Spanien macht einem reumütigen Argentinier den Prozess

Esajas

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Ein schwieriger Fall!

Da wird ein junger Marineoffizier in die Verbrechen der argentinischen Militärjunta verstrickt. Nach 1983 plagt ihn sein Gewissen und er schreibt an Präsident Carlos Menem. Als dieser wider Erwarten nicht für die Wahrheit eintritt, geht er 1994 an die Presse und bringt als erster Täter Licht ins Dunkel der Folterkeller.

Ab 1997 sagt er in Spanien über insgesamt 158 beteiligte Militärs aus. Jetzt ist dieser Adolfo Scilingo (57) wegen Völkermord, Terrorismus und Folter angeklagt!
 

Gurke

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Und? Hat doch gestanden, bekommt höchstwahrscheinlich ne Strafmilderung.
 

ojinaga

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was heisst denn "ein junger offizier wurde verstrickt"?
Wie viele Nazis haben nach dem krieg andere denunziert,damit ihre strafe milder ausfällt?
 

Cetacea

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Hast du eine Quelle?
Hab nicht viel gefunden. Adolfo Scilingo ist da nur nebensächlich erwähnt.

http://www.freitag.de/2002/24/02241001.php
freitag.de schrieb:
In den Jahren der Diktatur ...

... startete jeden Mittwoch eine Militärmaschine vom Stadtflughafen Aeroparque mit Kurs auf hohe See. Der Laderaum war mit ein bis zwei Dutzend Häftlingen gefüllt. Sie waren entkleidet und mit einer hohen Dosis Penthotal betäubt. In 3.000 Metern Höhe wurde mit Knopfdruck die Klappe geöffnet und die Ladung in den Rio de la Plata gekippt. Zwei Jahre lang - 1976 und 1977 - wurden auf diese Art Gegner der argentinischen Militärdiktatur ermordet, insgesamt etwa 2.000 Menschen.
Ich nenne ausdrücklich keine Namen von Kameraden, sage aber, bei den Todesflügen waren alle dabei. Die meisten haben später unter den demokratischen Regierungen ihre Karrieren ungehindert fortsetzen können und sind schließlich mit allen militärischen Ehren in den Ruhestand versetzt worden.
Aus einem Bericht des Kapitäns Adolfo Scilingo gegenüber der argentinischen Zeitung "Página/12", abgegeben im März 1996.

http://www.jungewelt.de/2003/06-30/007.php
jungewelt.de schrieb:
Doch außer dem für die sogenannten Todesflüge mitverantwortlichen Adolfo Scilingo, der sich mit einem später widerrufenen Geständnis selbst in Spanien stellte, befindet sich nur Cavallo in den Händen der Justiz.

Keine Ahnung wie das abgelaufen ist. Wenn er ausgesagt hat für ne mildere Stafe und er bekommt das volle Programm, kann ich es ihm den Rückzieher nicht verdenken.
 

Fantom

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der mann hat seine fehler ja offensichtlich begriffen. dann wird es für ihn auch kein problem sein, die konsequenzen zu tragen.
 

Esajas

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Meine Quelle ist die taz vom 2. Juli 2003. Ojinaga möchte ich widersprechen: Es ist ja wohl ein Unterschied, ob man sich aus Gewissensgründen freiwillig stellt, oder, nachdem man verhaftet wurde, mit den Strafverfolgungsbehörden kooperiert!

Von Scilingos Rückzieher stand in der taz übrigens nichts. Na, wir werden ja sehen, wie der oberste spanische Gerichtshof entscheidet!
 

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