
Hatte Naked Lunch in einem alten US kino, bei einer dieser studenten-nächten in gemütlichen sesseln genossen.
Nur Blade Runner versprüht einen ähnlichen flair.

Hab mir auch mal vorgenommen mich durch alle seine Werke zu lesen.
Hab leider mit Naked Lunch angefangen. Die Verwirrung war dementsprechend groß. Hat mir viel zu denken gegeben an diesem Sommer.
Lustig war es auch die reaktionen der leute zu betrachten denen ich das buch geliehen hatte ;)
Aber alle seine werke stehen auf der Bücherwunschlichte meiner besseren hälfte.
 

HassanISabbah

Meister
Registriert
11. Oktober 2004
Beiträge
232
Academy 23

Still jetzt!

Befreien Sie Syntax und Semantik!
Axel Monte und Jürgen Ploog begreifen Sprache als Virus

Nun erzeugt die Sprache weitaus mehr als Worte und "Bilder". Sie erzeugt in erster Linie Konditionierungen, geistig wie körperlich, kurz: Sprache ist ein Instrument der Kontrolle. Das, was kritische Geister "Kontrollgesellschaften!" zu nennen pflegen, meint nicht weniger als die postmodernen Systeme totaler Kommunikation. Und damit totale Überwachung – mittels und vor allem durch die Sprache und ihre Regulierungen (von Informationsgesellschaften spricht lediglich der Zyniker).

Link: http://www.ploog.com/a/bib-doc/virmont.html
 

HassanISabbah

Meister
Registriert
11. Oktober 2004
Beiträge
232
@OrkanOkan
Ich habe viel von Bukowski gelesen aber zu meinen Top 10 gehört Er nicht. Ich zähle Ihn zu meinen Top 100.

BrettonWoods ist jetzt HassanISabbah!
 

Ähnliche Beiträge

Oben